Verlobt, Verliebt, Verheiratet || Yoonmin

18 || Liebst du mich? Dann zeige es mir.

"Ist alles in Ordnung, Jimin? Du bist so blass.", fragte mich Namjoon schon vor der ersten Stunde. Ich weiß nicht, ob alles in Ordnung war. So fühlte ich mich nämlich gar nicht. Gestern hatte ich Yoongi meinen Koffer schon mitgegeben, also war das jetzt vollkommen offiziell, dass ich bei ihm übernachten werde. Es war einfach so, außer ich komme nicht und verbringe meine Nächte draußen. Aber nein! Das war doch wirklich keine Option.

Ich fühlte mich schon schlecht, als ich heute Morgen aufgewacht bin. Was auch wahrscheinlich daran lag, dass ich vor Aufregung überhaupt nicht schlafen konnte. So wirklich nicht. Ich lag bis drei Uhr einfach in meinem Bett, dann musste ich etwas lesen, um noch drei Stunden schlafen zu können. Das war einer meiner schlimmsten Nächte.

"Nein... Ich gehe heute zu Yoongi übernachten." Das war schlimm, sehr schlimm. Im guten Sinne aber, weil ich das so lange schon wollte. In meinem Kopf wollte ich schon lange einfach bei ihm wohnen. Mein Körper dachte, ich würde mich selbst umbringen wollen. "Was, wirklich?" Ja, wirklich! "Und ich habe Panik davor." Namjoon schmunzelte auf, strich mir über den Rücken. "Also habt ihr euch wieder vertragen?" Vertragen? Nein, ich hatte dieses fremde Höschen immer noch tief in meinem Kopf drin und es war sogar noch etwas schlimmeres passiert! Er wollte die Verlobung auflösen...

Aber Namjoon wusste nichts von meiner Verlobung von ihm und das war ehrlich auch gut so. Mir drehte sich mein Magen schon alleine um, wenn ich an die anderen Klassen denken musste, als das rauskam. "Was? Jimin ist schon verheiratet? Voll komisch... mit dem will man doch nichts zu tun haben." Und das will ich auf der neuen Schule so gut es eben ging vermeiden.

"Naja..." Namjoon klopfte mir auf die Schulter. "Mache dir nicht so ein Stress und wenn etwas passiert, dann vergiss bitte nicht zu verhüten." W-was? Ich und Yoongi... Meine Wangen brannten mir auf der Stelle, während ich panisch auf Namjoon sah. "D-de-denkst du wirklich... wirklich, dass da heute etwas passieren wird?" Oh Gott! Ich war darauf nicht vorbereitet! Kein Sex vor der Ehe!? War das nicht so!?? Aber wir waren schon verlobt und das seit 15 Jahren, spielte diese Regel da noch eine Rolle? Ich hatte keine Ahnung!! Außerdem hielt sich daran sowieso niemand mehr... Moment! Kann er mich vorher bitte erst küssen?

"Keine Ahnung, Jimin. Ich kenne deinen Yoongi nicht." Ja, ich... ich konnte das auch nicht einschätzen. Weil mein Herz schon jetzt eine Party feierte, sollte heute echt was bei uns passieren. Mein Herz freute sich, während mein Körper schon halb starb. "Jetzt ist mir schlecht." Herzlichen Dank, Namjoon. Wirklich, vielen Dank. Aber ehrlich hätte ich das auch alleine geschafft.

"Hallo, Jimin." Ich winkte Namjoon und Joy schnell, bevor mich meine Wackelpuddingbeine zu Yoongi führten. Hilfe. In meinem Kopf hatte ich absolut nicht mehr die Kontrolle über meinen Köper. Umso schneller öffnete ich meine Arme und umarmte meinen Liebsten einmal. Ich roch sein Deo, sein Parfüm und seine Haare, weil er sie anscheinend frisch gewaschen hatte. So roch für mich mein Himmel. "Oh." Yoongis Arme legten sich auch um mich, obwohl ich meinen Rucksack an hatte und trotzdem war das eine wunderschöne Umarmung.

Er sah mich nach der Umarmung ganz lächelnd an, dabei war ich so rot wie eine Tomate, schlimmer bestimmt wie Ketchup. Weil eine Tomate auch hellrot sein konnte. Er lächelte aber so breit und deswegen drehte ich mich um und lief mit zitternden Beinen zum Auto. Bitte, lass ihn das Zittern nicht bemerken. Bitte, lass ihn mein rotes Gesicht nicht sehen. Ich hatte heute extra viel Puder benutzt. "Warte, Jimin. Ich nehme deinen Rucksack." Heilige Mutter Maria, wenn mich Gott nicht hörte, dann hoffentlich du.

Die Autofahrt war schrecklich, denn obwohl ich nichts gegessen hatte - weder gestern Abend, noch heute Morgen - wollte ich mich übergeben. Aber die Musik hatte es besser gemacht. Die Musik und die kurze Zeit, in der wir gefahren sind. Und Yoongi, weil er mit mir geredet hatte, ohne dass ich antworten musste. Ich habe es ehrlich genossen! Yoongis Stimme beruhigte mich ein Stück. Ein kleines Stück, aber es war das Stück, dass verhindert hatte, mich doch tatsächlich zu übergeben.