18.Kapitel

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Baz

Der Magier stellt keine weiteren Fragen, sonder läuft direkt an mir vorbei. Ich renne ebenfalls los und überhole ihn. „Was ist los?" Wir laufen gerade über den Hof, als Brunce sich uns anschließt. „Simon!" ist alles, was ich sagen und denken kann.

Ich bin der Erste, der unser Zimmer erreicht. Ich reiße die Tür auf und reiße erschrocken die Augen auf. Alles wurde auseinander gerissen. „Simon! Simon, wo bist du?" rufe ich und laufe weiter ins Zimmer. „Geht es dir gut?" Brunce tritt neben mich und kurz darauf, öffnet sich die Tür zum Badezimmer. Simon! Sein Schwert liegt in seiner Hand, aber er lässt es fallen, als seine Freundin ihm um den Hals fällt. Erleichtert atme ich aus und nehme ihn ebenfalls in den Arm. Er hat wieder geweint. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er je wegen dem Schatten geweint hat. Ich verspreche ihm, dass alles gut wird und halte seine Hand, aber in Gedanken bin ich ganz wo anders. Es kann so nicht weitergehen. Der Fremde hat unser Zimmer zerstört. Er ist hier reingekommen, obwohl er nicht in der Lage sein dürfte, die Tür zu öffnen. Da bezweifle ich, dass die Wachen, die der Magier verspricht, ihn aufhalten können.
Ich muss ihn aufhalten.

Vorsichtig greife ich nach meinem Zauberstab und spreche einen leichten Schlafzauber oder hauche ihn eher, sodass niemand in der Lage ist, mich zu hören. Die anderen gehen und ich bringe Simon ins Bett. Der Zauber funktioniert und er schläft ziemlich schnell ein und ich küsse ihn vorsichtig auf die Stirn. Ich warte noch einige Minuten, bis ich sicher bin, dass er wirklich schläft, dann decke ich ihn zu und stehe auf. Wie ich erwartet habe, steht Brunce noch vor der Tür. Der Unterricht fällt heute sowieso aus und von den Wachen ist noch nichts zu sehen. „Was machst du? Wo ist Simon?" „Er schläft. Kannst du auf ihn aufpassen?" „Ihr sollt doch nur wenn unbedingt nötig das Zimmer verlassen." Ich gehe an ihr vorbei. „Das ist nötig, also geh rein und pass auf ihn auf."

Draußen ist es still. Schnell laufe ich zu der Seite des Gebäudes, wo unser Zimmer liegt und schaue mich um. Es sind keine Fußspuren zu sehen, was aber nichts heißen muss. Wer zaubern kann, kann auch seine Fußabdrücke verschwinden lassen. Also laufe ich weiter zum Wald. Ich schaue mich zu allen Seiten um und halte meinen Zauberstab zu meiner Verteidigung bereit. Er muss hier irgendwo sein. >Komm und zeig dich< versuche ich und schaue mich suchend um.

„Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so leichtsinnig sind, Mr.Pitch." Erschrocken drehe ich mich um und entzünde den nächsten Baum. Etwas daneben steht er. Ich habe ihn neulich nicht ganz gesehen, aber ich erkenne ihn dennoch auf Anhieb. Wütend richte ich meinen Zauberstab auf ihn und entzünde über meiner anderen Hand ein Feuer. „Also, was wollen Sie?" er zog die eine Augenbrauen hoch und schritt langsam auf mich zu. „Ich will, dass Sie verschwinden." Er betrachtet den langen Dolch, den er in seiner Hand halt und schüttelt den Kopf. „Nun, Ihr Vater hat mir aufgetragen, Ihnen zu helfen, Simon Snow zu töten, doch es sieht nicht so aus, als würden Sie es versuchen. Ich denke nicht, dass ihm das gefallen wird." Es ist mir egal, ob es ihm gefällt, denke ich bitter und lasse meine Flammen etwas größer werden. „Das ist mir eigentlich egal." fährt er unbeeindruckt fort. „Lass mich meinen Job machen, das Geld kassieren und er wird nichts davon erfahren."

Ich habe nicht überlegt. Ich bin wütend auf mich, den Fremden und vor allem meinen Vater. Ich schleudere das Feuer und schicke gleich noch einen Zauber hinterher. Der Fremde weicht aus und greift mich nun ebenfalls an. Ich weiche seiner Klinge aus und pariere mit noch mehr Flammen. Die Bäume um uns herum brennen fast alle, aber das stört mich nicht weiter.
Ich bin schneller, als er, doch er hat definitiv mehr Kampferfahrung. Er beginnt, meine Schritte vorherzusehen und macht mir immer mehr Probleme. Sein Messer erwischt mich am Arm. „Lassen Sie es gut sein, dann wird Ihr Vater Ihnen das Ganze vielleicht noch durchgehen lassen." Er ist noch kein bisschen außer Atem. „Mein Vater ist mir egal!" „Schade." meint er und wirft sein Messer.

Er erwischt mich am Bein und ich gehe schreiend zu Boden. Der Fremde zieht seinen Zauberstab und richtet ihn auf mich. „Baz!" Simon?! Der Mörder dreht sich um und bekommt sofort den Griff von Simons Schwert ins Gesicht. >Keine Bewegung<
Noch während er strauchelt, trifft ihn Brunce' Zauber und lähmt ihn. Simon reißt ihm den Zauberstab aus der Hand und läuft zu mir. „Was machst du?!" schreit er. „Du kannst doch nicht einfach..." Er bemerkt meine Verletzungen. „Geht es dir gut?" Ich greife nach meinem Zauberstab. „Nein." >Gute Besserung< zaubere ich selber, da Brunce sämtliche Fesselzauber wirkt, um eine Flucht des Mörders zu verhindern. >Wünsch dir was< Einige der Flammen erlöschen. „Baz!" Ich wiederhole meinen Zauber und Simon greift nach meiner Hand. Etwas überrascht stelle ich fest, dass der Zauber besser wirkt, als der Erste.

„Baz!" Ich drehe mich um. Simon sieht wütend aus. „Warum warst du so leichtsinnig? Hast du überhaupt nachgedacht, bevor du losgerannt bist um,..." Er deutet auf die verkohlten Bäume und den gefesselt Mörder. „Ich muss gehen." „Was?!" Ich lege meine Hände an sein Gesicht, ziehe ihn näher und lege meine Lippen auf seine. Mein Herz rast. Seine Lippen sind weich und seine Wangen sind warm. Ich lasse von ihm ab und ignoriere Brunce' seltsamen Blick. Dann gehe ich. Mein Vater und ich haben noch etwas zu klären. Noch bevor Simon mir folgen kann, verlasse ich das Schulgelände.

Make the Yuletide gayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt