„Guten Morgen!", mit einem Ruck zog Rose mir meine warme, kuschelige Decke weg. Ich schlug mir die Hände über den Kopf. Ich war müde, mir war kalt, mir war schlecht und mein Schädel brummte. Meine Decke war mein friedlicher Schutzpanzer gewesen und sie hatte mir diesen genommen. Die Jungs hatten gestern Abend versucht mich so gut es ging abzulenken und dabei war auch einiges an Alkohol geflossen. Heute bereute ich dies ziemlich. Rose ignorierte meinen Zustand. „Hop Hop Hop!", sie klatschte neben mir in die Hände. Ich hatte das Gefühl jeder Klatscher hallte extra laut wieder. „Wir müssen aufstehen.", sagte sie. „Ich bleibe heute im Bett liegen.", sagte ich und griff nach meiner Decke. Meine Stimme war kratzig vom vielen Weinen und dem Fakt, dass ich gerade einmal zwei Minuten wach war. „Ich will ihn nicht sehen.", murmelte ich noch, dann drehte ich mich weg. Ich spürte wie das Bett neben mir einsank und sich zwei Arme um mich schlangen. Roses Parfum drang an meine Nase. „Juliette Swift, ich bewundere dich seit Jahren für deine Stärke und deine Art. Du wirst jetzt aufstehen, dich zurecht machen und diesen Vollidioten mit Ignoranz strafen. Er soll sehen was er sich entgehen lassen hat.", sie drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Wir schaffen das. Wenn du willst weiche ich dir heute keine Sekunde von der Seite. Aber du wirst mir hier jetzt nicht in Selbstmitleid fallen.", sagte sie. Ich lächelte leicht bei ihren Worten. „Danke, Rose.". Sie drückte mich noch einmal fest an sich. „Du bist meine beste Freundin. Ich bin also immer für dich da. Und jetzt komm.". Da ich wusste, dass sie keine Widerrede akzeptieren würde, stand ich auf. Wir machten uns gemeinsam fertig. Ich sah schrecklich aus. Meine Haare waren zerzaust, ich war unglaublich blass und meine Augen waren rotgeschwollen. So konnte ich mich nicht zeigen. Mit etwas Schminke konnte man mir die letzte Nacht, dann aber Merlin sei dank nicht mehr ansehen.
Bevor wir die Große Halle betraten, atmete ich einmal tief durch. Alles in mir sträubte sich dagegen da jetzt rein zugehen. Draco würde da sein. Und nach allem was gestern zwischen uns vorgefallen war, wollte ich ihn wirklich nicht sehen. Rose spürte es. Sie drückte meine Hand und lächelte mich ermutigend an. Dann übertraten wir die Schwelle. Ich spürte einige Blicke auf mir. Unsere Trennung hatte sich wahrscheinlich schon rumgesprochen. Wer weiß wie viele mich gestern im Korridor und Gemeinschaftsraum gesehen hatten. Ich war nicht unbedingt diskret gewesen. Ich hasste es eigentlich Schwäche zu zeigen und ärgerte mich, dass ich mir nicht erst einen ruhigen Ort gesucht hatte um zu weinen, aber manchmal lief das Leben eben nicht so wie geplant. Ich musste mich schleunigst in den Griff bekommen.
Mein Blick glitt automatisch zum Slytherintisch rüber. Draco war jedoch noch nicht da. Oder er hatte schon gegessen. Etwas was mich nicht interessieren sollte. Doch das tat es. Ein Teil von mir wollte ihn sehen und hoffte, dass das was gestern passiert war nur ein Traum war.
Rose bemerkte meine Anspannung und drückte meine Hand noch einmal fest. Ich blickte zu ihr rüber und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Sie wusste gar nicht wie wichtig sie mir war. Ich war nicht gut darin es zu zeigen. Aber ich nahm sie nicht für selbstverständlich. Ich wusste, dass ich wirklich unfassbar Glück mit ihr hatte.
Ich hob mein Kinn etwas höher und ging selbstbewusster als ich mich fühlte mit ihr zu unserem Tisch. Niemand sollte sehen, dass ich innerlich am Ende war. Der Breakdown gestern würde eine Ausnahme bleiben. Als ich ankam, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Maik und Leon sahen aus wie ich mich fühlte. Sie waren extrem blass und hatten die Köpfe in die Hände gestützt. Sie hatten es nicht mal geschafft ihre Haare zu machen. Ihre Teller hatten sie von sich geschoben. „Guten Morgen!", sagte ich fröhlicher und lauter als gewöhnlich und ließ mich zwischen sie fallen. Es war nicht so, dass ich fröhlich war, doch ein bisschen Spaß musste sein. Leon stöhnte auf und brummte irgendwas unverständliches, während Maik seine Arme um mich schlang und seinen Kopf auf meiner Schulter platzierte. Sein vertrauter Geruch umhüllte mich und die Anspannung aus meinen Schultern verschwand. Er murmelte ein leises „Ich kotze gleich." und ich lachte los. Die Jungs hatte es wohl übler als mich erwischt. „Wieso geht es dir eigentlich so gut?", fragte Jake an mich gewandt. „Du hast mindestens genauso viel wie wir getrunken.". Auch er hatte seinen Teller nicht angerührt und sah ein wenig blass um die Nase aus. Anders als die anderen beiden, hatte er es aber geschafft sich vernünftig herzurichten. „Ihr geht es auch nicht besser.", antwortete Jules für mich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir haben ihr nur Farbe ins Gesicht geschminkt.". „Mädchen müsste man sein.", grummelte Maik. „Wir können dir auch gerne welche verpassen.". „Würde schon helfen, wenn ihr einfach die Klappe halten könntet.", sagte Leon bestimmt. Da war ja jemand richtig gut drauf. Er fuhr fort. „Mein Schädel explodiert und eure Piepsestimmen machen es nicht besser, also Klappe.". Ich schnippte ihm gegen die Stirn. „Sei nicht so.". „Ich hab mich die ganze Nacht übergeben. Hab mal Mitleid.", erwiderte er genervt. „Du hättest ja nicht trinken müssen.". „Doch. Nur nicht so viel.", stöhnte er und schloss die Augen wieder. Ich drückte ihn einmal fest und ließ ihn dann in Ruhe. Wenn er in solch einem Zustand war, war es besser ihn alleine zu lassen.
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Why him? (- a Draco Malfoy Lovestory)
Fanfiction"Wieso er?", Maik schaute mich fragend an. "Weil ich ihn liebe.", antwortete ich. Leon wollte etwas sagen, doch er wusste, dass es keinen Sinn hatte. Von Tag eins an war es immer Draco gewesen. Ich hatte ihn damals im Zug kennengelernt. Unser erstes...