Jeremy
Mit der Kippe zwischen meinen Lippen ging ich über die Straße und hielt vor dem Schulhof. Wie von selbst landete mein Blick auf Beverly, die aus ihrem Wagen stieg und die Tür zuknallte. Sie sah anders aus.
Ich legte meinen Kopf leicht schief und schmiss die Kippe zu Boden. »Wie viele rauchst du am Tag.« die helle Stimme von Beverly hallte zu mir. Ein schmales Lächeln nahm meine Lippen ein und mein Blick geriet in ihren. »Zu viele, nehme ich an.« ich überkreuzte meine Arme und musterte ihr hübsches Gesicht.
Ich hatte dieses Mädchen tatsächlich falsch eingeschätzt. Sie war so süß nachdenklich und doch schlagfertig und direkt. Ich mochte das. Sehr sogar. Und irgendwie schätzte ich das auch an ihr. Gerade an ihr. »Aber sowas von.« sie lachte und sah zu Ashley und Candy, die sichtlich auf Beverly warteten und sie misstrauisch musterten.
Die beiden mochten mich nicht, so wie die gesamte Schule. Wie Beverly gesagt hatte: sie hatten Angst vor mir. Die gesamten Schüler auf der Schule. Ganz gleich ob Junge oder Mädchen. Sie hatten keine Angst, weil ich kriminell war oder weil sie wussten, dass ich es war, sondern weil sie nicht mehr über mich wussten.
Weil sie mich nicht einschätzen konnten und niemand außer Beverly sprach mit mir. Selbst die Leute, die selbst Kriminell waren hielten sich von mir fern. Es war mir recht. Ich brauchte keine Menschen, die behaupteten meine Freunde zusein. »Wir sehen uns.« die Wangen meines Gegenübers nahmen eine leichte Röte ein. Ich unterdrückte ein Lächeln und nickte bloß. »Sicher.« meinte ich und ließ sie zu Candy und Ashley laufen.
Mit langsamen Schritten ging ich auf den Schulhof und betrat das große Gebäude. Nach der Schule hatte ich wieder eine Sitzung mit Madeleine, obwohl ich eigentlich keine Lust darauf hatte. Meine Gedanken waren über all, aber nicht bei einer Sitzung in der ich sowieso nicht viel redete. Nun gut, so lange ich weiterhin in diese Schule gehen konnte, würde ich die Sitzung aushalten. Beverly war interessant und ich wollte sie nicht so schnell verlassen. Ich wollte sie besser kennenlernen. Noch besser als ich sie sowieso schon kannte. Obwohl erst eine Woche vergangen war.
Im Bio Kursraum angekommen ging ich nach ganz hinten und drängte mich an Candy, Ashley und Beverly vorbei. Ich setzte mich neben die Brünette mit den wilden Locken und warf ihr einen kurzen Blick zu. Sie sah zu mir und betrachtete mich einige Sekunden, bevor auch sie ihren Blick abwandte. »Beverly« Candys stimmte schallte zu mir durch.
Ich drehte meinen Kopf ebenso wie Beverly zu Candy. Ich wollte wissen, was sie von ihr wollte. Candy grinste »Du bist mit Henry Jones zusammen?« fragte sie Beverly dann. Sie hielt in ihrer Bewegung inne. Meine Augen starrten sie an und gebannt wartete ich auf eine Antwort. »Woher-« Candy unterbrach sie »Dein Vater hat es meinem erzählt.« sie zuckte mit ihren Schultern. »Achso ja.« murmelte sie.
Sie war was?
Sie war mit Henry Jones, diesem Schnösel zusammen? Wieso wusste ich davon nichts? Es hätte mir auffallen müssen. Ich mein, wir rauchten Nachmittags zusammen und zudem hatten wir fast jeden Kurs zusammen. Es wäre mir nicht entgangen wenn sie etwas mit Henry hätte. Ihr Blick glitt zu mir und verblieb in meinem.
»Henry Jones.« ich hob eine Augenbraue. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und wollte mir sichtlich etwas verraten, doch sie tat es nicht. Warum auch immer. »Äh ja.« Sie legte ihren Kopf auf ihrer Hand ab und sah mich weiterhin an. »Hast du was dagegen?« Ihre Stimme klang anders. Natürlich hatte ich etwas dagegen. Ich hatte nicht erwartet, dass Beverly so einen wie Henry an ihrer Seite hatte.
Henry. Gott, er war so ein Besserwisser mit seinen guten Noten und seinem reichen Vater. »Nein, muss ich das denn?« ich legte meinen Kopf schief und ließ meinen Blick auf ihre Lippen nieder. »Nein.« sie schüttelte ihren Kopf. Ihr Atem hatte sich hörbar verändert, was mir ein übersehbares Lächeln entlockte. Ich wollte nicht, dass jemand sah wie ich mich freute. Es war genau so gut wie es momentan war. Ihr Blick legte sich auf meine Lippen, während ein zartes Lächeln ihre Lippen schmückte. Ein schönes Lächeln.
»Wie lange?« wollte ich dann wissen. »Seit zwei Wochen.« Candy sah zu mir und grinste. Sie musste bemerkt haben, dass Beverly und ich redeten und das wir uns näher gekommen waren. Sehr viel näher. Obwohl wir nicht viel mit einander redeten und wenn doch dann waren es knappe Gespräche. Unsere Blicke reichte vollkommen aus. »Zwei Wochen.« flüsterte sie. Ihr Blick wurde seltsam. Sie verschwieg mir etwas und mir gefiel es nicht, dass sie es mir nicht sagte.
Ich beugte mich zu ihr rüber und berührte ihre Ohrmuschel, wobei ich deutlich den Blick von Candy und Ashley auf uns spürte. Mir war es egal. »Das glaube ich dir nicht.« raunte ich leise. »Musst du aber.« zischte sie. Ich lachte leise auf und schüttelte meinen Kopf. Ich lehnte mich zurück in meinen Sitz. Mein Blick hatte sich von ihrem abgewandt und nahmen die Lehrerin vorne ins Visier. Sie versuchte etwas zu erklären, hatte aber nicht die gesamte Aufmerksamkeit.
Candy stand auf und ging nach vorne, wobei Ashley ihr folgte. Sie hatten wohl ein Problem, da beide den Raum verließen. Sie redeten sicherlich wieder über Beverly und mich und über das was wir waren. Was auch immer wir waren. Beverly lehnte sich zu mir rüber und versuchte sichtlich meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Wieso glaubst du es nicht?« wollte sie neugierig wissen. Ihre Hand stützte sich auf meinem Oberschenkel ab und ihr Blick fing meinen auf. »Du liebst ihn nicht, ganz einfach.« ich sah zu ihr herab. Ihre Waldgrünen Augen glitzerten mir entgegen.
Mein Blick fiel auf ihre Hand, die noch immer auf meinem Oberschenkel lag. Ich genoss diese Nähe. Sie munterte mich auf. »Woher willst du das wissen. Du kenn-« ich unterbrach sie.
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Wie er das leben erlernte
Romance»Du musst es lernen, Jeremy« »Was?« »Zu leben« Das Leben der Reichen Milliardärs Tochter Beverly Hernandez wurde auf den Kopf gestellt als ein Junge versuchte ihren Porsche zu klauen. Das wunderschöne Cover ist von @TabbysBook