27. Kapitel 'Das Böse'

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Mein ganzer Körper fing an zu zittern. Ich erkannte ihn nicht wieder. Das war nicht der Mann in den ich mich verliebt hatte. Ich hatte gewusst das er eine dunkle Seite hatte, aber das sie so schlimm war, hätte ich niemals gedacht. Wie hatte er es geschafft mir so lange etwas vor zu machen? Er war ein verdammter Auftragskiller! Wieso war er mir nicht einfach fremdgegangen? "Wieso... Hast du das getan?" Ich versuchte normal zu klingen, doch meine Stimme zitterte. "Willst du mich jetzt auch..." Ich wusste nicht zu was er noch fähig war. Im Moment traute ich ihm einfach alles zu.

"Nein", unterbrach er mich sofort. Unsicher schaute ich auf das Messer runter, das er immer noch fest umklammert hielt. Irgendwie konnte ich das nicht so richtig glauben. Als er meinen Blick bemerkte, steckte er es sofort weg. „Keine Angst", sagte er ruhig und hob seine Hände. "Ich kann das erklären! Hör mir einfach zu".

'Wie keine Angst? Ich war so kurz davor Ohnmächtig zu werden!' Und einen Mord erklären? Ich war wirklich gespannt! "Wieso, Sam!", sagte ich verzweifelt. "Wieso hast du das getan?!" Ich hoffe einfach ihn so lange in ein Gespräch zu verwickeln bis Hilfe kam. Falls es noch Hoffnung für mich gab. 

"Er hat es verdient, Schatz". Mein Herz klopfte schneller. Angewidert schaute ich ihn an. "Bitte nenn mich nicht Schatz!" Ich schüttelte leicht den Kopf und wischte mir immer wieder die Tränen aus dem Gesicht. "So etwas hat niemand verdient... Nicht einmal du, obwohl ich gesehen habe was du getan hast. Du brauchst Hilfe. Wenn du etwas für mich empfindest, dann stell dich!"

Er schaute emotionslos die Leiche an. "Ich brauche keine Hilfe, Catherine. Mir geht es gut".

„Nein!", sagte ich. "Du tötest Menschen! Dir geht es nicht gut!"

Er schaute mich an. "Ich töte nur schlechte Menschen! Was ist der Unterschied, wenn Soldaten im Krieg töten, hm? Hier bezahlen die richtigen mit ihrem Leben und nicht Unschuldige. Ich habe es dir gesagt, ich bin es leid die Falschen zu töten. Deswegen tue ich das. Es ist deine Entscheidung, ruf die Polizei wenn du es für richtig hältst, das ein Kerl wie er weiterhin auf freiem fuss sein darf, obwohl er jahrelang kleine Mädchen in diesem Theater missbraucht hat und ohne Strafe davon gekommen ist!"

Ich hielt mir den Kopf. "Halt einfach die Klappe! Das ist trotzdem nicht richtig!"

"Wieso?! Weil ich es tue?!", fragte er. Und ja, damit hatte er verdammt recht. Wieso musste er es gerade sein?! Ich nahm mein Handy raus. "Wie viele und wie suchst du sie dir aus?"

"Einpaar steckt mir ein Freund bei der Polizei zu... Fälle, bei denen er keinen Beweis hat, wo er weiss, das die Person kein Limit kennt und weg muss. Andere sind von den Opfern selbst. Aber ich schaue mir die Fälle genau an und entscheide dann, ob ich es tue oder nicht und keine Frauen oder Kinder". "Denkst du das macht es besser?", fragte ich und wieder kamen mir Tränen. Ich hatte die Nummer schon gewählt. "Wie viele waren es bis jetzt?"

"Als Soldat habe ich sechsunddreißig bestätigte Abschüsse. Davon waren meiner Meinung nach fünfzehn ungerechtfertigte, aber ich habe es trotzdem getan, weil es ein befehl war. Und er, ist mein achter gerechtfertiger Mord". Ich hielt mir das Handy ans Ohr und schaute ihn entschuldigend an. "Es tut mir leid...". "Ich musste einen neunjährigen Jungen erschießen, weil er unsere Operationspläne gesehen hat". Ich legte schnell auf und schaute ihn an. "Was?" "Er hatte mit seinen Freunden gespielt und was gesehen, was er nicht hätte dürfen. Dieser Einsatz war streng geheim und der Befehl war klar. Ich musste ihn erschießen und seine Mutter, weil sie nicht aufgehört hat fragen zu stellen. Deswegen habe ich diese Regel. Keine Frauen und Kinder. Catherine, schau mich an. Du weisst das ich kein schlechter Mensch bin! Ich habe lange schlechtes getan! Lass mich endlich was gutes tun", sagte er und wollte näher kommen, doch sofort wich ich zurück. "Nein! Bleib gefälligst stehen!" Das tat er dann auch. "Ich würde dir niemals wehtun", sagte er ruhig. "Du weisst jetzt was er getan hat. Bist du wirklich immer noch der Meinung das so jemand verdient hat zu leben? Nichts konnte ihm nachgewiesen werden. Er war ein freier Mann und konnte genauso weiter machen wie früher! Dieses Mädchen war so verzweifelt als sie mich angerufen hat. Sie wurde als Lügnerin dargestellt und stand kurz vorm Selbstmord. Sie ist erst fünfzehn!"

"Sei endlich still!", schrie ich und hielt mir den Kopf. Ich musste jetzt nachdenken und ich hatte keinen klaren Gedanken mehr im Kopf!...

You can never escape from me (In Bearbeitung!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt