»Ich denke, ich kenne dich besser als Candy und Ashley.« Ich zog eine Augenbraue nach oben. »Da hast du wohl recht.« Beverly zog ihre Hand zurück und biss sich auf ihre Unterlippe.
»Ich-« sie wollte es mir gerade sagen. Gerade wollte sie mir das sagen, was sie schon die ganze Zeit über im Kopf trug, da öffnete sich die Tür. Candy und Ashley kamen zurück und setzten sich auf ihre Plätze.
»Wo wart ihr?« Beverly sah zu den beiden. »Mädchenprobleme.« lachte Candy. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und unterdrückte ein Lachen. Beverly bemerkte wohl schnell, dass ich mich über die beiden lustig machte und schlug mir leicht gegen die Schulter. Trotzdem nahm ein Grinsen ihre Lippen ein.
Die Klingel hallte durch das Gebäude und beendete den Unterricht. Ich blieb, ebenso wie Beverly sitzen und wartete bis beinahe alle den Klassenraum verlassen hatten. Auch Ashley und Candy, die keine Scheu hatten sie alleine zu lassen. Als Bev sich erhob, tat auch ich es. Ich blieb, weil ich wusste, dass sie es mir sagen wollte. Was auch immer es war. »Es ist schön, dass ihr beide euch besser kennengelernt habt.« meldete sich Ms. Bloom.
Beverly lachte auf und biss sich auf ihre Unterlippe. Antworten tat sie Ms. Bloom nicht, stattdessen verließ sie mit mir den Raum und sah zu mir auf. »Mein Vater hat meine Zigaretten gefunden.« sie stoppte vor ihrem Spind. Die Flure waren halbwegs leer, da die meisten schon in die zweite Stunde geflüchtet waren.
»Weißt du-« sie sah zu mir und packte die Sachen in den Spind. »Meine Eltern wollen nicht, dass ich rauche und deshalb habe ich die Lüge erfunden, dass ich mit Henry zusammen bin und das es seine Zigaretten sind.« Sie zuckte mit ihren Schultern und gab ein leises seufzen von sich. »Aber Candy wird es überall herum plaudern und auch Henry wird es mit bekommen, weshalb ich ihn unbedingt zuerst sprechen muss.« vermutlich hatten wir heute das längste Gespräch miteinander geführt und ich musste zugeben, dass ich es mochte. »Er raucht nicht nur. Er kifft auch.« stellte ich klar, weil ich ihn aus irgendeinem Grund schlecht machen wollte. Obwohl ich selbst ab und zu kiffte.
Aber das sie nichts mit Henry hatte beruhigte mich zusätzlich. »Hast du schonmal gekifft?« Ich wusste nicht wieso diese Worte meinen Mund verließen, doch sie taten es. »Ja.-« sie stoppte und musterte mein Gesicht. »Du hast Gras?« sie schloss den Spind und hob ihre Augenbrauen. Natürlich hatte ich welches.
»Ja« ich zuckte mit meinen Schultern. »Wenn du willst-« sie unterbrach mich mit ihrem hellen Lachen. »Warum nicht.« eine Herausforderung lag in ihrem Blick, weshalb ich neugierig wurde. »Heute Abend.« sagte ich. »An dem alten Kiosk-« Sie wusste, welchen Kiosk ich meinte, auch wenn sie in einen der reichen Viertel wohnte. Aus irgendeinem Grund war sie manchmal in den ärmeren Teilen und mich interessierte warum. Ich würde es herausfinden. Ich wollte es heraus finden.
»Okay.« sie drehte sich mit einem breiten Grinsen um und verschwand zum Geschichtskurs. Ein Kurs den wir nicht miteinander hatten. Da ich keine Lust auf die nächsten Unterrichtsstunde hatte verließ ich das Gebäude und nahm mir eine Kippe aus meiner Schachtel. Ich klemmte sie zwischen meine Lippen, während ich mein Feuerzeug heraus kramte und die dünne Stange anzündete.
Ich verstaute alles und betrachtete dann den leeren Schulhof. Alle waren im Unterricht. Alle bis auf Candy und Ashley, die auf dem Schulhof herum schlichen und mir einen Blick zu warfen. Sie tuschelten, lachten aber dann und kamen geradewegs auf mich zu. Ich zog nur meine Augenbrauen zusammen.
»Du solltest dich von Beverly fern halten.« sie stellten sich vor mich und überschlugen ihre Arme. Sie dachten, dass sie mit ihrer arroganten und zickigen Art etwas erreichten. Und vermutlich schafften sie das sogar. Damit zerstörten sie Menschen, die sich nicht gegen sie wehren konnten. Sie zerstörten Selbstwertgefühle und Freundschaften. »Achja?« Ich zog noch einmal an meiner Zigarette und pustete den Rauch aus. Die Mädchen sahen sich gegenseitig an, bevor ihre Blicke wieder auf mich trafen.
»Beverly hat jetzt einen Freund und du hast sowieso keine Chance bei ihr!« ich hätte lachen können, doch schwieg. »Ihr solltet zurück in den Unterricht gehen und mich nicht nerven.« meine Stimme war monoton.
»Sie wird dich abblitzen lassen, Jeremy Parker.« mit den Worten drehten sie sich um und gingen zurück in das Gebäude. Ich schnipste die Zigarette zu Boden und stieß mich von der Wand ab.
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Wie er das leben erlernte
Romance»Du musst es lernen, Jeremy« »Was?« »Zu leben« Das Leben der Reichen Milliardärs Tochter Beverly Hernandez wurde auf den Kopf gestellt als ein Junge versuchte ihren Porsche zu klauen. Das wunderschöne Cover ist von @TabbysBook