15. Kapitel

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Ja, wieso habe ich Penny nicht gesagt, dass ein Mörder hinter mir her ist? Ich bin sicher, sie wäre nicht zum Magier gegangen. Und sie hätte uns auch bestimmt geholfen. Wieso also habe ich es ihr nicht gesagt? Ich weiß es selber nicht.
„Tut mir leid Penny, echt. Aber ich wollte dich da echt nicht mit rein ziehen. Wer weiß, ob er dann auch hinter dir her ist, wenn du von ihm weißt?" verzweifelt Ringe ich mit den Händen und gucke ihr in die Augen.
Penny seufzt. Sie verstränkt die Arme vor der Brust und schließt die Augen. Als sie dann wieder zu mir hoch schaut beginnt sie zu reden. „Simon, das ist doch egal! Deine Sicherheit ist doch wohl wichtig genug mich einzuweihen! Und wieso hast du Agatha nichts gesagt? Ihr seid schließlich zusammen! Außerdem, je mehr wir sind die davon wissen, desto mehr können auf dich aufpassen."

Ich schütteln langsam den Kopf. „Nein Penny. So läuft das nicht. Agatha würde vermutlich direkt zum Magier laufen und ich will keine von euch beiden in Gefahr bringen." Sie schnaubte etwas wütend und guckt dann zu Baz rüber. „Hast du ihm diesen Mist eingeredet, Pitch?!" Baz hebt nur abwehren die Hände. „Wieso sollte ich? Ist nicht so, dass ich was besseres zu tun hätte als die ganze Zeit auf Snow aufzupassen!" „Und wieso machst du es dann die ganze Zeit?" fragt Penny, jetzt eher verwirrt als wütend.
„Also... Ähm, ja, das mache ich, weil... Weil... " stottert er und ich ergreifen das Wort. „Weil wir uns vertragen haben und uns nicht mehr hassen. Deswegen macht er das!"

Penny sieht wenig überzeugt aus. Sie tritt näher an mich ran und stellt sich so, dass sie leicht zu Baz rüber gucken kann. „Und du bist dir sicher, dass du ihm vertrauen kannst?" flüstert sie mir skeptisch ins Ohr. Baz Gesicht verzieht sich und ich bin mir sicher, dass er gehört hat, was sie gesagt hat. „Ja, ich bin mir sicher." antworte ich in normaler Lautstärke. „Nagut, wenn du so sicher bist vertraue ich dir. Aber sag mir nächstes mal sofort bescheid wenn ein Mörder hinter dir her ist!" gibt Penny nach. Ich nicke. „Gut und jetzt sagt mir wie ich helfen kann." damit lässt sie sich auf mein Bett plumpsen und guckt uns beide erwartungsvoll an.

Ich gucke zu Baz und er guckt zu mir. Einen Moment lang verharren wir so, bevor Baz sich dann wieder an Penny wendet und beginnt ihr die ganze Sache, halb Wegs zu erklären. Natürlich lässt er einige Details aus. Ist mir egal, er soll nur das erzählen womit er sich wohl fühlt.
Penny hört faszinierd zu und lässt ihren Blick nicht von Baz ab schweifen. Sie klebt quasi an seinen Lippen, bis er mit seinem Bericht fertig ist.
Baz lässt sich jetzt Penny gegenüber auf seinem Bett nieder und Penny guckt mich ernst an. „Simon, das ist echt nicht gut. Wieso schaffst du kein Jahr ohne Probleme?!" „Jetzt gib nicht mir die Schuld daran, dass mich jemand umbringen will, ja?! Ich kann da ja schließlich auch nichts für." etwas bedrückt setze ich mich zu ihr auf mein Bett und lehne mich ans Kopfende an.

Es wird Zeit fürs Abendessen und wir machen uns zu dritt auf den Weg. Penny vor und Baz und ich wenige Minuten ihr nach. Wir setzen uns wie inzwischen üblich bei unseren Mahlzeiten zu Penny und Agatha an den Tisch.
Jetzt werde ich nicht nur von Baz, sondern auch von Penny nicht mehr aus den Augen gelassen. Na toll. Wie soll ich das Agatha erklären? Sie guckt schon komisch. Oder guckt sie immer so? Ich bin mir gar nicht sicher...
Wie auch immer, ich esse schnell auf, damit wir zurück können. Als ich aufstehe, greift Agatha nach meiner Hand.
„Warte Simon. Ich hab gedacht wir können nach dem Essen noch einen Spaziergang machen. Wir haben schon so lange keine Zeit mehr zu zweit verbracht." ich gucke sie mir einem bestimmt super belämmerten Gesichtsausdruck an. Wieso will sie aufeinmal mit mir spazieren gehen? Das wollte sie sonst auch nicht.
„Weißt du, es geht mir echt nicht gut. Ich hab ziemlich Kopfschmerzen. Wollte mich jetzt etwas hinlegen und hoffen, dass es besser wird." beleidigt sieht sie zu mir hoch, lässt dann aber doch meine Hand los und ich verschwinde mit Baz aus der Halle.

Im Zimmer angekommen lasse ich mich auf Baz' Bett sinken. Er verschwindet kurz ins Bad, ist aber nach ein paar Minuten wieder da. Ich gucke runter auf meine Beine. „Baz, kann ich dir was sagen?" frage ich kleinlaut. „Was denn Snow?" ich weiß nicht wie ich seinen Ton deuten soll, deswegen rede ich einfach weiter. „Ich hab Angst. Davor, was passiert." ich gucke zu ihm hoch und merke wie mir doch tatsächlich ein paar Tränen in die Augen steigen.
Baz guckt mich erst etwas überfordert an, tut dann aber etwas womit ich echt nicht gerechnet habe. Statt mich blöd anzumachen oder so, kommt er näher zu mir und umarmt mich. Er legt seine Arme um mich und zieht mich so etwas dichter an sich.

Make the Yuletide gayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt