6 ~ Das Handy

1.6K 56 3
                                        

Klaus hatte, so wie ich es erwartet hatte, nicht zugestimmt.

Er wusste, dass ich sofort nach Hilfe suchen würde, wo er definitiv recht hat.

Deshalb meinte Rebekah, dass sie mir was mitbrachte, was meinem Geschmack entsprach.

Also lies sie mich mal wieder alleine, weshalb ich Angst hatte, dass Klaus mich wieder angreifen würde.

Du hast nichts falsch getan bis jetzt, also kann dir auch nichts passieren, mahnte mich meine innere Stimme.

Das stimmte, ich hatte nichts getan, aber trotzdem bin ich hier gelandet.

Hier, wo ich mich noch nichtmal auskannte.

Hier, wo ich alleine bin, und nicht mal mein Handy benutzen Kann.

Mein Handy!

Das fällt mir erst jetzt ein, ich könnte mein Handy suchen, jedoch muss ich aufpassen, daß Klaus mich nicht erwischt.

Denn wenn er mich erwischte, war ich am Ende.

~~~

Verzweifelt durchsuchte ich die Schubladen in Klaus Zimmer.

Dieser ist vor kurzem abgehauen, mit der Begründung, wichtiges Zeugs zu machen, was mich nichts angehe.

Perfekt für mich, nicht so gut für ihn.

Jetzt kann ich in Ruhe nach meinem Handy suchen, in der Hoffnung, er hätte es nicht bei sich.

Ich öffnete jegliche Schubladen, doch in keiner befand sich mein Handy.

,,Ugggh.", stöhnte ich genervt davon, dass nichts so läuft, wie es laufen sollte.

Ich hab nun fast überall gesucht, wo es sein könnte.

Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es langsam Abend wurde.

Trotzdem war Von Rebekah keine Spur zu sehen.

Genervt ging ich aus Klaus Zimmer raus, knallte aber sofort gegen eine harte Brust.

Sofort packte mich die Angst, welche sich verstärkte, als ich hoch in die vor Wut glänzenden Augen schaute.

,,Was hast du in meinem Zimmer gemacht?", fragte er. Ich spürte, wie er sich zusammenreißen musste, nicht komplett auszuticken.

,,Ich, ähm, ich habe mich bloß.. Verlaufen! Ich wollte eigentlich in Mein Zimmer gehen, aber ich landete wohl ausversehen in deinem.", erfand ich rasch eine Lüge.

Jedoch zeigten seine Augen, dass er mir kein Wort glaubte.

,,Was hast du wirklich in meinem Zimmer getan?", er starrte mir tief in die Augen, während er eine gewisse Dominanz ausstrahlte.

,,Ich habe nach meinem Handy gesucht.", antwortete ich monoton.

Wieso habe ich das gesagt? Ich wollte das gar nicht! Was macht er da?

Sofort riss ich Erschrocken meine Augen auf.

,,So so.", kam nur von ihm, während er eine Hand auf meiner Schulter ablegte und dann anfing, mich zu umkreisen.

Hinter mir blieb er stehen, ich spürte seinen Atem an meinem Hals.

,,Ich hab dir doch gesagt, was passiert, wenn du versuchst abzuhauen. Riskierst du echt das Leben deiner Geliebten, um abzuhauen?", flüsterte er in mein Ohr.

Seine  Hand an meiner Schulter wanderte zu meinem Bauch und übte ein wenig Druck aus, weshalb ich an seine Brust gedrückt wurde.

Mein Atem beschleunigte sich bei dieser Berührung, aber ich musste mich beherrschen, meine Angst zu kontrollieren.

Er soll nicht erfahren, dass ich Angst hatte. Diese Genugtuung wollte ich ihm nicht geben.

Seine andere Hand legte er fest um meinen Hals und übte genügend Druck aus, um in mir Panik zu wecken.

Erneut befand ich mich in einer Situation, in der ich nicht so schnell raus kam.

Wann kommt Rebekah denn wieder? Es sind bestimmt schon Stunden vergangen, seitdem sie gegangen ist.

,,Es- Es tut mir leid."

,,Lass sie los!", ertönte die Stimme von Rebekah.

,,Sie hat versucht abzuhauen, indem sie ihr Handy sucht! Sie verdient es, bestraft zu werden!", knurrte er und erhöhte den Druck an meiner Kehle.

Ächzend versuchte ich nach Luft zu schnappen, vergeblich.

,,Du hast sie entführt, du Kobold. Natürlich will sie dir entkommen, wenn du sie wie Dreck behandelst.", brauste sie auf.

Ich wünschte mir grade wirklich, im Boden zu versinken...und am liebsten nie mehr auftauchen.

,,Das hat sie sich selbst einzuschreiben. Würde sie brav sein, müsste sie nicht mit den Konsequenzen leben müssen.", kam es nur von Klaus.

Dann ging alles ganz schnell.

Rebekah raste auf ihn zu und wollte ihm wahrscheinlich das Genick brechen, doch Klaus war schneller.

Er ließ mich los und stoß mich kräftig zu Boden, um Rebekah abzufangen und gegen die Wand zu schleudern.

Ich fiel, genauso wie Rebekah, Schmerzerfüllt zu Boden, aber im Gegensatz zu mir, rappelte Rebekah sich schnell wieder auf.

,,Das machst du mit jedem. Jeder, der dir nicht  gehorcht, wird bestraft, muss mir Konsequenzen rechnen.", ahmte sie ihn nach.

Während die beiden sich böse anstarren, stand ich langsam wieder auf und lehnte mich an die Wand, nicht wissend, was ich machen sollte.

,,Geh in dein Zimmer, Laura.", knurrte Klaus wütend.

Rebekah schaute zustimmend in meine Richtung, weshalb ich mich schnell umdrehte und in mein Zimmer eilen wollte, doch Klaus packte mich am Haar und zog mich zurück.

Mit einem lauten Schrei fiel ich nach hinten, gegen seine Brust.

,,Denk nicht, deine Aktion von heute bleibt ungestraft.", flüsterte er und ließ mich wieder los.

Sofort lief ich in mein Zimmer und schloss hastig die Tür.

Eine einzelne Träne lief meine Wange runter.

Er ist ein Monster, ein kaltblütiges Monster, wem die Gefühle anderer egal sind.

Ich wünschte mir, ich hätte ihn damals im Grill nie verteidigt.

Hätte ich gewusst, dass er mich entführen und bedrohen wird, wäre ich nie so sauer auf Matt gewesen.

Ich war so fies zu ihm, obwohl er mir nur helfen wollte, genauso wie die anderen.

Wegen mir ist nun Bonnie ein Vampir, eine Kreatur, die sie über alles hasst, und somit nun sich selbst auch.

~~~

Nachdenken lag ich auf dem Bett in meinem Zimmer, als es an der Tür klopfte.

Zitternd bat ich die Person einzutreten.

Es kann doch nicht Klaus sein, oder? Er würde nicht klopfen, sondern einfach eintreten.

Ich hatte Recht - es war Rebekah.

Erleichtert atmete ich aus.

,,Oh Gott, du bist es. Ich hatte kurz Angst, dass es Klaus wäre.", hauchte ich, weshalb sie schmunzeln musste.

,,Mir tuts leid, dass Klaus dich entführt hat und dich so behandelt. Ich kann dir leider nicht helfen, ich würde bloß wieder in einem Sarg landen. Aber ich kann dir eine Unterstützung sein in dieser Zeit, eine Freundin.", erklärte sie lächelnd.

Eine Freundin könnte ich hier wirklich gut gebrauchen. Und sie schien wirklich nett zu sein.

Also nahm ich lächelnd das Angebot an.

Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt