12 |Bev nicht Beverly

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Am Abend trat ich in das Büro meines Vaters, der zusammen mit meiner Mom die Unterlagen der Firma durchging. Ich wollte die beiden zwar eigentlich nicht stören, doch ich würde ärger bekommen, wenn ich raus ging ohne ihnen etwas zusagen. »Ich bin jetzt bei Henry.-« ich schenkte meinen Eltern ein ernsthaftes Lächeln und bekam ein grinsendes Nicken von meiner Mum zurück.

Ihr gefiel es sehr, dass ich Henry als Freund hatte. Ein vornehmer Engländer. Vor drei Jahren wohnte er noch in London und seine Eltern waren nicht geschieden, doch mittlerweile lebte er hier zusammen mit seinem Vater.

»Viel Spaß!« schrie sie mir noch nach, weshalb ich einfach lachte und das Haus verließ. Ich war aufgeregt, denn obwohl ich Jeremy gesagt hatte, dass ich schon einmal gekifft hatte, stimmte das nicht. Am Porsche angekommen, riss ich die Tür auf und setzte mich auf den Ledersitz. Ich atmete tief durch, bevor ich los fuhr und Richtung Maja fuhr.

Mein Körper war ganz nervös und jegliche Gedanken durchquerten meinen Kopf. Jeremy war mir wichtiger geworden als anfangs erwartet. Aber ich fand es nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Schon vom weiten sah ich die große Person mit der Lederjacke und der dunklen Jeans. Ich parkte kurz vor ihm und stieg aus meinem Wagen.

»Parker.« Ich legte meinen Kopf schief und fuhr die Konturen seines Gesichtes ab. »Wie gehts deinem Lover« er lachte leicht und ging voraus, weshalb ich schnell folgte. »Meinem Lover-« ich stoppte. »Sehr gut. Er hat ja mich als Freundin.« ich grinste und sah in die blauen Augen auf, die mich belustigend betrachteten. Ein raues Lachen entkam seinen Lippen.

Jeremy ging eine Treppe rauf, geradewegs auf das Dach hinauf. »Wieso kennst du dich hier aus, Bev?« das ich er mich seit neustem Bev nannte gefiel mir. Auch wenn ich es ihm nicht sagen würde. »Ich-« ich stoppte mich selbst und schwieg einige Sekunden. »Eine Freundin von mir wohnt ihr.« gab ich schlussendlich zu. Jeremy wusste bisher mehr über mich als sonst jemand.

Maja wusste ja nicht einmal, dass er versucht hatte mein Auto zu stehlen. »Wieso sehe ich dich dann immer nur mit Ashley und Candy?« fragte er interessiert und setzte sich auf den Rand des Daches. Ich überlegte nicht lange, sondern setzte mich gleich neben ihn hin. »Wenn meine Eltern wüssten, dass ich mit Maja befreundet bin, dann-« als ich bemerkte was ich gesagt hatte und das ich Maja erwähnt hatte, sah ich ruckartig zu Jeremy rauf.

Er lächelte leicht und lehnte sich zu mir. »Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.« gab er zu. Ich seufzte und rollte mit meinen Augen. Er lehnte sich zurück und kramte einen Joint aus seiner Jackentasche. Ich biss mir auf meine Unterlippe und rutschte nervös näher an Jeremy heran. Ich mochte diese Nähe.

»Deshalb stand dein Porsche hier.« stellte er fest und zündete den Joint an. Nervös fuhr ich mir durch mein Haar und bemerkte dann den Blick von Jeremy auf mir. Ich sah zu ihm auf und beobachtete wie er den Joint zwischen seine Lippen nahm und einen Zug in sich Einsog. Mit einem sanften Lächeln auf seinen vollen Lippen reichte Jeremy mir den Joint und legte seinen Kopf zurück in den Nacken.

Sein Atem ging flach, seine Augenlider schlossen sich entspannt und das erste mal sah ich ihn wirklich vollkommen entspannt. Verwirrt musterte ich die Stange in meiner Hand und ließ meine Lippen drum herum gleiten. Ich hatte noch nie gekifft. Ich zog einwenig in mich ein und hustete leicht. Ein raues Lachen entkam dem Jungen neben mir, weshalb ein Grinsen meine Lippen schmückte.

»Du hast noch nie gekifft oder?« fragte er dann und sah zu mir runter. »Nein.« gestand ich leise. »Und wieso sagst du mir dann, dass du es schon getan hast?« Jeremy nahm den Kopf aus seinem Nacken und sah zu mir herab. Neben ihm sah ich so klein, so zierlich aus. Wenn er mich in seinen Armen halten würde, dann würde ich verschwinden.

Und vielleicht wollte ich das, mit ihm zusammen. »Ich wollte Zeit mit dir verbringen, Jeremy.« ich schaute mit zusammen gezogenen Augenbrauen zu ihm auf und erkannte ein zufriedenes Lächeln. Er sprang vom Rand und stellte sich zwischen meine Beine, wobei er mein Gesicht intensiv musterte. »Du bist süß, Bev.« hauchte er und sah auf meine Lippen herab.

Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper und eine Gänsehaut überzog mich. Seine Finger entnahmen mir den Joint. »Wenn ich dich ansehe, öffnest du deinen Mund.« raunte er und setzte den Joint wieder zwischen seinen Lippen ab.

Er sah mich an, weshalb ich bereitwillig meinen Mund öffnete. Der Rauch verließ seine Lippen und begegnete mir. Ich schloss meine Augen, weil ich den Moment mit ihm, hier alleine auf dem Dach, genoss. Ich öffnete meine Augen wieder und war nur Millimeter von seinem Gesicht entfernt.

Ich wollte ihn küssen, aber ließ es. Ich sah ihn einfach nur an und betrachtete seine stechend blauen Augen. »Du bist zu lieb dafür, Bev.« er lächelte leicht, während sich seine Hand auf meiner Taille niederließ. »Aber ich mag genau das an dir.« flüsterte er und setzte seine Lippen wieder um den Joint. Ich beobachtete ihn.

Irgendwie war das meine Art der zu Neigung. Er war interessant, deshalb beobachtete ich ihn und auch weil ich etwas für ihn empfand. Vielleicht mehr als mir gerade bewusst war. Meine Hände fuhren in seinen Nacken und zogen ihn wieder an mich heran.

Er sah mir in die Augen, weshalb ich meine Lippen einen Spalt weit öffnete und zugleich mit meinen Fingern durch sein Haar glitt

Wie er das leben erlernteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt