Kapitel 23

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Ich blickte mich in der kleinen Hütte um. Es war bunt geschmückt. Girlanden hingen von den Wänden, Luftballons waren überall verteilt und Weihnachtsbäume standen rum. Dazu etwas Weihnachtsdeko. Es sah aus als hätte ein Kleinkind Tüten mit Dekoartikeln im Raum rumgeworfen und alles da liegen gelassen, wo es hingefallen war. Aber uns gefiel es. Die Bar war gut ausgestattet und die Tanzfläche mit Scheinwerfern beleuchtet. "Es ist perfekt.", sagte Leon stolz. "Es sieht grässlich aus.", sagte Rose. "Mir gefällt es.", sagte er. "Und das ist das wichtigste.".

Den Rest des Tages verbrachten wir mit unseren Familien. Es war okay, aber ich freute mich als wir abends alle gemeinsam vor der Hütte standen. Eine Party mit meinen besten Freunden zog ich allem vor. Auch wenn Maiks Familie für mich wie meine eigene Familie war.

"Draco?", überrascht drehe ich mich zu meinem Freund um. "Was machst du hier?". "Cole hat mich eingeladen.", sagte er. "Maik?". "Ja wohl kaum sein Vater.", er kam zu mir rüber und küsste mich kurz. "Er meinte du würdest dich freuen wenn ich komme und ich dachte mir einen Abend kann ich mir für meine Freundin nehmen.". "Danke.", ich drückte ihn lächelnd. "Alles okay bei dir?", fragte ich. Er sah müde aus. Noch müder als in Hogwarts schon. "Nein.", er schüttelte den Kopf. "Willst du darüber reden?", fragte ich. "Kann ich nicht.". "Alkohol?". Er wollte etwas sagen, doch ich zog ihn schon zur Bar.

"Malfoy!", Leon spuckte die Worte fast aus. "Was hast du hier zu suchen?". Draco schloss kurz die Augen als müsse er sich selbst ermahnen nichts dummes zu sagen und drehte sich zu ihm. "Cole hat mich eingeladen.", sagte er ruhig. "Wieso?", fragte Leon. "Weil er mein Freund ist.", sagte ich und warf ihm einen bösen Blick zu. "Es ist aber meine Geburtstagsparty.", sagte Leon. "Jetzt pass mal auf du..", Draco brach ab, da ich ihm meine Hand auf den Mund drückte. "Ich hätte ihn gerne hier, Leon.", sagte ich. "Ich halte nichts von ihm.", sagte er. "Ich auch nichts von dir.", erwiderte Draco. Ich rollte mit den Augen und kippte mein Glas hinunter. Für diese Kinderkacke hatte ich wirklich keinen Nerv. Die Blicke der beiden wanderten zu mir. Ich zuckte mit den Schultern und griff auch nach Leons Glas. Dieser übergab es mir ohne was zu sagen. Auch dieses trank ich in schnellen Zügen aus. Als ich nach Dracos Glas griff, schüttelte dieser den Kopf. "Wir hören ja schon auf.", sagte er. "Danke. Mehr wollte ich auch nicht.", grinsend küsste ich ihn. Dann ging ich zu Leon und flüsterte diesem ein "Bitte sei nicht sauer. Aber ich brauche ihn bei mir." zu. Leon nickte, entschuldigte sich eher mürrisch bei Draco und ging dann zu einem seiner Mädels rüber. Damit war er sowieso erstmal beschäftigt.

Draco und ich tranken, redeten und küssten uns. Irgendwann gingen wir tanzen. Es waren einige Leute da. Ich hatte nicht durchgezählt aber um die 50 waren bestimmt in der kleinen Hütte. Draußen ebenfalls etwa 30. So viele hatte ich nicht erwartet, aber es freute mich, dass sie alle hier waren. Leon war jemand, der seinen eigenen Geburtstag sehr hoch stellte. Immerhin liebte er sich selbst mehr als jeden anderen und damit war für ihn seine Geburt ein ganz besonderes Ereignis was jedermann erfreuen sollte. Ein kleiner Narzisst eben. Er schien gut gelaunt. Getrunken hatte er auf alle Fälle mehr als ich, aber es war noch kein kritischer Punkt. Er schien den Abend einfach zu genießen.

Um kurz vor zwölf gingen wir alle nach draußen. Dafür ließ ich Draco kurz stehen. Maik, Jake, Patrick, Julse, Rose, Emma und ich versammelten uns um Leon damit wir die ersten waren, die ihm gratulieren konnten. Die anderen standen hinter uns. Die einen freiwillig, die anderen (okay nur Draco), weil sie es mussten. Wir zählten die letzten Sekunden runter und sprangen auf unseren besten Freund. Es wurde eine fette Gruppenumarmung. "Alles gute, Vollidiot.", ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Volljährig, man. Das eröffnet uns so viele Möglichkeiten.", Maik drückte seinen besten Freund fest an sich. Leon grinste breit. "Ich bin jetzt erwachsen.". "Volljährig. Nicht erwachsen.", sagte Rose. "Alles liebe, Macho.". "Danke, Zicke.". "Herzlichen Glückwunsch, Leonie.", Jake breitete die Arme aus. Es dauerte bis jeder seine Glückwünsche losgeworden war. Selbst Draco zwang sich zu einem genuschelten "Glückwunsch, Arschloch.". Wir stießen gemeinsam an und Leon ließ mit Hilfe seines Zauberstabs ein Feuerwerk in die Luft los. Dann wurde weiter gefeiert.

Die Party ging bis in die frühen Morgenstunden. Es wurde getanzt und getrunken. Alle waren ausgelassen und glücklich. Trotz dem was gerade in der Welt abging. Die letzten verschwanden um halb sieben. Emma blickte sich um. "Verdammt. Wie wollen wir das sauber bekommen?", fragte sie. In ihr Gesicht war die pure Verzweiflung geschrieben. Immerhin würden Ihre Eltern schon bald wiederkommen und die würden alles andere als glücklich über das Chaos sein. Überall lagen Becher, Flaschen, Zigaretten, Dekorationen, Partyhüte, Luftschlangen, Gläser und andere Verpackungen. Alles klebte und war voller Dreck. "Keine Sorge, babe.", Leon grinste selbstischer und zog seinen Zauberstab. Mit einem einfachen Zauberstabschlenker und einem "Ratzeputz" brachte er schnell Ordnung in das ganze. Ich konnte es kaum abwarten selbst Volljährig zu werden. Zaubern wann immer man wollte, war wirklich nützlich.

Wir unterhielten uns noch kurz, dann verabschiedeten wir uns voneinander. Jeder ging zurück nach Hause. Maik und ich nahmen Leon mit zu uns. Dieser war betrunken und wenn er so zuhause auftauchen würde, würde das nur Ärger geben. Nicht, dass wir nicht betrunken waren. Wir hatten etwa den gleichen Pegel wie das Geburtstagskind. Aber Maiks Mutter erwartete dies und ließ so etwas mittlerweile unkommentiert. Während Leons Mutter dafür eine weitere Woche Hausarrest verhängen würde.

Bei Maik angekommen ließen wir uns ins Bett fallen. Wir kuschelten uns aneinander und schliefen sofort ein. Der Abend war anstrengend. Für jeden von uns.

Als wir wenige Stunden später wach wurden, dröhnte mein Kopf. Ich hatte nicht unbedingt viel getrunken, aber auch nichts qualitativ hochwertiges. Nur das billige Zeug. Und da mein Körper empfindlich war, spürte ich es natürlich sofort. Wie schon so oft fragte ich mich warum ich immer wieder zum Alkohol griff. Ich hatte nichts davon. Klar ging es mir in dem Moment gut, doch übertrieb ich ging es mir nur noch schlechter. Trotzdem entschied ich mich immer wieder dafür. Maik, der meinen Blick sah, stand auf und kam kurze Zeit später mit einem Fläschen wieder. Er hielt es mir hin "Hier trink das. Das hilft.". "Was ist das?", fragte ich und nahm es entgegen. Es hatte eine ungesund lila farbene Flüssigkeit in sich. Leon öffnete ein Auge, erblickte die Flasche und murmelte ein leises "Hol mir bitte auch eins, Maiky.". "Ein Trank meiner Mutter. Der hilft.", sagte Maik und zog aus seiner Tasche einen weiteren Behälter. Diesen reichte er Leon. "Danach wird es euch besser gehen.", sagte er. Wir stießen beieinander an und tranken ihn. Sofort verschwanden die Kopfschmerzen und auch Leon wirkte viel aktiver. "Danke.", sagte ich. "Du bist der beste.", Leon drückte seinem besten Freund einen fetten Schmatzer auf die Stirn. Maik verzog das Gesicht. "Warum helfe ich dir nochmal?". "Weil du mich liebst!". „Stimmt aber nicht so sehr, dass ich das brauche.", er deutete zu seiner Stirn. Leon zuckte mit den Schultern. „Doof gelaufen.". „Übrigens danke Maik. Wegen Draco gestern.", sagte ich. „Gerne.", er lächelte sanft. „Weiß sie es eigentlich mittlerweile?", fragte Leon. Maik nickte. „Ja sie meinte er hat es ihr indirekt gesagt.". „Okay.". Leon wusste also ebenfalls, dass Draco ein Todesser war. „Wie lange weißt du es schon?", fragte ich ihn. „Seit dem dritten Schultag.", sagte er. „Woher?". „Er hat dich geliebt. Ich wusste also, dass es einen Grund haben muss warum er dich abgeschossen hat. Und das war für mich die einzig logische Erklärung. Maik meinte dann, dass es stimmt.", er zuckte mit den Schultern. „Du hattest doch selbst auch immer das Gefühl.". „Ja. Warum hast du nichts gesagt? Es ist immerhin nichts neues, dass du nichts von ihm hältst.". „Wir hassen ihn. Aber nicht deswegen.", er drückte meine Hand kurz. „Vielleicht wird er doch erwachsen.", sagte Maik. „Scheint so.", ich nickte. "Eher unwahrscheinlich.", sagte er und rollte sich aus dem Bett. "Danke, dass ich hier schlafen durfte, Maiky. Bis bald ihr zwei.", er warf uns jedem einen Luftkuss zu und verschwand.

Die nächsten Tage verbrachten Maik und ich zusammen. Ab und an guckten mal Jake oder Patrick vorbei. Leon schaffte es nicht mehr aus dem Haus. Zu Silvester gab es eine weitere fette Party, da waren auch wieder alle am Start. Und dann ging es Anfang Januar auch schon wieder zurück ins Schloss.

Why him? (- a Draco Malfoy Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt