20. Kapitel 'Gefühlschaos'

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Sein Blick war noch sehr ernst, dennoch konnte ich die kleine Verwunderung in seinen Augen sehen. Er hatte wohl nicht damit gerechnet. Hätte man mich heute morgen gefragt, hätte ich auch alles gegen mich gesetzt.  "Wenn du das willst", sagte er mit tiefer Stimme. Ich nickte leicht. Wir standen immer noch ganz nah beieinander. Keiner wollte sich rühren. Ich konnte gar nicht sagen, wieso sich seine Nähe gerade so gut anfühlte. War ich wirklich so einsam und verzweifelt? In meinem Kopf herrschte ein so großes Chaos. Das Leben hatte mich jetzt schon so fertig gemacht, das ich einen Fremden darum bat, heute Nacht bei mir zu bleiben. 'Tja Catherine, ein Engel zu sein, hat noch nie jemanden spass gemacht', sagte meine innere Stimme und dieses mal musste ich ihr Recht geben. "Über was denkst du nach?", fragte er.

Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und schloss seufzend meine Augen. Zum Glück konnte er nicht meine Gedanken hören. "Darüber wie armselig ich einfach bin... Jetzt kennst du mein wahres Gesicht. Ich bin ein dummes, schwaches Mädchen..."

Er hob mein Kinn an und schaute mir tief in die Augen. "Das bist du nicht. Es gibt Tage, an denen will keiner allein sein".

Und heute war genau so einer. Auf keinen Fall wollte ich alleine sein. Diese Einsamkeit hielt ich nicht mehr aus. Ich trat noch einen Schritt an ihn heran. Jetzt trennte uns nichts mehr. Wieso verlangte jede Faser meines Körpers nach ihm? Wieso zog er mich so an. Langsam fuhren meine Hände hoch und Schlangen sich um seinen Hals. "Danke das du für mich da bist", flüsterte ich leise.

Sein Blick fiel auf meine Lippen. "Nichts wofür du dich bedanken musst..." Es kam mir so vor, als ob mein Herzschlag den ganzen Raum erfüllte. Es gab nur ihn und mich. Da waren Gefühle, die kannte ich schon gar nicht mehr. Unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt. Diese Situation löste sofort ein angenehmes Kribbeln in meinem Bauch aus. "Darf ich dich küssen?", fragte er und legte seine Hand an meine Wange. Man sah wie sehr er sich zurück halten musste und genauso erging es mir gerade auch. "Ja", hauchte ich leise und schon in der nächsten Sekunde, waren seine Lippen auf meinen. Die ganze Luft prickelte und das Gefühl in meinem Bauch verstärkte sich umso mehr. Davon wollte ich mehr. Es liess mich alles vergessen und das brauchte ich. Tief im inneren wusste ich das es ein Fehler war. Er war jemand der Menschen für Geld entführte, aber im Moment spielte das keine Rolle mehr. Auch wenn es nur eine Nacht werden sollte, ich würde es genießen, den schon zu lange hatte ich keine liebe und Zuneigung mehr bekommen.
Ich genoss jede seiner warmen Berührungen. Er war vorsichtig, tastete sich ran. Das gab mir ein Gefühl von Geborgenheit und so dumm wie es klang... Etwas Liebe. Er war so sanft wie noch nie und ich konnte nicht bestreiten, das es mir mehr als nur gefiel. Ich spürte wie meine Vernunft ganz den Geist aufgab und ich mich ganz fallen liess.
Langsam streifte ich seine Jacke ab und versuchte sein T-shirt hochzuziehen, daraufhin unterbrach er kurz den intensiven Kuss. "Catherine... Ich will dich nicht ausnutzen..." Es war süss das er sich darüber sorgen machte. "Schon gut", unterbrach ich ihn und lächelte leicht. "Ich weiss was ich will. Wir können morgen darüber reden und entscheiden wie es weitergeht".

"Bist du dir sicher, das du jetzt schon weitergehen willst?", fragte er und umfing mein Gesicht. Diese Augen, sie zogen einen in den Bann.

"Ich bin mir so sicher wie noch nie", sagte ich und zog ihn wieder an mich ran. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, mit jeder Berührung, wollte ihn mein Körper umso mehr. Langsam hob er mich hoch und trug mich in mein Schlafzimmer. Sanft legte er mich im Bett ab und stützte sich über mich. Sein markantes Gesicht, leuchtete im Kerzenschein.  "Wann immer du aufhören willst, es ist nie zu spät hübsche", sagte er und versuchte erneut mich umzustimmen, aber es gab kein zurück mehr.

Mit meiner Hand fuhr ich durch sein Haar. "Es ist schon lange zu spät und das weisst du..." Ein nein, würde er heute nicht mehr von mir hören.

Grinsend beugte er sich langsam runter. "Du wirst es nicht bereuen, versprochen..." Ich schloss meine Augen und genoss seine Lippen an meinem Hals. Das tat ich jetzt schon nicht...

You can never escape from me (In Bearbeitung!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt