64 || Wenn mich jemand fragt, wer meine große Liebe ist...

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Ich kniete mich mit einem freudigen Lächeln zu dem kleinen Welpen, der mir sofort gegen meine Beine gesprungen kam. Ich wusste nicht, dass Namjoon einen hatte, aber er hatte ihn und der kleine blonde Pudel war so süß. "Schön, dass du kommen konntest, Jimin!", lachte mich Namjoon an. Ja, stimmt. Ich fand es nämlich auch sehr schön. 

Sie nahmen mich zwar aus meiner geliebten Wohnung, aber gerade war die Spannung zwischen mir und Yoongi dort trotzdem immer ein wenig unangenehmer, als ich es zugeben wollte. Ich lächelte leicht, atmete tief durch. Das heute waren mir etwas zu viele Menschen, aber das war nicht so schlimm. Heute hatte ich Lust darauf, bei Namjoon zu übernachten. 

Er nahm mir meine Jacke ab und dann entdeckte ich auch schnell Joy. "Na komm, Jimin! Du verpasst die ganze Action." Was sollte ich verpassen? Aber dann war dieser kleine Hund doch viel zu süß, als wenn ich einfach gehen konnte. Namjoon lachte, folgte meinem Blick und war auch schnell bei mir. Ich musste nicht einmal etwas sagen, da hob Namjoon den kleinen Hund hoch und legte ihn mir in die Arme. 

Er war so klein und so weich uns soooo süß! Ich konnte gar nicht anders als zu lächeln, streichelte dem Hündchen das Fell. "Wer ist das?", fragte ich leise. Er war so toll! Konnte ich ihn nicht einfach mitnehmen? Ich nehme ihn mit und dann breche ich den Kontakt mit Namjoon einfach ab. Kein Jiminie mehr. Kein Welpe mehr. Aber so einer war ich ja nicht. 

Joy kicherte leise. "Wir haben noch nicht für alle einen Namen.", erklärte Namjoon ein wenig verlegen. Alle? Das Kichern wurde nur noch viel lauter. "Wenn dir dieser gefällt, dann schau dir mal die fünf weiteren Welpen an!" Noch mehr kleine Babyhunde!? Ich vergaß für kurze Zeit, dass ich in einem fremden Wohnung war, aber ich rannte schon fast zu Joy. "Ich will sie sehen!" 

Bist du dumm, Jimin? Das heißt: Ich möchte sehr gerne die Welpen anschauen. Aber dann brannten mir die Wangen und das Lachen von Namjoon war mir noch viel peinlicher. Wieso war ich nur so ein unangenehmer Mensch? Aber dann war der Anblick der kleinen Hunde eine kleine Wiedergutmachung, die ich gerne annahm. 

"Hallo, Jimin." Ich lächelte Jungkook an, kniete mich mit zu ihm und streichelte weiter den Hund in meinen Armen. Eigentlich wusste ich nicht, wieso ich das hier tat, aber dann war es schon zu spät. In meinem Kopf fuhr ich schon wieder ein unendlich langes Gedankenkarusell. Was soll ich sagen? 

Denn irgendwie waren Namjoon und Joy plötzlich verschwunden und ich wusste nicht, was ich mit Jungkook reden sollte. Wir waren uns doch noch so fremd, auch wenn wir ein Jahr zusammen in einer Klasse waren. Aber ich konnte nichts in meinem kleinen Kopf finden, worüber ich reden konnte. 

'Hallo, ich bin Jimin und ich bin sehr schüchtern. Es tut mir auch leid, aber ich bin dazu auch noch sehr in mich gekehrt und rede deswegen nicht so gerne. Aber hey! Kennst du schon meinen Ehemann? Er ist älter als ich und wir waren für ganze sechszehn Jahre verlobt.'

Nein, nein, nein. Das wäre komisch. Das ist Jungkook und bei ihm musste ich mich doch wirklich nicht mehr vorstellen. Ich dachte aber schon wieder zu lange, oder? Die Stille zwischen uns war eine ganz komische, aber vielleicht war sie auch nur für mich komisch. Ich musste irgendwas machen, denn wenn nicht, dann renne ich gleich einfach weg. 

Ich wollte bei der Übernachtung bleiben, aber wenn ich mich gleich einfach vor Jungkook blamierte, dann will ich irgendwie doch nicht mehr! Ich spürte die Schamesröte auf meinen Wangen sitzen, versuchte mich mit dem Hund abzulenken. Aber er hatte irgendwie auch keine Lust mehr auf mich. Und s ganz ohne Hund bei den Hunden zu sitzen war noch viel schrecklicher. 

Was soll ich mit meinen Händen machen? Was tun normale Menschen mit ihren Händen, wenn sie nichts in den Händen hatten? Ich hatte keine Antwort darauf und ehrlich wurde mir das wirklich einfach viel zu blöd. 

Verlobt, Verliebt, Verheiratet || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt