12.Kapitel

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Baz

Snow und Wellbelove halten sich die ganze Zeit an den Händen. Stört sie das nicht beim Essen? Anscheinen nicht. Snow schiebt sich trotzdem einen Scone nach dem anderen in den Mund und ich Frage mich wieder, ob zu viel Butter einen umbringen kann. Fingerdick schmiert er sich das Zeug auf sein Gebäckstück und das einhändig, weil er natürlich immer noch die Hand seiner Freundin hält. Jedoch beachtet er sie sonst kaum, nur wenn sie etwas sagt. Also wenn das ein Beweis für Zuneigung sein soll... Den anderen beim Essen stören, aber sonst ignorieren, dass die Person da ist.

Ich würde ihn auf meinen Schoß ziehen oder wenigstens seine Beine und ihn dann fest halten. Das würde zwar noch hinderlicher beim Essen sein, aber so doch auch viel mehr zeigen, was die Person einem bedeutet. Und ich würde sowieso nicht essen. Ich bemerke, wie Brunce mich anstarrt. Sie wirft mir schon die ganze Zeit über misstrauische Blicke zu, aber jetzt habe ich wohl zu lange auf die verschränkten Hände von Snow und Wellbelove gestarrt. Auch diese hat mich mehrmals seltsam angeschaut, aber nun ist sie gerade mit Snow in einer Diskussion vertieft. Über Butter. Wie romantisch. Aber ich bin also nicht der einzige, der Snows Essverhalten seltsam findet.

„Also gut Snow. Komm, wir gehen lernen." Sage ich, als mir der Blick seiner Freundin zu viel wird. Wir stehen auf, er küsst das eine Mädchen, umarmt das andere und folgt mir endlich nach draußen. Ich schwöre, dass ich die Blicke seiner Freunde immer noch im Rücken spüre. Draußen hat jemand Lichterketten aufgehängt und Snows Augen fangen an zu leuchten. Ich fand den Anblick früher auch toll, aber ich glaube, ich bin dann ziemlich schnell erwachsen geworden. Snow anscheinend nicht.

Snow setzt sich in unserem Zimmer an seine Hausaufgaben zu morgen. Warum macht er so etwas immer auf den letzten Drücker? Wir haben das schon seit einer Woche auf. Ich setze mich auf mein Bett und lerne. Naja, ich versuche es, aber die Sorge, wie ich es schaffen soll, heute Nacht wach zu bleiben, schleicht sich immer wieder in meine Gedanken. Ich werde mir nicht erlauben, zu schlafen, Obwohl Snow in der Zwischenzeit Schneeflocken fangen und Lichterketten bewundern konnte, ist er immer noch in Gefahr. Ich weiß nicht, wozu der Fremde in der Lage ist. Snow ist zwar der mächtigste Magier, den die Welt je gesehen hat, aber er kann mit dieser Macht nicht umgehen.

Außer, er sprengt den Typen in die Luft. So macht er es immer mit den Monstern, die der Schatten nach Watford schickt. Er konnte sogar einen Drachen besiegen, aber würde er auch einen Menschen töten können? Auch, wenn er sich nur verteidigt, ist das doch schwierig. Snow wirkt teilweise so unschuldig, wenn er gute Laune hat. Ich habe ihn auch schon oft mit schlechter Laune erlebt und selbst da habe ich Zweifel, ob er so weit gehen würde.

Snow klappt sein Buch zu und steht auf. „Kommst du? Es gibt Abendessen." Schon? „Du hattest doch eben erst einen Teller Scones." Er zuckt nur mit den Schultern und zieht seine Jacke an. Also stehe auch ich auf und lege mein Buch beiseite. Ich werde zwar nichts essen, aber vielleicht gibt es etwas Kaffee. Das schmeckt zwar nicht wirklich, aber hält wach.

Nach dem Tee war es schon dämmerig, aber jetzt ist es richtig dunkel. Die bunten Lichter kommen noch viel mehr zur Geltung, doch ich halte nach Bedrohungen Ausschau. Im Dunkeln bin ich mir ziemlich sicher, dass er uns beobachtet und gehe einige Schritte hinter Snow. Dieser schlendert scheinbar unbesorgt durch den Schnee, die Hände in der Tasche. Ich hätte meinen Zauberstab so fest umklammert, dass ich fürchte, ihn zu zerbrechen. Doch trotz meiner besseren Sicht, sehe ich nichts, was nicht hier her gehört.

Beim Essen gibt es tatsächlich Kaffee. Ich sitze wieder etwas abseits, aber trotzdem in der Nähe von Snow, was mir seltsame Blicke von meinen und seinen Freunden einbringt. Dieses Mal sitzt er neben Brunce und kann nicht die Hand von Wellbelove halten. Dennoch dauert es ewig, bis wir gehen können, da Snow während dem Essen ewig mit Brunce über etwas redet und einfach nicht fertig wird. „Was macht der eigentlich hier? Vorhin beim Tee hat er uns auch schon die ganze Zeit angestarrt." Snow und ich schauen beide auf und Wellbelove schaut skeptisch zwischen uns her. „Aber essen tut er nichts. Warum ist er also hier?"

„Das geht dich nichts an." Ich stehe auf. Snow reagiert und nimmt sich ebenfalls seine Jacke, bevor er sich von den Mädchen verabschiedet. Irgendwann werden wir es den beiden wohl erklären müssen. Nach einem kurzen Besuch in der Küche, wo ich mir selber noch etwas zu essen hole, gehen wir mit schnellen zurück. Ich wieder etwas hinter ihm. Es war mir unangenehm, vor ihm zu essen, weshalb ich ins Badezimmer gehe, während er im Zimmer wartet. Als meine Fangzähne endlich verschwunden sind, lernen wir noch etwas und fragen uns sogar gegenseitig ab. Ich bin ziemlich überrascht, dass Snow wirklich viele Zauber kennt. Er kann sie also nur nicht wirken, ohne etwas in Brand zu setzen.

„Du kannst dich schlafen legen. Ich bleibe wach." Snow, der gerade sein Buch beiseite gelegt hat, schaut mich verwirrt an. „Nein. Du warst die letzte Nacht schon ewig auf. Und morgen ist eine wichtige Prüfung. Ich bleibe wach." Ich Schüttel den Kopf. „Du hast die gleiche Prüfung und..." „Nein." Snow unterbricht mich. „Für dich ist diese Prüfung wichtiger. Dein Mörder wird hier wahrscheinlich eh nicht reinkommen. Denn entweder muss er die Hauswand hochklettern und das Fenster einschlagen oder die Türen aufsprengen. Beides ist eher unwahrscheinlich und laut. Sollte es also dazu kommen, wachen wir sicher auf."

„Ich muss trotzdem aufpassen. Ich habe Kaffee getrunken. Ich schaffe das schon." Snow steht auf und setzt sich neben mich auf mein Bett. „Du musst schlafen. Der Kaffee ist kein Ausgleich dafür." Ich schweige. „Sonnst bleibe ich einfach hier." Er setzt sich mit dem Rücken an die Wand. „Dann kannst du schlafen und auf mich aufpassen." „Aber..." Snow nimmt sein Kreuz ab und wirft die Kette auf sein Bett, was mich noch nervöser macht. Ich war nicht jagen. „Jetzt schlaf. Ich pass schon auf." Ich lehne mich zurück an die Wand neben Snow und obwohl ich eigentlich doch noch wach bleiben wollte, schlafe ich ziemlich schnell ein.

🥳1050 Wörter. Es ist Halbzeit, also gibt es zur Feier, dass wir es so weit geschafft haben, ein etwas längeres Kapitel. 🎉
Schreibt uns gerne eure Meinung oder Verbesserungsvorschläge. Wir würden uns sehr darüber freuen, vor allem, weil es unsere erste gemeinsame Geschichte ist.
Noch weiterhin eine schöne Adventszeit.😇

Make the Yuletide gayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt