Verlobt, Verliebt, Verheiratet || Yoonmin

25 || Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich

"Alles Gute zum Geburtstag, Jimin!" Ich lächelte etwas gequält vielleicht, aber auch nur, weil ich mal wieder komplett im Mittelpunkt von allen stand und das konnte ich nicht ertragen. Wirklich nicht. Aber ich hatte keine andere Wahl, denn es war mein achtzehnter Geburtstag! Yuna umarmte mich stürmisch, als sie mich sah und gerade noch so fing ich sie auf, bevor wir beide wohl zu Boden gefallen wären.

Ich hasste meinen Geburtstag. Ich wusste nicht, wieso man unbedingt alles mit der Familie durchfeiern musste. Ich konnte nicht verstehen, wieso man an so einem Tag alle einladen musste, um zusammen zu essen. Wirklich, das konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich feierte lieber im kleinen Kreis zusammen, anstatt so viele um mich herum zu haben. Aber heute war mein Geburtstag!

Ich ließ Yuna los, fing die nächste Person auf. Aber das war kein wirkliches Auffangen, denn Yoongi schmiss sich - zu meinem Pech - nicht auf mich. Gott. Ich wollte, dass er das tat. Aber er umarmte mich nur kurz, küsste mir meine Wange und trat dann zur Seite.

Er enttäuschte mich mal wieder so komplett. Seit unserem ersten Kuss hatten wir keinen weiteren miteinander gehabt. Als wenn Yoongi wirklich richtig enttäuscht von mir wäre und keinen weiteren - richtigen - Kuss haben wollte. Aber ich konnte dagegen auch nichts tun, außer still zu hoffen, dass wir uns bald wieder küssen würden. Ich wünschte es mir so sehr und dann ging es nicht. Ich konnte ihn auch nicht fragen, wieso wir uns nicht mehr küssen konnten.

Ich schwieg lieber für mich. Schnell umarmte ich den Rest meiner baldigen Familie und nahm dann dankend meine Geschenke an. Es freute mich so sehr. Und dann hörte ich ein Lachen aus dem Flur und das war erschreckend. "Alles Gute zum Geburtstag, Jimin!!" Hoseok hatte ich heute aber gar nicht eingeladen. Und bevor ich etwas machen konnte, da lagen seine Arme um mich und das überrumpelte mich so sehr, dass ich nach hinten stolperte. "Danke." Ihn habe ich heute wirklich nicht erwartet. "Ich habe ihn eingeladen... das war doch kein Problem, oder?" Mit der Familie zu feiern war schon so schwer für mich. Noch jemanden dabei zu haben, den ich so gut, wie nicht kannte, war gefühlt die Hölle für mich.

Aber Yoongi konnte ich deswegen nicht böse sein und deswegen schüttelte ich nach der Umarmung nur den Kopf. "Alles gut..." Nein, das war es nicht. Wieso verdammt nochmal küsst du mich nicht mehr? Aber das konnte ich nicht sagen. Ich sammelte die runtergefallenen Geschenke auf und brachte sie zum Esstisch. Ich mochte Geschenke ja, aber eigentlich wusste ich nie wie ich auf sie reagieren sollte.

Nach schlimmer wurde es, als ich die vor den Augen aller auspacken sollte. Ich wollte meine Geschenke für mich genießen und nicht während alle gafften. Aber ich sagte dazu nichts, atmete tief durch und hoffte, ich hatte genug Puder für mich Gesicht verwendet. Das war unangenehm und peinlich für mich, aber niemand schien sich dafür zu interessieren. Schön. Also musste ich da wohl durch.

Die vielen Gutscheine für Buchläden hier in der Stadt legte ich immer schön neben mich. Ich durfte keines davon verlieren, denn das hier war wertvolles Geld, das ich schön und brav in meine geliebten Bücher investieren werde. "Freust du dich, Jimin?", fragte Hoseok irgendwann zwischen der Musik, die im Hintergrund lief und dem vielen Auspacken. Ich schoss mit meinem Blick hoch. Oh nein. Hatte ich schon wieder etwas falsch gemacht? "Ja." Ich freute mich so wirklich wahnsinnig! Das war so toll, etwas zu bekommen, was man dann direkt verwenden und genießen konnte. "Wieso lachst du dann nicht?" W-was? Ich sollte schon wieder lachen? Wieso sollte ich schon wieder lachen? "Hoseok.", Yoongi neben mir schüttelte ermahnend den Kopf. Ja! "Ich lache nicht gerne." Nein, das tat ich wirklich nicht. Wieso sollte ich lachen, wenn nichts lustig war?

"Ja, aber ganz still musst du doch auch nicht sein." Was sollten diese ganzen Vorwürfe denn? Es... es war hier mein Geburtstag und ihn hatte ich nicht einmal von mir aus eingeladen! "Jimin freut sich eben still mit seinen Augen.", lachte Mama dann auf. Ja! Moment, was? Man sah mir in die Augen, wenn ich hier saß? Oh Gott. "Jimin ist immer leise. Das ist doch nicht schlimm.", rettete mich auch Yuna. Danke! Ihr werde ich gleich noch schön ihre Haare machen! "Mache einfach weiter, Jimin.", beruhigte mich auch Yoongis Mutter. Ich ließ mir das nicht zweimal sagen, machte einfach ruhig weiter.