17. Kapitel

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Simon

Baz schlägt mir die Tür vor der Nase zu. Was soll das? Verwirrt stehe ich noch einige Augenblicke vor der geschlossenen Tür, bevor mir wieder einfällt was Baz von mir wollte.
Langsam gehe ich rückwärts ins Bad, ich schaue mich dabei nach allen Seiten um und beschwöre mein Schwert herbei. Er hat so panisch gewirkt, dass heißt es muss etwas schlimmes sein und was kann grade schlimmer sein als der Mörder?

Ich schließe die Tür ab und stelle zur Sicherheit noch einen Stuhl, der im Bad steht, unter die Türklinke.
Ich lasse mich auf die Toilette sinken und halte mein Schwert fest in der Hand. Meine Fingerknöchel sind schon weiß, so fest umklammere ich den Griff.
Wo ist Baz nur hin gelaufen? Was hat er vor?
Ich mache mir wirklich Sorgen. Die Minuten vergehen und Baz ist immer noch nicht wieder da. Nach weiteren 5 Minuten höre ich ein leises Knarren aus dem Zimmer kommen. Sofort spannen sich sämtliche meiner Muskeln an. Ich schließe meine Augen, kneife sie richtig zu und hoffe einfach, dass es Baz ist und er mich gleich ruft, um mir zu sagen, dass ich raus kommen kann. Dann nimmt er mich in den Arm und erzählt mir, dass alles vorbei ist! Ganz bestimmt. Ich muss nur fest gemug daran glauben!

Aber keiner ruft nach mir. Ich höre wie in unserem Zimmer Sachen umgeschmissen werden. Der Schrank wird aufgerissen und ich höre, wie unsere Klamotten durch das Zimmer geworfen werden und an der Wand Abprallen.
Ich werde immer nervöser. Gott, Baz, bitte komm wieder!
Die Person kommt rüber zur Badezimmertür. Nein, bitte, komm nicht her!
Ich suche mir das beste Versteck, das ich finden kann und hoffe, dass die Tür hält.
Er rüttelt an der Tür, schlägt gegen und murmelt wütend vor sich hin. Immer stärker fängt die Tür an zu zittern und die Türklinke wird immer heftiger rumter gedrückt. Ich merke wie mir wieder Tränen das Gesicht runterlaufen. Baz hat recht, ich muss nicht immer stark sein. In dieser Situation hätte vermutlich jeder Angst. Ich meine, ein Mörder, der seit Tagen versucht mich umzubringen, ist grade in meinem Zimmer und versucht zu mir ins Bad zu kommen.

Ich will nur, dass Baz wieder kommt. Plötzlich hört das rütteln an der Tür auf und ich höre wieder, wie die Person durch das Zimmer läuft. Ich glaube, sie ist weg. Aber zur Sicherheit bleibe ich noch im Bad, denn nur wenige Augenblicke höre ich die Tür wieder auf gehen und Leute rein stürmen.
„Simon! Simon, wo bist du? Geht's dir gut?!" Baz! Und auch Penny kann ich hören. Aber da ist noch wer.
Vorsichtig öffne ich die Tür und Penny schmeißt sich mir entgegen.
Fest schließe ich sie in meine Arme und drücke sie an mich. Die Tränen fließen immer noch.

Als sie sich wieder von mir löst, sehe ich, dass Baz erleichtert aus atmet und der Magier hinter ihm steht. Die Hände in die Seiten gestämmt, guckt er sich im Raum um. Alles ist verwüstet.
Penny läuft mit dem Magier rüber zum Fenster, um zu sehen, ob der Mörder vielleicht aus diesem geflüchtet ist. Währenddessen kommt Baz zu mir rüber und streicht mir sanft die Tränen von den Wangen.
„Alles wird gut, versprochen!" mit diesen Worten zieht er mich wieder in eine Umarmung und ich klammerte mich an ihn, als würde mein Leben davon abhängen. Tat es ja auch irgendwie.

„Also gut, wir werden eine Wache vor eurer Tür positionieren, damit keiner rein kommt." sagt der Magier mit ernster Miene, als er zu Baz und mir zurück kommt. Wir haben uns mittlerweile wieder von einander gelöst.
Wir stehen allerdings so dicht nebeneinander, dass ich meine Hand neben seine gleiten lasse und diese leicht mit meinem Finger antippe.
Er öffnet seine Hand und umklammert meinen Finger mit einem von seinen.
„Ihr lauft nicht mehr ohne Begleitung auf dem Schulgelände rum. Und wenn ihr keine wirklich wichtigen Sachen zu tun habt, bleibt ihr im Zimmer. Verstanden?" beginnt der Magier wieder, mit ernster Miene, an zu reden.
Wir nicken ihm bloß stumm zu. Danach verlässt er das Zimmer auch schon wieder und lässt uns drei alleine. Was mich verwundert, ist dass er nicht einmal in Frage gestellt hat, wie Penny hier rein gekommen ist. Auch sie macht sich nach kurzer Zeit wieder auf den Weg und lässt uns alleine.

Ich bin unfassbar müde, es war ziemlich aufwühlend und ich will nur noch schlafen.
Wir stehen noch im Raum und ich lasse meinen Kopf einfach auf Baz' Schulter sinken. Er nimmt mich in den Arm und geht mit mir rüber zum Bett. Wir lassen uns gemeinsam auf die Matratze sinken und ich schließe die Augen. Bevor ich einschlafe, spüre ich, wie Baz mir einen kleinen Kuss auf die Stirn drückt. Ich muss lächeln und kuschle mich enger an Baz.
Er gibt mir ein Gefühl von Sicherheit, als könnte mir bei ihm nichts etwas anhaben. Mein letzter Gedanke war, dass ich ganz dringend mit Agatha reden muss.
Dann drifte ich auch schon ins Land der Träume ab.

Make the Yuletide gayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt