70 || Das Herz will, was das Herz will. Und meins will dich

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"Bitte, bitte, komm mit!", weinte ich betroffen, krallte mich an Yoongis Arm und sah ihn aus großen Augen an.

Mein Plan war es mit Namjoon wieder feiern zu gehen und diesmal sollte Yoongi echt mitkommen. Es wird so viel schöner werden, wenn er auch da ist. Weil mit meinem Ehemann war doch wirklich alles viel, viel schöner.

"Jiminie..."

Ich würde ihn nicht zwingen, wenn er nicht wollte, aber ich wollte... wollte einfach mit Yoongi in den Club gehen. Mit Alkohol im Blut würde ich mich so viele Sachen trauen. Wie zum Beispiel mit ihn zu tanzen und ihn abzuknutschen, wann immer ich auch möchte.

Es machte immer unheimlich viel Spaß, abends auszugehen, weil ich doch endlich Freunde gefunden hatte.

Ich flennte solange bis mein Schatz endlich geschlagen aufseufzte. "Schon gut! Ich gehe ja schon mit dir." Und damit hatte ich alles erreicht, was ich mir erhofft hatte. Ich fiel Yoongi lachend um den Hals, drückte ihn so stark wie noch nie. Ich mochte Umarmungen nicht, aber die mit Yoongi liebte ich!

Ich spürte die Wärme die von ihm ausging, die Brust nah an meiner und den starken Rücken, an dem ich meine Hände hatte. Ich wollte Yoongi so, so, so gerne nackt umarmen.

Wir würden im Bett liegen, nachdem wir Liebe gemacht haben. Und dann würde sich Yoongi auf meine Brust legen und ich könnte ihm die Haare streicheln. Es war... möglich! Wir mussten uns beide nur zusammenreißen, die Beziehung in die Tiefe gehen lassen, dann wird alles möglich.

Mit Yoongi an meiner Seite kann ich nämlich alles schaffen.

Am nächsten Abend war es endlich soweit. Ich hatte mich fertig gemacht, hatte mir ein bisschen Glitzer ins Gesicht geschmissen, hatte hübsche Sachen an und jetzt kann es losgehen!

Yoongi war schon vor mir fertig, also sah ich mich ein letztes Mal im Spiegel an, straffte mir die Schultern.

Ich kann das. Ich kann endlich mutig sein.

"Yoongi? Ich bin fertig. Wir können gehen."

Und als ich dann in das Wohnzimmer trat, sah ich Yoongi auf dem Sofa sitzen und auf sei Handy starren. Er tippte etwas ein, sah flüchtig hoch. "Ja, gleich.", nuschelte er. Okay. Er musste auf mich warten, also war es nur fair, dass ich auch auf ihn wartete.

Aber dann schoss sein Blick so schnell wieder nach oben, dass ich Angst um ihn bekam. Er saß da, hatte den Mund leicht geöffnet und die Augen groß.

Ich sah scheiße aus. Bestimmt tat ich das. Ich war nicht mutig. Ich hätte einfach langweilig aussehen sollen, hätte mich nicht trauen dürfen. Ich hatte meinen Ehemann verschreckt. Am besten sollte ich ganz schnell wieder ins Bad und mir das Gesicht waschen. Ich sollte alles abwaschen, mich ausziehen und dann unter die Dusche und weinen.

"Jimin.", brachte Yoongi hervor. Er wird mir bestimmt gleich sagen, dass ich mich umziehen gehen soll. "Wow. Jimin! Wow- du siehst- wow... einfach klasse aus."

Wow? Ich sehe... gut aus. Wow?

Die Wangen färbten sich unter dem aufdringlichen Blicken meiner Liebe heiß und ich wusste nicht, was ich tun sollte, also stand ich nur komisch in der Tür. Hände hinter dem Rücken und ich war plötzlich so schüchtern, dass ich auf den Boden sehen musste. Ich bewegte mich so, als wenn ich aufs Klo müsste, aber das tat ich echt nicht.

"D-d-danke."

Nicht stottern! Stopp. Bloß nicht zu nervös werden!

Aber ich konnte nicht anders und als Yoongi auch noch aufstand und zu mir kam, was alles vorbei. Er ließ mich im Moment so fühlen als sei ich das schönste, was er je gesehen hatte. Seine Augen leuchteten so, als unsere Blicke sich trafen und dann hatte er noch dieses süße Lächeln auf den Lippen. Mein Herz schmolz dahin...

Verlobt, Verliebt, Verheiratet || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt