25 ~ Vampir

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Verzweifelt saß ich im Wohnzimmer. Es ist mir keiner gefolgt- vielleicht kommen sie ja wirklich meinem Wunsch nach, mich in Ruhe zu lassen.

Ich wusste, dass ich hier nicht rauskam, wegen dem Scheiß Zauberspruch von Klaus seiner Hexe. Die er umgebracht hat.

Moment.

Er hat Sie umgebracht. Sie ist tot. Bonnie hatte mir damals erzählt, wenn eine Hexe umgebracht wird, zerfällt ihr Zauber mit der Zeit.

Das heißt.. wenn das stimmt, müsste der Zauber von der Hexe bald erloschen sein.

Voller Hoffnung sprang ich auf und schritt langsam auf sie Tür zu, in der Hoffnung, es würde mich keiner hören.

Leise öffnete ich die Tür und versuchte, auszutreten. Es klappte.

Freiheit!

Sofort fing ich an zu rennen, so schnell ich konnte. Ich hatte zwar keine Ahnung, wo ich hier war, aber Hauptsache weg hier. Noch folgte mir keiner.

Oder es ist der Person egal.

Klaus würde es jedoch nicht egal sein, da er mein beschissenes Blut braucht.

Ich rannte und rannte, es nahm kein Ende. Nahm kurven, die mich noch weiter verirrten, rannte über rote Ampeln, mit dem Glück, nicht direkt überfahren zu werden und nahm keine Pause.

Bis ich auf einmal gegen jemanden knallte. Scheiße. Nein, nein, nein. Bitte nicht.

Doch ein Blick nach oben verriet mir, dass ich nicht in Klaus reingelaufen bin. Sondern in Kol. Fuck. Ob das besser ist, wusste ich nicht.

„Na na na, Darling. Wohin willst du denn?", schmunzelte er.

Ich seufzte tief. „Weg von hier. Weg von Klaus. Weg von euch allen.", antwortete ich nur, auch wenn ich wusste, dass Kol am wenigsten mit allem zu tun hat.

„Ich weiß nicht, ob das meinem Bruder so gefällt.", lachte dieser nur als Antwort.

„Rebekah hat meine zwei engsten Freunde umgebracht. Klaus hat mich entführt-", fing ich verzweifelt an, wurde aber direkt von Kol unterbrochen.

„Und trotzdem hast du mit ihm geschlafen. Und Rebekah hat deine Freunde für die Sicherheit unserer Familie umgebracht. Alaric hätte Klaus letzte Nacht nach unserem Spaß miteinander fast umgebracht-", diesmal war ich es, die ihn unterbrach.

„Für die Sicherheit eurer Familie?! Komm du mir nicht mit Sicherheit eurer Familie. Ihr kümmert euch doch sowieso nur um euch selber. Wenn ihr nie nach Mystic Falls gekommen wärt, wäre das alles nie passiert. Wie hätten alle in Ruhe leben können. Und glaub nicht, dass ich freiwillig wieder zurück komme. Ich würde lieber sterben, als weiter ein Blutbeutel für Klaus zu sein.", zischte ich wütend.

„Ach ja die Sache mit dem Blut. Solange du lebst, wird er immer dein Blut wollen. Tut mir leid das zu sagen, darling, aber du wirst ihn nicht los. Er wird dich solange jagen, bis er dich wieder hat.", erklärte er schmunzelnd.

Solange ich lebe wird er mein Blut wollen. Solange ich lebe...

Aber sobald ich tot wäre, würde er mich in Ruhe lassen?

Sobald ich tot wäre, würde er mich in Ruhe lassen...

„Verwandel mich."

„Was?!", fragte Kol nun geschockt.

„Verwandel mich, Kol. Du hast gesagt, solange ich lebe, würde er mein Blut wollen. Aber wenn ich ein Vampir sein, wäre ich praktisch tot. Und mein Blut unbrauchbar für ihn und jeden anderen, der mein Blut will, um ihm zu schaden. Also, verwandel mich.", bat ich schon fast viel zu bettelnd.

Kol guckte mich ganz schockiert an.

„Klaus würde mich umbringen.", sagte er nur.

Genervt rollte ich meine Augen.

„Er muss ja nicht erfahren, dass du mich verwandelt hast. Zumindest nicht mit Absicht. Wir sagen einfach, dass du mir gestern Nachmittag Blut gegeben hast, weil ich mich verletzt hatte, bevor er kam, das wäre sogar weniger als 24 Stunden her. Heute wurde ich dann von einem seiner Feinde umgebracht, weil er nicht wollte, dass er mich weiterhin benutzen kann, um stärker zu werden.", erklärte ich meinen Plan.

Klar, er hatte ein paar Lücken, und es ist zu bezweifeln, ob Klaus das überhaupt glauben würde. Aber es wäre ein Ansatz.

Kol seufzte geschlagen auf.

„Das wird er niemals glauben, aber ein Versuch ist es wert. Du schuldest mir was.", meinte er genervt.

„Versprochen."

„Bist du dir wirklich sicher?", fragte er dann sanfter, und erneut nickte ich nur.

„Okay.", hauchte er, biss sich selber ins Handgelenk und hielt es mir dann an den Mund. Eifrig trank ich sein Blut.

Nach ein paar Sekunden entfernte er sein Handgelenk wieder.

Das letzte was ich sah, bevor alles schwarz wurde, war sein ernster Blick. Und dann begrüßte mich die Dunkelheit.

—————-

Schwach öffnete ich meine Augen und blickte sofort in Kols Augen.

„Hi.", kam es sanft von ihm.

„Hi.", erwiderte ich, als ich mich langsam aufrichtete. Wir befanden uns in einem Park, aber niemand anderes war zu sehen, bis auf eine einzelne Person.

,,Du musst ihr Blut trinken, um ein Vampir zu werden.", erklärte er mir, was ich mit einem ekligen Blick quittierte.

Natürlich.

Bevor ich jedoch die Chance dazu hatte, biss er selber in den Hals der Frau und trank hier Blut. So schnell wie das geschah, endete es auch. Sofort schubste er die Frau zu mir, und ich fing sie auf.

Ein bisschen Respekt kann man der Frau doch wohl zeigen, anstatt sie einfach durch die Gegend zu schubsen.

Jeglicher Gedanke verschwand dann doch, als ich das Blut roch. Als könnte ich mich selber nicht kontrollieren, stürzte ich mich sofort auf die Frau und trank ihr Blut.

Und Gott, war es köstlich. Ich konnte gar nicht mehr aufhören.

„Darling, ich glaube das reicht.", hörte ich nur Schwach Kols Stimme, ignorierte ihn aber, und trank weiter. Es war einfach zu lecker

„Darling!", rief Kol dann grober und zog mich von der Frau weg. Aber es war zu spät. Die Leiche der Frau fiel zu Boden.

Geschockt schaute ich zu ihr hinab.

„Hab- hab ich sie Grade umgebracht?", fragte ich verzweifelt. Nein. Bitte nicht. Ich bin keine Mörderin.

„Ja, hast du.", erwiderte er, aber es war kaum Mitgefühl in seiner Stimme zu hören. Es war ihm egal.

„Ich kümmer mich drum, darling.", meinte er dann aber und legte seine Hand um mein Gesicht.

„Hau du schneller ab, bevor Klaus dich erwischt. Auch wenn er dein Blut nicht gebrauchen kann, wird er nicht grade erfreut hiervon sein. Geh zu deinen Freunden. Da bist du sicher.", versprach er mir.

„Danke, Kol.", nickte ich ihm zu. Er nickte nur und verschwand.

Und somit ging auch ich meinen Weg. Ohne Handy, ohne alles.

Aber als Vampir.

Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt