3. Kapitel

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Simon

Wir sitzen beim Abendessen. Baz ist nicht da, wieso ist er nicht da?! Nie ist er da, wo ich ihn haben will.

Agatha stuppst mich an. „Hey, Simon. Alles in Ordnung? Du guckst so grimmig." frag sie mich mit ihrer süßlichen, hohen Stimme.

Ruckartig bewege ich meinen Kopf zu ihr und sehe sie erschrocken an. „Was? Ja, alles gut. Ich war nur in Gedanken." nuschel ich unverständlich. Sie sieht mich an und schüttelt nur den Kopf.

Ich drehe mich wieder meinem Essen zu und stütze meinen Kopf auf meine freie Hand.

Endlich ist das Essen vorbei und ich kann zurück in mein Zimmer. Ich stehe auf und drücke Agatha einen schnellen Kuss auf die Lippen und drücke Penny noch kurz. Dann verschwinde ich nach draußen.

Ich komme an und das erste was mir auffällt ist, Baz ist nicht da.
Wo ist der Typ immer, hat er nichts besseres zu tun als Pläne zu schmieden?

Genervt ziehe ich mich aus. Wenn Baz nicht da ist, ziehe ich mich im Zimmer um. Ich ziehe direkt meinen Pyjama an und lege mich in mein Bett.

Neben meinem Bett, auf dem Nachttisch, liegt ein Buch, welches Agatha mir gegeben hat, damit ich es lese. Ich nehme es mir und mache es mir auf meinem Bett gemütlich.

Um ehrlich zu sein, ich finde das Buch absolut langweilig. Es passiert nichts spannendes! Ich will ein wenig Action und nicht nur so ein olles Liebesgesülze.

Ich zwinge mich weiter zu lesen, Agatha zu Liebe. Aber nach wenigen Seiten kann ich mich einfach nicht mehr konzentrieren und lege das Buch wieder bei Seite.

Mein Kopf ist schwer. Ich lasse ihn einfach in mein Kissen sinken. Ich spüre, wie er immer tiefer sinkt und meine Augenlieder immer schwerer werden.

Nach nur wenigen Minuten bin ich auch schon eingenickt. Es ist kein richtiger Schlaf, eher so ein Halbschlaf, bei dem man noch in etwa mitbekommt was um einen rum passiert.

Irgendwann, kurz bevor ich einschlafen kann, platzt Baz ins Zimmer rein. Ich öffne meine Augen einen winzigen Spalt und sehe, wie er seine Sachen nimmt um sich im Bad umzuziehen.

Ich drehe mich um. Das Gesicht in Richtung von Baz Bett. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe das Bedürfnis zu sehen, dass er es wirklich war. Aber noch bevor er wieder aus dem Bad kommt, bin ich schon eingeschlafen.

Ich werde am Morgen von einem lauten krachen geweckt.
Ich öffne meine Augen und setze mich aufrecht hin. Was zur Hölle war das? Ich sehe mich um und erblickte Baz.

Er steht wie vereist da. Langsam dreht er den Kopf zu mir rum. Die Augen weit geöffnet, leicht gebückt. Er hat kein T-Shirt an, ich kann also seinen durchaus gut trainierten Oberkörper sehen. Nicht, dass ich das gut finden würde!

Baz bückt sich und lässt mich dabei nicht aus den Augen. Als er sich wieder aufrichtet, räuspert er sich.
„Was starrst du mich so an, Snow?"

Ich spüre wie mein Gesicht heiß wird, antworte ihm nicht und verschwinde einfach stumm im Bad.

Was glaubt der Kerl eigentlich wer er ist?!
Ich nehme mir meinen Waschlappen und beginne mein Gesicht zu waschen. Danach Creme ich es noch ein, Agatha hat mir die Creme gegeben und mir gesagt, ich soll sie morgens und abends benutzen.

Dann ziehe ich mich an und gehe zurück ins Zimmer. Baz hat sich mittlerweile auch fertig angezogen. Stumm gehe ich an ihm vorbei und mache mich auf den Weg zum Frühstück, wo Penny und Agatha schon auf mich warten.

Ich mag die beiden ja echt gerne, wirklich! Aber manchmal würde ich einfach gerne alleine frühstücken. Heute war so ein Tag, aber das konnte ich ihnen ja schlecht sagen.

Also setze ich mich zu ihnen an den Tisch und mache mir ein Brötchen. Agatha schenkt mir währenddessen Tee ein. Ich hätte lieber Kakao gehabt...

Das Frühstück scheint kein Ende nehmen zu wollen. Es reicht mir, es ist zu laut. Alle reden durcheinander. Ich stehe auf und verabschiede mich mit einem genuschelten: „Ich geh zu Ebb." von den beiden.

Gemütlich schlender ich in Richtung von Ebbs Hütte. Es sind keine Spuren im Schnee zu sehen, es hat die ganze Nacht noch geschneit.

Es ist wunderschön. Schön nach kurzer Zeit bin ich da und klopfe an die Tür. Nur Sekunden später wird mir diese von Ebb, die eine Tasse in der Hand hält und in ihrem Schal zu versinken scheint, geöffnet.

Fröhlich lächelnd lässt sie mich rein und fragt mich, ob ich auch Tee haben will. Ich lehnte dankend ab, aber von Tee will ich grade nichts wissen.

Ebb erzählt mir, wie so oft wenn ich zu ihr komme, Geschichten aus ihrer Zeit in Wattford, aber noch begeisterter erzählt sie von den Ziegen. Diese stehen auch plötzlich in ihrem Wohnzimmer und wollen Aufmerksamkeit.

Ich mache mich, nachdem Ebb ihren Tee ausgetrunken hat, auf den Weg zurück. Ich winke ihr noch zum Abschied und stapfe, warm in meine Jacke gekuschelt, den Weg zurück zu Penny und Agatha.

Make the Yuletide gayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt