14 ~ Kol

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,,Was genau hat es mit Mikael auf sich?'', fragte Ich Rebekah sanft, die mich in mein Zimmer brachte.

Ich merkte, dass sie sich bei diesem Thema verkrampfte und nicht wirklich über dieses Thema reden wollte.

,,Wenn ich dir darüber erzählen würde, würde Nik mich umbringen.'', meinte sie nur und ich beließ es dabei. Ich wollte sie zu nichts zwingen, wofür sie nicht bereit war.

Was ich wusste war, dass Mikael Klaus anscheinend misshandelte, und das nicht selten.

Wieso behandelte er Klaus wie ein Monster?

Es war kaum möglich, dass Klaus schon von Anfang an so grausam war. Sagte er die Wahrheit, dass es wirklich Mikael war, der ihn in so ein Monster verwandelte?

,,Hey, ich sehe, dass du dir über Mikael und Klaus Gedanken machst, aber vertrau mir, dass tut dir nicht gut. Je tiefer du gräbst, desto tiefer wirst du fallen.'', redete sie sanft und streichelte mir leicht über den Rücken.

,,Okay.'', erwiderte ich nur, doch ich hatte nicht wirklich vor, aufzuhören, darüber nachzudenken.

Rebekah verabschiedete sich soeben von mir, mit der Entschuldigung, dass sie noch was vor hatte. So war ich erneut alleine.

Ich musste schon früh lernen, dass meine Mutter mich nicht liebte, doch ich wusste nie warum. Nun erfuhr ich, dass der Mann, der mich entführte, von seinem Stiefvater nicht geliebt wurde und sogar misshandelt wurde, für etwas, für das er nichts, rein gar nichts, konnte. Wie konnte man sowas machen? Wie konnte man seine eigene Familie so behandeln?

Ich verstand es nicht.

,,Wer bist denn du?'', fragte mich eine fremde Stimme, die ich niemandem zuordnen konnte, den ich kannte.

Als ich an die Tür blickte sah ich einen jungen Mann, der nicht einmal schlecht aussah, aber auch nicht gerade freundlich aussah.

,,Ich wüsste nicht, was dich das angehen würde.'', fuhr ich ihn an, was ihn zum grinsen brachte.

,,Ein freches Mundwerk, gefällt mir.'', lachte er, weshalb ich nur meine Augenbrauen hob.

Wer war er und was wollte er von mir?

War er noch ein Mikaelson?

,,Ich bin Kol Mikaelson, Darling.'', stellte er sich vor, als könnte er Gedanken lesen.

Konnte er das? Nein, oder? Ich meine, klar, er war ein Urvampir, aber Caroline sagte mir damals nichts davon, dass ein Urvampir Gedanken lesen konnte, also nahm ich mal an, dass es einfach Zufall war oder dass es einfach sehr offensichtlich war, dass ich wissen wollte, wer er war.

,,Laura.'', sagte ich dann kurz endlich meinen Namen.

,,Laura'', er ließ den Namen praktisch auf seiner Zunge rollen, ,,Hab dich noch nie hier gesehen, was machst du hier?'', fragte er misstrauisch.

Was macht er wohl eher hier? Ich war hier schon ein paar Wochen, und er war nie hier.

,,Ich gammel hier rum seit dein Bruder - Klaus - mich entführt hat. Und dich habe ich seit dem nie hier gesehen, also was machst du hier?'', fragte nun ich ihn.

Ich würde doch wohl bemerkt haben, wenn er hier wäre.

,,Das liegt daran, dass mein Bruder mich erdolcht hatte.'', antwortete er nur.

Was?!

,,Er hat was?!'', empörte ich mich.

,,Das macht er immer, wenn wir etwas tun, was ihm nicht passt. Er weiß noch nicht mal, dass der Dolch nicht mehr in meiner fabelhaften Brust steckt, also sag ja nichts.'', befahl er, bevor er auch schon wieder verschwand.

Gut, dass war ein sehr interessantes Treffen.

Ich weiß nur nicht, was ich von ihm halten sollte.

Er hatten einen unheimlichen Eindruck - nicht so stark, wie bei Klau - , aber gleichzeitig auch einen angenehmen.

Naja, ich kannte ihn ja noch nicht mal, also sollte ich auch nicht urteilen, ob ich ihn mag oder eben nicht, denn das eben konnte man nicht als kennenlernen bezeichnen.

Nur wenn er erdolcht war, wie war er jetzt frei?

Wer hatte ihn entdolcht?

War es Mikael? Um einen wütenden Kol auf Klaus loszulassen?

Das würde ich Mikael sogar zutrauen, aber irgendwas in mir wollte nicht, dass Klaus durch seine eigene Familie stirbt.

Da wären wir schon wieder beim Thema Klaus.

Ich hasste ihn, aber empfand Mitleid mit ihm. War das überhaupt möglich? Jemanden zu hassen, aber trotzdem Mitleid empfinden?

Er hatte mich heute geheilt, obwohl er mich hätte verbluten lassen können, und so wäre das Blut-Drama einfach vorbei.

Aber es könnte auch einfach nur deshalb gewesen sein, damit er mein Blut weiter trinken konnte, wer weiß.

Ich war einfach froh, noch zu leben und dass ich nicht wegen Mikael gestorben bin.

Und ich war froh, dass Mikael tot war und Klaus nicht umbringen konnte.

Das einzige, was ich nun noch brauchte, war Freiheit.

Doch ich war mir nicht sicher, ob ich das jemals bekommen würde.

Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt