23. Kapitel

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Wir fahren lange. Ich glaube keiner von uns beiden weiß wirklich wo wir hinfahren. Aber das ist nicht schlimm. Ich genieße es, Zeit mit ihm zu verbringen. Ich lege meine Hand auf seinen Oberschenkel und Baz greift mit seiner Hand nach meiner. Das Lenkrad fest in der anderen.
Er streicht sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken und das löst eine angenehme Gänsehaut bei mir aus. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so entspannt war. So richtig entspannt. Und glücklich.
Jetzt, wenn ich mit Baz zusammen bin, bin ich glücklich. Ich habe das Gefühl, alles schaffen zu können. Glücklich lächle ich zu ihm rüber und betrachte sein Seitenprofil eine Weile. Er hat wirklich ein schönes Gesicht.

Wir fahren immer weiter. Die Gegend kenne ich schon lange nicht mehr und ich glaube, Baz weiß auch nicht genau wo wir grade sind. Aber egal.
Nach weiteren 15 Kilometern knurrt mein Magen leise und ich gucke bekümmert zu meinem Bauch runter. Baz muss lachen.
„Hast du so großen Hunger?!" ich nicke nur leicht. „Du hättest auch was sagen können, das weißt du, oder? Aber hier in der Nähe sollte eigentlich ein Dorf mit einem Restaurant sein." fragt er mich mit sanfter Stimme.
„Ich weiß, aber ich wollte nicht." erwidere Ich und gucke wieder zu Baz, welcher nur den Kopf schüttelt. Dabei aber ein Lächeln auf den Lippen.

Und wie er gesagt hat, kommt nach 5 Minuten endlich ein kleines Dorf in Sicht. Wir fahren hinein und finden recht schnell einen Parkplatz. Da steigen wir dann aus und Baz greift nach meiner Hand. „Komm, das Restaurant ist gleich da vorne." sagt er und zieht mich mit sich.
Wir kommen an und Baz besteht einen Tisch für zwei bei einer Kellnerin. Sie führt uns durch den großen Raum in eine twas ruhigere Ecke zu einem kleinen Tisch. Es sieht sehr gemütlich aus und auf dem Tisch liegt Weihnachtsdeko. Jetzt fällt mir auch der große Weihnachtsbaum im Eingang des Gebäudes auf. Er sieht unfassbar hübsch aus.

Wir bestellen uns beide etwas, Baz einfach eine Cola und ich Pommes und einen Burger. Die Kellnerin nimmt unsere Bestellung lächelnd auf. Es ist so schön, nur Baz und ich. Und keine Agatha, die was von mir will aber nichts von mir will.
Während ich essr reden wir kaum. Wir gucken einander immer wieder an und sein Anblick löst ein angenehmes kribbeln in meinem Bauch aus.
Als wir fertig sind, meint Baz zu mir, dass er zahlt. „Aber Baz, das musst du nicht! Ich kann auch zahlen!" Baz schüttelt den Kopf. „Nein Simon. Ich lad dich ein. Sieh Es als unser erstes Date an." erwidert Baz und zwinkert mir zu. Sofort werde ich wieder rot. „Na gut, aber nächstes Mal bezahle ich dann." nuschle ich in Richtung Boden. Baz lacht einmal auf und legt dann seinen Arm um mich. Wir verlassen das Gebäude und schlendern durch das Dorf.

Wie wäre es wohl, Weihnachten mit Baz zu verbringen? Irgendwo, wo nur wir zwei sind? Ungestört, ohne seinen Vater oder Agathas oder Penny's Eltern. Ich meine, ich mag Penny's Eltern wirklich gerne und ich bin Agathas Eltern sehr dankbar, dass ich an Weihnachten immer bei ihnen sein durfte, aber jetzt will ich mit Baz alleine sein.
Ich bleibe stehen und weil Baz meine Hand hält, muss auch er stehen bleiben. Verwirrt sieht er mich an.
„Alles gut? Wieso bleibst du stehen?" fragt er mich. Ich greife nach dem Kragen seiner Jacke und ziehe ihn zu mir runter. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Lippen und spüre, dass Baz sich nach einem kurzen Augenblick der Verwirrung einfach drauf einlässt und es genießt.

„Wo für war das denn?" grinst er mich an. „Für gar nichts. Einfach so." antworte ich ihm mit einem Lächeln. „Was machst du eigentlich an Weihnachten? Hast du da was bestimmtes vor?" frage ich ihn und hoffe dass es nicht zu aufdringlich wirkt oder er mich direkt drauf anspricht, was ich denn erwarte. Er hat bestimmt schon was vor. Ich meine, er hat eine Familie. Eine Mutter, einen Vater, sogar eine kleine Schwester! Ich werde einfach zusehen, dass ich was anderes finde, wo ich über Weihnachten bleiben kann.
Ich warte auf Baz' Antwort ohne ihn dabei anzugucken. Ich fange an mit meinem Fuß im Schnee zu malen und bin sichtlich nervös, was auch Baz zu merken scheint, denn er umarmt mich von hinten und drückt mich fest an seine Brust.

Make the Yuletide gayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt