68 || Du fühlst dich nach Zuhause an...

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"Winselt er immer noch in der Ecke?", fragte Yoongi. Ich legte mein Buch neben mich, setzte mich besser hin und stellte fest, dass ich mein Po mir vom langen Sitzen auf dem Boden ganz wehtat. Ich blickte traurig auf Yoongi, dann zurück zu Holly und wieder auf Yoongi. "Nein, aber er versteckt sich immer noch. Er mag nicht einmal zu mir kommen." 

Ich war eine schreckliche Person. 

Yoongis Gelenke knackten etwas, als er sich zu mir setzte. Unsere Oberschenkel berührten sich und als wir dann zusammen auf das kleine Knäul sahen, dass in der Ecke unseres Wohnzimmers lag, da konnte ich nicht mehr. Ich seufzte dramatisch auf, legte meinen Kopf auf Yoongis Schulter. 

"Ich bin so blöd. Schau! Er ist traurig bei mir. Ich glaube, wir sollten ihn einfach wieder zurückbringen. Er mag mich nicht." Das war die Wahrheit. Er mochte Namjoon und seine Geschwister einfach mehr und vielleicht vermisste er seine Mama... Ich war so eine schreckliche Person. Nicht mal mein Hund wollte wirklich wieder bei mir sein. 

Niemand mag mich! 

"Nein, Jiminie." Yoongis Arme waren so schnell um mich. Wir umarmten uns! Ich roch die Sonne auf seiner Haut und das Deo von heute Morgen. "Namjoon hat doch gesagt, dass er die erste Zeit vielleicht noch Angst hat. Er muss sich sich erst an uns und diese Wohnung gewöhnen." Ja, aber- aber ohne mich... "Und du willst ihn doch lieben, oder?" 

So wie ich dich liebe? 

Ich nickte ernst. Ich werde ein guter Welpen-Papa! "Na, da hast du es. Sonst würde er doch zu irgendjemanden kommen, der das vielleicht nicht so machen will wie du." Vielleicht war das besser, vielleicht auch nicht. "Danke, Yoongi." Mein Mann war der Beste, war war das nicht?

Ich liebe dich.
Ich brauche dich.

Yoongis Hand auf meinem Oberschenkel fühlte sich himmlisch an, das Streicheln, was er mir gab, noch viel mehr. "Na komm. Stehen wir auf." 

Es war ein komisches Gefühl, Yoongis Hände in meinen zu haben. Es sendete mir einen Schlag durch meine Adern und ich lächelte ihn schüchtern an. Ich liebe dich! Du machst, dass ich mich besonders fühle! 

Ich sah zurück auf das kleine Knäul und seufzte ein weiteres Mal. "Warte noch ein bisschen, Jimin. Okay?" Okay. Ich nickte zustimmend, nahm meine Hände von seinen weg. Sie hatten ein bisschen angefangen zu schwitzen... 

Yoongi fuhr mir mit einem aufmunternden Lächeln über die Haare und ging dann in die Küche, um uns etwas zum Essen zu machen. Ich atmete tief durch, setzte mich auf das Sofa. Wir hatten jetzt ein kleines Baby zusammen. Jetzt musste ich einfach mutig sein. 

Die Dinge mit Yoongi müssen besser werden. Ich werde hart an mir arbeiten! 

Und weil ich nichts anderes zu tun hatte, lenkte ich mich mit einem Handy ab. Ich sah die Suchleiste lange an, bevor ich die paar Worte eintippte. 

Wie komme ich meinem Partner näher? 

Das Internet hat mich schließlich noch nie im Stich gelassen! Ich las mir die Beiträge von irgendwelchen Seiten für Frauen durch und am Ende war ich um einiges schlauer. Ich sah auf meinen Bildschirm und dann zurück auf das kleine Knäul in der Ecke. 

Mission: "Yoongi näher kommen" kann ab heute beginnen. Ab dieser Sekunde! Jawohl.

Aber wie mache ich das? Im Internet standen immer solche Sachen, die irgendwo viel zu schwer waren. Lange küssen, lange umarmen, offen miteinander reden, einander vertrauen, viel kuscheln. 

Alles Dinge der Unmöglichkeit. Ich traute mich das nicht. Niemals im Leben bin ich bereit, Yoongi ganze sechs Sekunden lang zu küssen. Unmöglich.

Aber das waren solche offensichtlichen Dinge. Das, was Verliebte miteinander taten. Außer wir. Wir machten so etwas nicht... 

Verlobt, Verliebt, Verheiratet || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt