Baz
Noch bevor ich die Haustür erreiche, wünsche ich mir, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre herzukommen. Ich hätte bei den Anderen bleiben sollen, immerhin sind sie jetzt alleine mit dem Mörder und Simon...
Ich habe ihn geküsst. Warum habe ich ihn geküsst? Ich habe ihn geküsst und bin einfach abgehauen. Er wird mich jetzt sicher wieder hassen. Er hat eine Freundin! Und ich habe ihn geküsst. Ich war in dem Moment so wütend auf meinen Vater. Ich wollte hier her, ich wollte ihn konfrontieren und ich dachte, dass es das letzte Mal war, dass ich Simon sehe.Ich atme tief durch und steige mit schnellen Schritten die Stufen hoch. Als ich die Tür aufschließe, ist alles, was ich höre ein Rauschen in meinen Ohren. Der Eingangsbereich sieht so aus, wie immer. Daphne scheint noch nicht dazu gekommen zu sein, zu schmücken. „Baz? Was machst du hier?" Ich ignoriere meine Stiefmutter und laufe durch den Flur zur Treppe und nach oben. Das Arbeitszimmer meines Vaters ist abgeschlossen. Ich schlage mehrmals laut dagegen und mein Vater öffnet. „Was machst du hier?" Er mustert mich abschätzig und ich balle meine Fäuste. Er betrachtet mein blutbeflecktes Hemd und sein Blick wandert langsam hoch zu meinem Gesicht.
„Ist er tot?" Ich beginne vor Wut zu zittern. „Hast du ihn umgebracht?" Bevor er reagieren kann, schlage ich ihm ins Gesicht. Er taumelt zurück in den Raum. Ich gehe hinterher und starre ihn wütend an. „Nein. Und ich werde es auch nicht tun!" „Bist du verrückt geworden?!" schreit er mich an und schaut von mir zu seiner Hand, mit der er sich eben noch die Nase gehalten hat. Er blutet. „Nein, du bist verrückt geworden!" schreie ich zurück, meine Fingernägel bohren sich in meine Handfläche. „Du schickst einen Auftragsmörder, um mir zu drohen?!" „Wenn du deine Aufgabe erfüllt hättest, wäre er nicht nötig gewesen!" Nicht eine Sekunde lasse ich meinen Vater aus den Augen. Er steht auf und meine Muskeln spannen sich an, bereit, ihm auszuweichen.
„Du bist eine Enttäuschung!" zischt er mir zu. „Warum bist du hier, wenn du Snow nicht umgebracht hast?" Ich höre ein Knurren und merke, dass es von mir kommt. „Um dir zu sagen, dass ich mich nicht mehr länger von dir kontrollieren lasse." Er lacht mehrmals laut auf und jedes Mal fühlt es sich an, wie ein Schlag in die Magengrube. „Snow wird trotzdem sterben, die Drohung war ernst gemeint..." „Aber wir haben deinen Auftragsmörder besiegt. Wahrscheinlich sitzt er schon hinter Gittern." Mein Vater zieht die Augenbrauen zusammen. „Was? Wer ist wir?" Ich ziehe spöttisch die Mundwinkel nach oben. „Penelope Brunce, Simon und ich." Ich kann genau beobachten, wie er durch die Erkenntnis richtig wütend wird. „Du weigerst dich also nicht nur, ihn zu töten, sondern beschützt ihn jetzt auch noch?" Jetzt bin ich derjenige, der laut lacht. „Ich habe dein Paket im Burggraben versenkt, die ganze Nacht wachgesessen, um auf ihn aufzupassen, ihn vor dir gewarnt, ihn bewacht und heute, nachdem ich deinen Freund für ihn angegriffen habe und fast gestorben wäre, habe ich ihn sogar geküsst."
Mit jedem weiteren Wort verzieht sich sein Gesicht mehr. Sein Blick ist voller Hass und ich verschränke meine Arme. „Ich bin Tyrannus Basilton Grimm-Pitch, leider dein Sohn, ein Vampir, ohne jeden Zweifel schwul und hoffnungslos verliebt in Simon Snow. Ach und eine absolute Enttäuschung." Der Mann, der nun vor mir steht, scheint absolut fremd. So hat er mich noch nie angesehen. „Enttäuschung trifft es nicht einmal ansatzweise." knurrt er und richtet seinen Zauberstab auf mich, doch ich bin schneller und schlage ihm seine Waffe aus der Hand. „Deine Mutter würde sich für dich schämen." Ich stoße ihn erst gegen seinen Schreibtisch und dann zu Boden. Mein ganzer Körper zittert, meine Augen brennen und ich spüre meine Fangzähne im Mund. „Warum?!" schreie ich ihn an und fixiere seine Hände auf dem Boden. Er wehrt sich. „Warum würde sie sich schämen?! Warum hasst du mich?!" Das stechende Gefühl in der Brust wird mit jeder Sekunde schlimmer. „Nichts von dem, was ich eben gesagt habe ist meine Schuld!" Tränen fallen auf sein Gesicht. Ich habe nicht einmal gemerkt, dass ich angefangen habe zu weinen. Ich bin wie in einem Tunnel und blende alles um mich herum aus. „Ich habe mir nichts von dem ausgesucht! Also warum bist du so zu mir?! Warum hast du mich mein ganzes Leben lang behandelt wie einen Verbrecher?!"
„Was ist hier los? Malcolm? Basil?..."
„Raus!" brülle ich, ohne den Blick vom Gesicht meines Vaters zu wenden. Neben Hass kann ich auch Angst sehen. „Basil, hör auf!" schreit Daphne. „Mum, was ist...?" höre ich auch Mordelia, doch ihre Mutter hält sie zurück. Ich starre noch immer runter zu meinem Vater. Seine Adern pochen. Sein typischer Geruch hat sich mit dem seines Blutes vermischt. Ich verkrampfe mich. Das Zittern wird stärker, mein Griff um seine Handgelenke fester. Ich spüre meine spitzen Zähne an meiner Unterlippe. Ich will ihn nicht umbringen, merke aber, wie ich immer mehr die Kontrolle über mich selbst verliere.
Eine Hand legt sich auf meine Schulter. Erst denke ich, es ist Daphne, aber dann erkenne ich seinen Geruch. „Hör auf, Baz." Seine Stimme ist ruhig und ich klammere mich verzweifelt an ihren Klang. „Hilf mir Simon." flüstere ich. „Bitte, hol mich hier weg."✅
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Make the Yuletide gay
FanfictionSimon Snow möchte nichts weiter, als eine ruhige Weihnachtszeit, aber er ist halt Simon Snow, der Auserwählte, der Erbe des Magiers und der Zimmergenosse von Tyrannus Basilton Grimm-Pitch... Ein Snowbaz-Adventskalender Wir versuchen jeden Tag bis W...