11 |"Oh, Hey Babe"

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Beverly

Zusammen mit Ashley und Candy trat ich nach draußen in die erste Pause und sah mich auf dem Schulhof um. Jeremy stand in der Raucherecke und sah zu mir. Ein schmales Grinsen nahm seine Lippen ein und brachte meinen Bauch zum Kribbeln und ließ meine Wangen erröten.

Wieso reagierte ich so auf ihn? In den letzten Tagen hatte sich meine Reaktion auf ihn stark verändert. Als wir an unserer Ecke an kamen, entdeckte ich Henry. »Du solltest dich mal mit ihm blicken lassen, damit auch jeder weiß, dass du was mit ihm hast.« Candy meldete sich zu Wort und entlockte mir ein genervtes seufzen. »Sie hat recht, Beverly. Ihr könnt eure Beziehung nicht ewig verstecken.«

Ich nickte verstehend und ging mit kontrollierten Schritten und einem stockenden Atem auf den Blonden Jungen zu. Er stand mit seiner Jungs Gruppe lachend in der Mitte des Schulhofes. Also wenn wir redeten, dann würde es definitiv auffallen und auch die Aufmerksamkeit auf uns lenken. Ich hoffte bloß, dass Henry sich auf alles einließ. Er hatte ja nichts zu verlieren. Wenn er nicht darauf einging oder mir einen Korb gab, dann konnte es wirklich peinlich werden.

»Henry?« fragte ich locker als ich an seiner Gruppe ankam. Dabei spürte ich deutlich Jeremys Blick auf meinem Körper. Ich wusste nicht wieso, aber mein Körper reagierte auf ihn. Ich nahm alles wahr, was er tat und wie er sich verhielt. Jede Veränderung und jede Stimmung.

Das ihm der Gedanke, dass Henry und ich zusammen waren nicht gefallen hatte, war mir auch aufgefallen und irgendwie hatte es mich glücklich gemacht.

»Oh, Hey Babe.« er grinste und drehte sich zu mir um. Überrascht legte ich meinen Kopf schief. »Können wir kurz reden?« fragte ich. »Klar« er ging mit mir ein paar Schritte weiter weg und grinste leicht. »Woher weißt du es.« ich biss mir auf meine Unterlippe. »Deine Eltern haben mit meinem Vater gesprochen und er war begeistert, dass eine Hernandez meine Freundin ist. Also habe ich es nicht abgestritten.« er zuckte mit seinen Schultern.

»Oh-« ich stoppte und musste leicht lachen. »Also spielen wir das einfach weiter? Ich mein, wir müssen keine Zeit mit einander verbringen, aber wir könnten uns gegenseitig als Ausrede benutzen.« verhandelte ich und bekam ein langsames Nicken als Antwort. Er legte seine Hände auf meine Taille und zog mich sanft an sich ran.

Das mir das nicht gefiel wusste er, ebenso wie Jeremy, der noch immer in der Raucherecke stand und mich beobachtete. Wir mussten unser Spiel spielen. »Natürlich. Und wenn uns danach ist, dann sagen wir einfach, dass wir Schluss gemacht haben.« ein zufriedenes Grinsen legte sich auf seine Lippen, während seine blauen Augen mich betrachteten.

»Ein guter Deal.« ich grinste und legte meinen Kopf schief. »Auf jeden Fall.« er strich mit einer Hand kurz über meine Wange, bevor er sich umdrehte und zu seinen Jungs zurück ging. Ich hingegen ging zurück zu Ashley und Candy, die aufgeregt herum kicherten. »Wo blieb der Kuss?« beschwerte sich Candy.

»Wir bleiben unter uns.« gab ich nur kurz zurück. Ich würde Henry nicht küssen. Niemals. Selbst wenn meine Eltern das in einer Situation erwarten würden. Irgendwann würde es auffliegen, wenn ich es nicht schlau an ging. Deshalb durfte ich mir keine Fehler erlauben.

»Wir haben übrigens mit Jeremy gesprochen.« Ashley sah mich prüfend an. Sie wussten beide, dass ich viel mit ihm redete. Im Gegensatz zu anderen. Sowas fiel auf. »Was habt ihr gesagt?« ich biss mir auf meine Unterlippe und betrachtete die beiden. »Nur das er sich von dir fern halten soll, weil du jetzt mit Henry zusammen bist.-« Candy unterbrach Ashley. »Beverly er macht dich so auffällig an. Wie kannst du das zu lassen, wenn du einen Freund hast?« beschwerte sie sich.

Er machte mich an? Ja, okay er war mir näher gekommen. Viel näher. Ich sah zu Jeremy, der die Kippe zu Boden schmiss und sein Handy heraus holte. Sein Blick flog nach oben direkt in meinen.  Schlagartig drehte ich meinen Kopf weg und spürte die Röte, die meine Wangen einnahm. »Du solltest dich auch von ihm fern halten. Die Menschen reden, Beverly-« die beiden nickten heftig. »Und wenn deine Eltern das mitbekommen-« sie wollte den Satz garnicht beenden.

»Er macht mich an?« das war die einzige Frage, die meine Lippen verließ. Mein Herz raste wie verrückt gegen meine Brust und meine Zähne nahmen nachdenklich meine Unterlippe in Gefangenschaft. »Oh Gott.« Candy seufzte. »Natürlich Beverly, aber dreh jetzt nicht durch.« sie betrachtete mich kritisch. »Alles gut.« murmelte ich bloß.

Die Klingel schallte lautstark über den Schulhof und weckte mich aus meinen Gedanken. Während ich das Gebäude betrat, sah ich noch einmal zu Jeremy. Wir hatten jetzt zusammen Chemie. Ich hielt an meinen Spind und sammelte meine Sachen beisammen.

Und selbst wenn er mit mir flirtete und ich darauf einging, war es doch noch lange nicht das Problem von Ashley und Candy.

Wie er das leben erlernteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt