Yoongis Wohnung sah noch genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Gut. Vielleicht hatte ich sie ein bisschen ordentlicher im Kopf, aber das war nicht so schlimm. Er lächelte mich entschuldigend an, dann zeigte er auf sein Sofa. "Setze dich." Ja, danke. Ich wusste nämlich nicht genau, was ich hätte machen sollen. Was ich hier machen wollte... war eine andere Frage. Auf jeden Fall wollte ich wirklich nur gute Sachen mit Yoongi machen! Versprochen.
Yoongi räumte etwas auf, als ich mich hinsetzte. Sein Sofa war klein, aber es war ein gutes. Weil es seines war. Die Wohnung eines Studenten war eben nicht so groß. Neben dem Sofa hatte Yoongi hier nur einen Fernseher, einen Schreibtisch mit seinem Laptop und einen kleinen Esstisch. Es war sehr... gemütlich hier. Sonst hatte er noch ein Bad, eine Küche und natürlich sein Schlafzimmer. Vielleicht würde er mich ja hier entjungfern.
Schnell schluckte ich die Gedanken runter, versteckte mein plötzlich glühendes Gesicht, indem ich zum Boden schaute. Och verdammt! Aber ich war in seiner Wohnung und hier waren wir alleine! Ich sah auf den Boden ein Shirt liegen und gleich daneben... halb unter dem Sofa. Vorsichtig beugte ich mich runter, zog das schwarze Stoffteil hervor und... "Oh, scheiße!" Yoongi stieß sich am Tisch, schnappte mir den seidigen Stoff weg. Seine Augen strahlten nur die pure Panik aus. Wieso hatte er ein schwarzes Höschen unter seinem Sofa? "Das gehört mir nicht." Ich... Ist Yoongi mir fremd gegangen?
Er wollte mich nicht. Er wollte mich von Anfang an nicht und deswegen suchte er sich schon vor unserer Ehe jemanden, um mich zu betrügen. Wobei... Wir hatten unsere Beziehung nicht wirklich definiert. Wir waren verlobt, aber wir hatten nie irgendwelche Regeln aufgestellt. Er könnte neben mir auch noch jemand anderes haben. Wir haben nie gesagt, dass das nicht geht. Bestimmt habe ich es nur irrtümlicherweise so gedacht. War ich dann Schuld? Natürlich... irgendwo. Weil er mich nicht wollte. Ich war zu leise, zu verschlossen, zu tollpatschig und zu sehr wie Jimin eben. Kein Wunder, wenn er währenddessen eine andere vögelte.
"Ich weiß. Das ist Unterwäsche für Frauen.", antwortete ich leise. Das wollte ich so eigentlich nicht sagen. Aber irgendwie musste ich alle meine Gefühle in mich schließen und deswegen musste ich kurz etwas dazu gesagt haben. Und Yoongi war sicher keine Frau. Es stach in meinem Herzen. Vielleicht! Vielleicht wollte ich ja, dass meine Unterwäsche in seiner Wohnung war!? Ich wollte ganz sicher, dass er mich hier durchvögelte und nicht irgendeine Frau. Ich rutschte auf dem Sofa zurück, zog meine Knie an mich. Ich war... eifersüchtig! Ja, das war ich. Eifersucht. Das war ein neues Level-Up! Das heißt nur, dass mir Yoongi soweit etwas bedeutete, dass ich eifersüchtig wurde. Schau wie sehr ich dich liebe!! Und ich war enttäuscht. Enttäuscht, wütend und verletzt. Irgendwie...
"Ich bin dir nicht fremd gegangen." Ich sah erschrocken zu Yoongi, der sich neben mich setzte. Seine Wangen waren rot und er schwitzte. Außerdem wich er meinem Blickkontakt zuerst aus, bevor ich die Chance dazu hatte. Log er mich gerade an? "Okay." Irgendwo war es sicher auch meine Schuld. Ich war ein schlechter Verlobter und das wusste ich. Ich war einfach scheiße und deswegen suchte sich Yoongi hinter meinem Rücken jemand anderen. "Okay? Du glaubst mir?" Ich blinzelte verwirrt, sah ihn bewusst nicht an. Wieso fragte er denn jetzt nach? "Ja, sollte ich nicht?"
Yoongi lachte nervös auf, stand auf und schüttelte den Kopf. "Doch. Alles gut. Ich wollte nur sicher gehen." Achso... Ich war enttäuscht und wütend auf ihn. Ich würde mich deswegen aber nicht von ihm trennen. Dafür liebte ich ihn zu sehr und einen Betrug habe ich nicht gesehen. Außerdem hat er gesagt, dass er mir nicht fremd gegangen ist und ein wirkliches Recht auf Yoongi hatte ich auch nicht. Er liebte mich bestimmt nicht einmal und irgendwo verstand ich ihn ja. Er räusperte sich leise, ging dann ins Schlafzimmer. Ich... wusste nicht, was ich denken sollte.
Yoongi war ein guter Mensch. Er war immer nett und lieb zu mir und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er mich anlog. Nein, das konnte ich wirklich nicht. So einem perfekten Menschen, wie Yoongi es war, verzeihe ich alle Fehler. Yoongi war Yoongi und ich liebte ihn so unfassbar sehr. Er kam zurück und er hatte er Buch in seinen Händen. Ich setzte mich aufrechter hin und dann stellte sich mein Verlobter vor mich. "Ist... zwischen uns alles gut?" Er reichte mir das Buch und ich nahm es sofort an mich. "Ja!" Er gab mir ein Buch zum Lesen? Oh, er war so ein guter Mensch. Nein, er war so ein guter Verlobter! Selbst wenn er wirklich etwas getan hatte, dann sehe ich einfach davon ab.
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Verlobt, Verliebt, Verheiratet || Yoonmin
FanficVerliebt, Verlobt, Verheiratet. Wer kennt diesen Spruch denn nicht? Natürlich kennt man ihn. In meiner Beziehung war das aber etwas anderes. Verlobt, Verliebt, Verheiratet. Das passt so besser. Als Kinder wurden Jimin und Yoongi einander verspro...