„Dann weißt du ja Bescheid. Großes Haus, viele bewaffnete Wachen. Hast du schon einen Plan?", fragte ich.
Er grinste mich breit an. „Ich hab keinen Plan, aber du hast doch einen Schatz!"
Ich schaute ihn verwirrt an. "Oh... Du hast meine Notizen gesehen, richtig?" Er nickte. „Okay, also es ist ein Plan, aber ist der überhaupt gut genug?", fragte ich skeptisch.
„Er ist nicht schlecht", sagte Sam und Stand auf. Er zog mich hoch und führte mich zur Karte. „Erklär mir alles noch einmal", sagte er und schaute sich die Karte an.
„Also, genau gesagt, habe ich über drei mögliche Vorgehensweisen nachgedacht. Das erste wäre, unbemerkt rein und raus schleichen, aber das wird sehr schwer. Vor allem mit Hektor. Ich kann mir vorstellen das er einfach schreiend durchs Haus rennt vor Angst", sagte ich. „Als zweites hab ich mir überlegt, das man draußen Unruhe stiften könnte, also zB. Granaten auf die eine Seite des Hauses werfen. Sie wären dann gut abgelenkt, aber ich habe Angst das wir Hektor irgendwie verletzten. Wir wissen nicht genau wo sie ihn festhalten. Was wenn wir genau an der falschen Seite des Hauses den Sprengstoff anbringen? Und dafür müssten wir ebenfalls nah ran und es wäre wieder ein Risiko entdeckt zu werden". Er nickte nachdenklich. „Und das letze, wir könnten das Auto angreifen, wenn es auf den Weg ist, das fände ich eigentlich am besten. Da sind nicht so viele Typen von denen und wir könnten sie direkt angreifen".
Er hob eine Augenbraue. "Also, rein und raus schleichen können wir vergessen. Es ist ein zu großes Risiko und wir kennen uns dort nicht aus. Es wäre eine ewige Suchaktion und wir haben nicht viel Zeit. Wenn sie uns einmal bemerken, ist Hektor in weniger als fünf Minuten tot".
„Wieso fünf Minuten?", fragte ich.
„Laut meinen Erfahrungen ist es der ungefähre Durchschnitt bei so einer Sturmaktion bevor sie die Geisel erschiessen", sagte Sam und fuhr fort. „Das mit den Granaten, deine zweite Vorgehensweise, finde ich nicht schlecht. Aber du hast leider recht, wir wissen nicht wo sie ihn gefangen halten und könnten ihn aus versehen verletzten. Zu deiner letzten Option, wenn wir das Auto angreifen, werden sie ihn sofort umbringen, so schnell können wir sie nicht alle erledigen".
Ich schaute ihn verwundert an. Wenn er so redete wirkte er gar nicht so dumm. "Okay, was machen wir dann?"
Er drehte sich zu mir und lächelte mich an. "Wir? Das solltest du schon mal streichen. Ich mache das. Denn bist nämlich schwanger, schon vergessen?"
Ich seufzte genervt. So eine Schwangerschaft war echt voller Hindernisse. „Keine sorge, habe ich nicht vergessen. Aber ich will trotzdem helfen".
Er nickte. „Du darfst helfen, aber du wirst mich nicht auf dieser Mission begleiten. Versprich mir das du zuhause auf mich und Hektor wartest".
Ich hob genervt meine Hand. „Indianer Ehrenwort Chef. Was machen wir eigentlich danach?"
„Was meinst du?", fragte er.
„Ich wollte mein Kind hier groß ziehen, aber ich hab das Gefühl das ich das hier alles hinter mir lassen muss, nicht wahr?" Er schaute mich lange an. „Es tut mir leid, aber es wäre sicherer für uns alle, wenn wir weiterziehen. Fürs erste".
Ich rieb mir die Schläfen. „Na super... Das wars dann wohl mit meinem super Job".
„Keine sorge, Catherine, ich sorge für euch zwei". Ich seufzte. „Da bin ich mir sicher... Aber trotzdem mache ich mir sorgen... Was ist wenn dir irgendwann mal was passiert? Dein Job ist nicht gerade etwas für die Zukunft".
Er nahm plötzlich meine Hand und zog mich zu sich. „Sobald unser Kind da ist, wird es diese Welt nicht mehr für mich geben. Ich bin schon zu lange drin, es wird Zeit auszusteigen".
Ich schaute ihn an. „Du willst damit aufhören?"
„Mit ehrlich verdienten Geld werden wir uns zwar keine Villa leisten können, dafür aber ein kleines nettes Häuschen. Ich habe noch Rücklagen. Wir werden uns was neues aufbauen", sagte er ernst.
Mein Herz schlug schneller. „Du willst mit mir und dem Kind zusammen leben?" Gestern hatte ich noch fest geglaubt das er mich nur hinters Licht führte und heute wollte ich mit ihm für immer zusammen sein. 'Du bist gestört Catherine', sagte meine innere fiese Stimme und ich stimmt ihr vollkommen zu.
„Wenn du das auch willst? Ich liebe dich Catherine und ich liebe dieses Kind". „Ich liebe dich auch", sagte ich leise.
Er lächelte leicht und strich mir eine haarsträhne hinters Ohr. „Haben wir echt alles mal geklärt?"
Ich musste lachen. „Ja! Ich denke schon".
Er drückte kurz seine Lippen auf meine. „Dann lass uns endlich was essen gehen. Dein Magen knurrt schon die ganze Zeit"...
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You can never escape from me (In Bearbeitung!)
Mystery / ThrillerSie ist ehrgeizig, stur und hat Ausdauer. Doch leider ist Catherine vom Pech verfolgt. Alles in ihrem Leben läuft schief und es gibt keine Hoffnung auf Besserung. Sie steht nun vor schwierigen Aufgaben und Entscheidungen. Und dann ist da noch dieser...