Kurzer Besuch

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Ich saß auf meinem Bett und weinte. Es war nun ein ganzer Tag vergangen nachdem ich erfahren hatte, dass meine Eltern mit dem Flugzeug abgestürzt waren. Kurz sah ich auf und blickte in meinem Zimmer herum. Mein Blick blieb an einem Familienfoto hängen.
Es war in einem weißen Ramen.
Ich hatte damals das erste Mal den Baseballschläger meiner Schwester ausprobiert. Während meine Schwester Hina sich schlapp lachte, tröstete meine Mutter meinen Bruder, dem ich den Zahn damit abgebrochen hatte und mein Vater schimpfte mich aus. Unser Onkel hielt es irgendwie für eine gute Idee ein Foto zu machen.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
"Ja? ", meinte ich lustlos.
Mein Bruder trat in mein Zimmer ein:"Hina ist unten. Komm sie bitte begrüßen."
Er klang ungefähr genauso motiviert, wie ich. Unzwar gar nicht. Dann verließ er mein Zimmer wieder.
Wir hatten Hina natürlich angerufen, nachdem wir es erfahren hatten. Deswegen kam sie schon zwei Tage früher nach Hause.
Ich ging die Treppe runter und sah meine Schwester schon in der Tür stehen. Auch sie sah ziemlich verweint aus. Sie nahm mich fest ich den Arm, und so standen wir dann eine Minute, bis mein Bruder auch dazu kam.
Nach einer Weile lösten wir uns. Keiner sagte etwas.
Ich nahm ihre Sachen und trug sie hoch in ihr Zimmer. Sie hatte viele Bilder von uns, als Familie. Das war mir noch nie vorher aufgefallen. Denn ich durfte eigentlich nicht so oft in ihr Zimmer. Auch eins von mir allein hing dort. Darüber musste ich lächeln.
Wieder unten angekommen sah ich wie Hina sich einen Tee machte. Sie unterhielt sich mit Sota, während ich mich auf die Couch setzte.
Plötzlich klingelte es. "Gehst du?", fragte Hina mich. Leicht widerwillig stand ich auf und ging zur Tür.
"Hey (V/N) du... Was ist los? Du scheinst geweint zu haben", Tsukishima stand dort und musterte mein Gesicht.
"Meine Eltern...", weiter kam ich nicht, denn ich brach in Tränen aus. Tsukishima schien ein wenig überfordert und tätschelte mir meinen Kopf. Verwirrt sah ich hoch. Im trösten war er wohl nicht so gut. "Tschuldigung", stammelte er und nahm die Hand von meinem Kopf.
"Sie sind mit dem Flugzeug abgestürzt. Also meine Eltern",erklärte ich ihm und wischte mir die letzten Tränen von meiner Wange.
"Oh das... das tut mir leid", meinte er. Leicht zögerlich breitete er seine Arme aus. Dieses Angebot für eine Umarmung lehnte ich natürlich nicht ab.
"Weißt du, es kam so plötzlich", weinte ich in seinen Pullover.
Tsukishima wusste nicht was er sagen sollte. Das merkte man ihm an. So langsam löste ich nicht von ihm:"Was machst du eigentlich hier. Ich hab dich ja gar nicht reden lassen."
Er nahm einen Pullover aus seinem Rucksack. "Als du beim Training mit Kuroo und Bokuto deinen Pullover ausgezogen hattest, sodass du nur noch im T-shirt warst hab ich ihn wohl ausversehen eingepackt", meinte Tsukishima. Auf einmal hörte ich die Stimme meiner Schwester hinter mir:"Willst du uns diesem hübschen, jungen Mann nicht vorstellen?" Der Kopf von Sota tauchte nun hinter ihr auf. "Welcher junge Mann?", er klang leicht vorwürfig.
"Ein Schulfreund!", stellte ich fest. Ich sah zu Tsukishima und dieser blickte leicht schmunzelnt drein. Hina lief auf ihn zu, schüttelte seine Hand und grinste ihn vielsagend an. Sie lehnte sich leicht vor und flüsterte ihm was zu, was ich trotzdem hörte:" Ihre Lieblingsfarbe ist ((L/f) Lieblingsfarbe). Und sie liebt rote Rosen. Die passen gut zu ihren (A/F) Augen. Und-"
Ich zog Hina von ihm weg:"Okay das reicht jetzt!" Ich schubste sie in das Haus zurück. Sie verschwand hinter der Wand, doch Sota stand immernoch dort und beobachtete uns. "Sota! Komm schon! Wir reden doch nur!",meckerte ich ihn an. Nun verschwand er auch endlich. "Temperamentvolle Familie", lachte Tsukishima.
"Sorry", murmelte ich. Ich nahm ihm den Pulli nun ab.
"Danke fürs bringen", ich ging auf ihn zu, stellte mich auf meine Zehenspitzen und musste mich echt strecken, aber gab ihm dann einen Kuss auf die Wange. Er lief direkt rot an:"Kein Ding... Ähm... Wir sehen uns am Montag." Er drehte sich schnell um und ging. Irgendwie ist er ja schon süß. Hinter ihm schloss ich die Tür. Ich konnte mir schon denken was ich gleich von meiner Bruder und meiner Schwester zu hören kriege.
"Der ist ja süß. Woher kennst du ihn?", kam es von meiner Schwester.
"Ihr macht doch nichts unanständiges oder?", fügte dann Sota noch hinzu.
"Oh mein Gott Sota!"
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Tsukishima lovestory| harte Schale, weicher Kern ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt