Verlobt, Verliebt, Verheiratet || Yoonmin

66 || Und plötzlich ging es in jedem Liebeslied um dich

Nein. Sag doch nein. Was machst du denn? Du musst ihm Nein sagen. So geht es doch nicht. Aber dann starrte ich auf mein Handy und schrieb und ich war so rot im Gesicht, weil mir so heiß war. Ich konnte nicht Nein sagen. Das ging nicht. Das wussten doch wirklich alle. 

Mir rann der Schweiß über den Nacken. Meine Wangen brannten und mein Magen tat mir weh. Doch es war zu spät. Hatte ich gerade mit Namjoon geschrieben? Ja, das habe ich. Habe ich gerade über die Welpen geschrieben? Ja, das habe ich. Habe ich gerade die Zustimmung gegeben den süßen braunen Pudel zu adoptieren? Ja, das habe ich. Tat er mir leid, weil er so schüchtern war und sich nur zu mir getraut hatte? Jap. Habe ich mit Yoongi darüber geredet? Nope. 

Ich bin sowas von geliefert. 

Was sollte ich denn tun? Aber so ein Hund war doch süß und ich hatte sowieso nie etwas zu tun, als zu lesen. Ich könnte mit dem Hund in den Park und dort lesen. Und... und ich langweilte mich doch sowieso. Und dann, wenn ich die Ausbildung beginne und arbeite, dann... gab es doch noch Yoongi. 

Ich blickte so lange auf mein Handy und auf die Nachrichten, bis ich weinte. Was hatte ich getan? Ich hatte noch nicht mit Yoongi darüber gesprochen und... und alle werden mich hassen. Ich kann das nicht. Auf gar keinen Fall! Aber Nein sagen war auch so schwer! Ich konnte auch das nicht. 

Ich musste mein bestes versuchen und das ganz schnell. Also schmiss ich mich aus der Couch raus und das ins Schlafzimmer. Yoongi musste auch schon wach sein. Ich sah ihn auch wach im Bett liegen, Handy in der Hand, Füße aus der Bettdecke draußen. Ich zog mir verlegen die Shorts mit den weißen Sternen drauf mehr über meine Oberschenkel und schloss die Tür hinter mir. 

Auf drei tun wir es! Ich muss jetzt ganz mutig sein, denn es geht nicht nur um mich, sondern auch um Namjoon und ein kleines Lebewesen. Es ging nicht, dass ich jetzt schüchtern war. Das ging einfach nicht und deswegen musste ich jetzt einfach meinen ganzen Mut zusammennehmen. Ich musste es einfach. Auf drei tun wir es! 

Drei... zwei... eins! 

"Yoongi?" 

Er sah von seinem Handy auf, blickte auf mich und setzte sich dann auf. "Jimin?" Wusste er eigentlich wie unfassbar geil ich es fand, wenn er meinen Namen so aussprach? Ich hatte voll Bock darauf, dass er meinen Namen irgendwann mal stöhnen würde. Er würde ihn keuchen, wenn wir beide nackt wären. Haut auf Haut, schwitzend, gut fühlend, liebend, Yoongi würde mich - 

Ich schluckte diese Gedanken schnell runter, schüttelte den Kopf. "Du liebst mich doch, oder?", platzte es aus mir heraus. Das war nicht gut, das war gar nicht gut. Ich spürte die Hitze in meinen Wangen und in meiner Stirn. Ich spürte das heiße Blut in meinen Ohren und im Nacken. Bitte sag Ja! 

Aber mein Mann kniff die Augen zusammen. "Was hast du gemacht?" Ich!? Haha. Ich habe gar nichts gemacht. Wie kam er denn darauf? Ich würde doch nicht einfach so verblödet sein und einen Welpen adoptieren wollen ohne meinem Mann vorher etwas zu sagen, es zu besprechen. Weil ich bald eine Ausbildung anfangen werde und dann arbeiten bin und solange... solange müsste sich eben jemand - Yoongi - um einen kleinen Babyhund kümmern wollen. 
Ich? Ich hatte gar nichts... hatte-

Ich hatte einfach versagt. 

"Liebst du mich?", presste ich deswegen erstickt heraus. Ich bekam keine Luft mehr. Ich- "Ja. Und liebst du mich?" Er hatte es gesagt!! 

Achtung! Jiminie am Boden. Holt schnell einen Krankenwagen! Was ist denn passiert? Er hat es gesagt! Was hat wer gesagt? Yoongi! Und was hat er gesagt? Er liebt mich! Jiminie am Boden!! Hilfe. 

Ich hatte ganz bestimmt einen Kurzschluss in meinem Kopf, so dämlich kam mir mein Grinsen selbst vor und eigentlich lächelte ich nicht so oft, weil ich sah dann so hässlich aus wie ein Esel. Aber diesmal konnte ich einfach nicht anders. Ich stieß mich wie automatisch von der Tür ab, schien zu fliegen, als ich mich Yoongi näherte und dann wie so ein dämlicher, dämlicher Elefant auf das Bett stieg.