Und dann war die sehr erfreuliche Klassenfahrt schon wieder vorbei. Es hatte mir mächtig viel Spaß gemacht. Ich glaube auch, dass ich sehr viele neue Freunde dazu gewonnen habe. Namjoon auf jeden Fall und Joy auch. Vielleicht auch Jungkook. Nach dem kleinen Unfall zwischen uns hat er sich noch den halben Tag entschuldigt. Dabei war ich ihm doch eigentlich dankbar für die Vorlage, die er mir da gegeben hatte, um über Yoongi nachzudenken. Wie sehr ich mir wünschte, dass Yoongi auch mal für mich schwitzen würde.
Umso glücklicher war ich auch, dass er doch tatsächlich auf mich gewartet hatte. Auch nachdem unser Bus 20 Minuten Verspätung hatte. Ich stieg erfreut aus. Schon von weitem sah ich das Auto meines Geliebten. "Auf Wiedersehen, Namjoon!" Ich nahm meinen Koffer in die Hand, eilte zum Auto. Doch desto näher ich dem Auto kam, desto mehr klopfte mir mein Herz vor Aufregung. Ich werde doch tatsächlich gleich mit Yoongi Essen gehen. Ich freute mich so dermaßen, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
"Hallo, Jimin.", grüßte mich Yoongi. Er trug ein leichtes Lächeln auf den Lippen und ich wünschte, ich könnte es erwidern, aber ich konnte nicht. Ich würde einmal anfangen und dann die ganze Zeit so dämlich blöd grinsen. Das wäre so gruselig. Deswegen lächelte ich lieber gar nicht, als Yoongi damit zu verschrecken. "Soll ich dir deinen Koffer abnehmen?" Ich nickte schnell, reichte ihm Yoongi. Seine Hand war kalt, als sich unsere Finger trafen. Ein Stromschlag zischte durch meinen ganzen Körper. Ich hätte fast den Koffer aus der Hand fallen gelassen. Aber am Ende konnte ich es noch verhindern. Ich schluckte schwer, dann lief ich mit zittrigen Beinen um das Auto herum und setzte mich schnell auf den Beifahrersitz. Ich brauchte das, sonst wäre ich sicher noch eingeknickt.
Yoongi leckte sich über die Lippen. Seine wunderschönen Lippen so befeuchtet zu sehen, ließ mich wünschen ihn endlich zu küssen. Irgendwann, da werde ich mich auch trauen. Nur... nur jetzt noch nicht. Das konnte ich nicht. Ich war dazu noch nicht ansatzweise bereit. "Und, wie war es Jimin?" Es freute mich wirklich so unheimlich, dass er ein Gespräch aufbauen wollte. "G-gut..." Ich knetete meine Finger, konnte in diesem Auto kaum mehr atmen. Alles roch hier so nach Yoongi. Nach meinem Verlobten und heimlichem Geliebten. Ich traute mich gar nicht zu fragen, wohin er mich heute ausführen wollte, deswegen sah ich einfach auf die Straße. Ich würde mich einfach überraschen lassen.
Zu den Fotos, die ich ihm dann gestern Abend noch geschickt hatte, hatte Yoongi noch gar nichts gesagt. Es ließ mich denken, dass ich voll dumm bin. Dass er keine Fotos wollte und nur aus Höflichkeit gefragt hatte. Ich wusste es nicht und es trieb mir einen Kloß in den Hals. Ich würde gleich vor Panik und Unsicherheit weinen. Aber ich hielt mir die Tränen tapfer zurück. Ich wünschte, ich hätte mein Buch hier, aber mein Rucksack lag auf dem Rücksitz. Also hatte ich keine Möglichkeit daran zu kommen.
Ich freute mich einfach wahnsinnig auf das Essen. Ich hatte heute Morgen noch geschrieben, dass ich sehr gerne mit Yoongi essen gehen wollte. Gut, vielleicht habe ich nicht gesagt, dass ich sehr gerne Essen gehen wollte, sondern dass es mir egal ist, wenn er darauf bestehen würde. Aber die Nachricht dahinter war ein klares Ja!
Deswegen war ich auch erstmal ziemlich verwirrt, als ich die Straße wiedererkannte. Es war meine Straße und es war unsere kleiner Wohnung vor der er parkte. A-aber? Was war mit dem Essen? Sollte ich mich umziehen, wollte Yoongi das? "Soll ich dir deine Sachen noch hochtragen helfen?" Ich schnallte mich mit tauben Fingern ab, öffnete dann die schwere Tür. Ich konnte gar nicht sagen, was das für ein bitteres Gefühl in mir war.
"I-ich... ich dachte, wir wollten noch Essen gehen?" Meine Stimme klang trotz meiner Gefühle stark und fest. Ich hatte es schließlich geübt und trotzdem fiel es mir schwer noch nicht in Tränen auszubrechen. Yoongi sah mich kurz an, dann stellte er mir meinen Koffer auf den Bürgersteig. "Nein, tut mir leid. Ich bestehe nicht unbedingt darauf." Er klaute mir die Worte, die ich ihm geschrieben hatte und verdrehte sie in seinem Mund. Das war ein Ja von mir! Ein Ja! Und wieso sagte er mir jetzt Nein? "Achso." Ich nahm den Koffer in meine Hände. Alles wog zu schwer. Der Rucksack auf meinem Rücken, sowie der Koffer in meinen Händen.
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Verlobt, Verliebt, Verheiratet || Yoonmin
FanficVerliebt, Verlobt, Verheiratet. Wer kennt diesen Spruch denn nicht? Natürlich kennt man ihn. In meiner Beziehung war das aber etwas anderes. Verlobt, Verliebt, Verheiratet. Das passt so besser. Als Kinder wurden Jimin und Yoongi einander verspro...