Baz
Snow dreht sich nicht um. Er sitzt einfach da und zieht Linien durch den Schnee. Ich beeile mich und achte auf jedes Geräusch. Vielleicht hätte Snow nicht mitkommen sollen. Bei seinen Freunden wäre er sicherer gewesen. Doch nichts passiert. Vielleicht ist der Fremde garnicht mehr hier und er wollte mir nur drohen oder er will, dass ich genau das denke und unvorsichtig werde. Snow fängt an zu summen. Last Christmas. Im Ernst?! Ich kann das Lied nicht mehr hören. Jedes Jahr aufs Neue. Doch ich lasse ihn. Die Tatsache, dass er scheinbar völlig sorglos im Schnee sitzt, singt und malt beruhigt mich. Ich passe immer noch auf, habe aber nicht mehr panische Angst vor den Vögel, die ich zwischendurch höre.
Ich lege die Tiere unter einen Busch; vielleicht werden sie von einem Fuchs oder so geholt. Dann wische ich mir den Mund ab und tippe Snow auf die Schulter. „Wir müssen zurück." Ziemlich schnell springt er auf und steht plötzlich sehr dicht vor mir. Ich wiedersehe dem Drang, entweder einen Schritt vor oder zurück zu gehen und schaue zu ihm runter. Plötzlich hebt er die Hand. Aus Reflex greife ich danach und halte ihn fest.
„Du hast noch etwas im Mundwinkel." Bevor ich es verhindern kann, entfernt er vorsichtig mit dem Daumen seiner anderen Hand den letzten Tropfen Blut aus meinem Gesicht und wischt ihn an seiner Hose ab. Ich spüre, dass ich rot werde. Nicht, weil Snow mich berührt hat, sondern weil er das Blut in meinem Gesicht gesehen hat. Auch, wenn es wenig war, war es ein Beweis dafür, was ich eben getan habe, dass ich ein Monster bin.
Ich wende mich ab und gehe zurück zum Schulgelände. Ich höre an seinen Schritten, dass Snow mir folgt. Die Pause endet gerade, als wir den Wald verlassen und zusammen mit den anderen Schülern gehen wir zum nächsten Unterricht. „Wo warst du?" Höre ich Brunce fragen, als sie sich durch die Anderen zu Snow durchdrängelt. Schnell gehe ich weiter und seine Antwort geht im Lärm unter.
„Warum hängst du neuerdings sooft mit dem Auserwählten rum?" Fragt Dev, als ich mich neben ihn setze. „Geht dich nichts an." Ich hole einige Sachen aus meiner Tasche und lasse sie auf den Tisch fallen. „Warum geht mich das nichts an? Du benimmst dich zur Zeit echt komisch. Stimmt irgendetwas nicht?" Es stimmt eine Menge nicht, aber das geht nur mich und Snow etwas an. Und vielleicht den Fremden. „Alles in Ordnung. Darf ich mich jetzt bitte auf den Unterricht konzentrieren? Das Thema ist wichtig."
Als der Schultag vorbei ist, gehen Snow und ich direkt in unser Zimmer. Ich hole mir noch etwas aus der Küche, weil ich das Mittagessen wieder ausfallen lies und esse hinter der Tür zum Badezimmer. „Du musst dich nicht verstecken." höre ich Snow auf der anderen Seite. „Ich schaue weg, wenn du willst, aber du musst nicht im Bad essen." Ich antworte nicht. Durch meine Fangzähne würde man sowieso nichts verstehen. „Es tut mir übrigens leid, wenn dir das im Wald unangenehm war." redet er einfach weiter. „Wenn es wegen dem Blut war, dann brauch dir das nicht unangenehm sein."
Es ist überraschend, wie viel sich seit gestern getan hat. Vor 24 Stunden ungefähr habe ich ihm erzählt, was los war und jetzt wartet er vor der Tür, während ich esse und versucht mir gut zu zureden. Snow will noch etwas sagen, als die Tür aufgerissen wird. Ich zucke zusammen und lasse mein Essen auf den Teller fallen. „Penny!" Brunce?! Eines Tages werde ich persönlich eine Tür einbauen, die sie nicht einfach so öffnen kann. Schnell stelle ich meinen Teller zur Seite und trete vor den Spiegel. Können die Dinger jetzt endlich verschwinden? Wütend starre ich auf die Stellen im Spiegelbild, wo man meine Zähne noch immer deutlich erkennt.
„Was ist los mit dir, Simon? Was ist passiert, dass du Baz jetzt hinterherrennst, wie ein Hund? Bis vor kurzem hast du ihm nicht über den Weg getraut und jetzt verschwindet ihr zusammen im Wald und er trinkt mit uns Tee?! Agatha und ich machen uns langsam ein bisschen Sorgen um dich." „Mir geht es gut." antwortet Snow. „Wir haben uns vertragen." „Warum so plötzlich?" Endlich. Die Zähne sind weg. „Weil... Weihnachten ist?" sagt Snow, doch es klang eher, wie eine Frage. Ich öffne die Tür und trete hinter ihn. „Weil ein Mörder hinter ihm her ist und wir abgemacht haben, aufeinander aufzupassen."
Brunce bleibt einige Sekunden still. „Er war die ganze Zeit hier?" Snow nickt. „Warum hast du mir das nicht gesagt?!" „Du hast mich nicht zu Wort kommen lassen, sonst hätte ich dich gewarnt, dass er da ist." „Ich meine, dass dich jemand umbringen will Simon! Warum hast du mir nicht gesagt, dass hier irgendwo ein Mörder rumrennt?!"
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Make the Yuletide gay
FanfictionSimon Snow möchte nichts weiter, als eine ruhige Weihnachtszeit, aber er ist halt Simon Snow, der Auserwählte, der Erbe des Magiers und der Zimmergenosse von Tyrannus Basilton Grimm-Pitch... Ein Snowbaz-Adventskalender Wir versuchen jeden Tag bis W...