Kapitel 24

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Ich lag eng in Maiks Arm gekuschelt und hörte dem Gespräch der Jungs zu. Es ging um irgendwas belangloses. Plötzlich tauchte ein roter Schopf vor uns auf. „Ron ist im Krankenflügel.", sagte Ginny und blickte von uns zu Hermine, die zwei Sessel weiter saß. „Was ist passiert?", fragte ich und setzte mich auf. "Er wurde vergiftet.", murmelte sie. Sie schüttelte immer wieder verständnislos den Kopf und fuhr sich durch ihr zerzaustes Haar. Wahrscheinlich war sie sich schon einige Male durchgefahren. Hermine, Maik und ich warfen uns einen kurzen Blick zu und sprangen dann auf um sie in den Krankenflügel zu begleiten. Wir wollten sehen was los war. Vergiftet. Hier im Schloss. Eigentlich war sowas nicht möglich.

Als wir unten ankamen fanden wir Harry, Slughorn und Dumbledore an Rons Bett vor. Ron war bewusstlos. Er wirkte etwas blass um die Nase aber ansonsten wohl auf. Hermine lief sofort zu ihm. Die beiden hatten seit Wochen nicht mehr geredet und der Vorfall löste sie ziemlich auf. Maik und ich gingen zu Harry. „Was ist passiert?", fragte ich. „Das würde ich auch gerne wissen.", sagte Professor Dumbledore und trat zu uns. Er blickte uns über seine Halbmondbrille hinweg abwartend an. Slughorn stammelte vor sich her, allerdings kam da nichts verständliches bei rum, so dass Harry übernahm. Scheinbar hatte Romilda Vane Pralinen gefüllt mit einem Liebestrank an Harry geschickt. Ron hatte diese gegessen und sich natürlich Hals über Kopf in sie verliebt. Deswegen hatte Harry sich mit ihm zu Professor Slughorn begeben, damit dieser ihn von dem Liebesfluch befreite. So weit so gut. Bis dahin war nichts passiert. Nach dem der Liebestrank abgeklungen war, lud unser Professor sie zu einem Glas Met ein und dieses war vergiftet. Ron hatte davon zuerst getrunken, war zusammengesackt und verkrampft. Und Harry hatte ihn dann mithilfe eines Bezoars gerettet.

"Woher hatten Sie den Met, Horace?", wendete sich Dumbledore unserem Zaubertränke Professor zu. "Ich wollte ihn verschenken.", man merkte, dass der sonst so fröhliche Mann verstört war. "An wen wollten Sie den Met schenken?", fragte Dumbledore sanft. "An Sie.", er traute sich kaum aufzublicken. Slughorn war komplett verunsichert. "Albus ich habe die Flasche bei Rosmerta bekommen. Als ein Geschenk für Sie. Zu Weihnachten.", er war blass und sah aus als würde er gleich umkippen. Unser Direktor nickte. Sollte es ihm Angst machen, ließ er es sich nicht anmerken. „Machen Sie sich keine Vorwürfe, Horace.", sagte er. Er tat es ab als wäre das nichts. Doch Fakt war, dass Rosmerta seinem Kollegen einen vergifteten Met für ihn gegeben hatte. Sie musste unter einem Fluch gestanden haben. Sonst hätte sie sowas nie gemacht. Oder sie hatte es nicht gewusst. Es dauerte eine Zeit bis Dumbledore unseren Professor beruhigt bekam.

Eine Hand umgriff meinen Arm und Harry zog mich aus dem Krankenflügel. Ich stolperte ihm überrascht hinterher. "Du weißt wer das war.", sagte er und betrachtete mich streng. „Was meinst du?", fragte ich. "Na, du weißt wer den Met vergiftet hat.", sagte er. „Der kommt von Draco.". Wie unerwartet. Natürlich schoss er direkt gegen meinen Freund. „Harry..", ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch er unterbrach mich schon wieder. „Du musst das doch sehen.", sagte er. Mein Hals schnürte sich zu. Natürlich sah ich es und ich wusste, dass er recht haben konnte. Trotzdem verteidigte ich ihn. Denn das war einfacher als sich der Realität zu stellen. „Ich denke du steigerst dich in deinen Hass rein.", sagte ich. „Und du bist blind vor Liebe.", sagte er. Blind war ich nicht. Nur feige. Ich schüttelte den Kopf. „Das bin ich nicht, Harry.". "Doch. Und dadurch verdrehst du alles.", er wollte noch etwas sagen, doch Maik war zu uns getreten und räusperte sich. Sobald ich seine Präsenz spürte, merkte ich wie ich mich entspannte. "Drei... zwei... Lass mich nicht bis eins zählen, Harry. Lass sie mit dem Thema in Ruhe und hau ab.", sagte Maik und legte seinen Arm um mich. „Aber... Ihr müsst das doch auch sehen.", Harry fuhr sich verzweifelt durchs Haar. Maik schüttelte den Kopf. "Geh zu Ron.", sagte er. Er klang kalt. So bestimmt erlebte man ihn nur selten. Harry zuckte zusammen. „Wieso verteidigt ihr ihn?", fragte er leise. „Geh zu deinem besten Freund.", sagte ich. Genervt stampfte er zurück in den Krankenflügel. Ich drehte mich zu Maik. „Danke.", sagte ich. „Gerne.", er zog mich fester an seine Brust und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Eine Zeit lang sagten wir beide nichts. „Er hat Recht.", flüsterte ich irgendwann. „Womit?", fragte er. „Damit, dass Draco das war.", ich blickte zu ihm hoch und biss mir auf die Lippe. „Wer sonst sollte versuchen Dumbledore umzubringen?", fragte ich. „Dumbledore ist der einzige Zauberer vor dem Du weißt schon wer Angst hat. Man sieht ihn als Gefahrenquelle. Er wird jeden auf ihn ansetzen.", sagte Maik. "Wahrscheinlich wollen ihn hunderte tot sehen.". "Wie du schon sagst, er will ihn tot sehen. Und Draco ist einer seiner Leute. Der, der hier im Schloss Dumbledore am nächsten ist.", meine Stimme war nur noch ein Flüstern. Maik wusste, dass ich recht hatte. Er drückte mir einen Kuss auf die Nase, lächelte aufmunternd und hielt mich einfach fest. "Vielleicht solltest du ihn darauf ansprechen.", sagte er nach einer Weile. "Das wäre zu real.", murmelte ich. Er strich mir übers Haar. "Mach es morgen früh.".

Why him? (- a Draco Malfoy Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt