Kapitel 21 (Jordans Sicht)

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Mein Herz rast in meiner Brust. Ich packe Coles Hand noch fester und versuche meine Nervosität irgendwie ein wenig abzumildern. Das lenkt Coles Aufmerksamkeit auf mich. »Ist alles in Ordnung? Du siehst ein wenig blass aus.«, fragt er besorgt. »Naja, ich schätze ich bin einfach nur ein bisschen nervös deine Eltern kennenzulernen.« Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts! Ein bisschen nervös, dass ich nicht lache!

Wir sind gerade am Flughafen und stehen in der Reihe vor dem Check-in. Das beste ist, dass ich nicht nur Angst davor habe, die Eltern meines Freundes kennenzulernen, sonder auch noch Flugangst habe. In so einer beengten Blechkiste zu sitzen, die kilometerweit über dem Boden fliegt, ist echt beängstigend. Obwohl wir ja erster Klasse fliegen. Ich habe mich zwar erst geweigert, dass Cole meinen Flug bezahlt, doch schlussendlich konnte er mich dann doch dazu überreden, die Flugtickets zu kaufen. Naja und jetzt warte ich nervös und angespannt darauf, dass ich mit Cole das Flugzeug betreten kann.

Ich lasse mich aufatmend in meinen Sitz fallen. Endlich haben wir unser Handgepäck verstaut und können uns auf unsere Plätze setzten. Es ist unglaublich, wirklich. Da sind wir gerade auf dem Weg zu unseren Plätzen, händchenhaltend, und dann ist da irgend so ein Mann im Anzug und meint, dass wir unsere Beziehung nicht so zu Schau stellen sollen. Das war die abgemilderte Form von dem was uns dieser Anzugträger an den Kopf geworfen hat. Ich schätze mal in den höheren Kreisen, in denen die Menschen mehr Geld haben, sind sie immer noch nicht sehr Tolerant was Sexualität angeht.

Cole lässt sich neben mir auf seinen Platz sinken und sieht mich dann von der Seite an. Ich erwidere seinen Blick. Wir sehen uns intensiv in die Augen, keiner sagt ein Wort. Dann beugt Cole sich vor und küsst mich sanft. »Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du noch mit mir zusammen sein willst.«, haucht er gegen meine Lippen. Ich sehe ihn an. Seit seinem 'Geständnis' sind ein paar Wochen vergangen und noch immer versteht er noch warum ich weiterhin mit ihm zusammen bin. »Cole...«, sage ich eindringlich, »...ich sage es dir jetzt ein aller letztes mal: ich liebe dich und es ist mir egal, ob du irgendein Prinz bist oder nicht, das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.« »Ja, aber...«, will Cole wiedersprechen, doch ich unterbinde seine Worte indem ich die Hand hebe und ihn wütend anfunkle. »Es reicht! Keine weiteren Diskussionen über dieses Thema. Nm es einfach hin. Sonst diskutieren wir auch noch in Jahren darüber.«, ich versuche relativ leise zu sprechen, damit wir die anderen Fluggäste nicht stören.

Wir können beide nichts mehr sagen, denn eine Stewardess verlangt nach unserer Aufmerksamkeit. Sie gibt uns eine kleine Einführung, in die Sicherheitsvorkehrungen. Ich hörte aufmerksam zu, da ich für alle Eventualitäten gefasst sein will. Dann kommt noch eine kleine Durchsage von unserem Piloten und es geht auch schon los. Wir werden gebeten uns auf unsere Plätze zu begeben und uns anzuschnallen bis wir die Flughöhe erreicht haben. Cole drückt mir einen Kaugummi in die Hand. Er meint, dass er gegen den Druck auf den Ohren hilft. Also werfe ich ihn mir in den Mund.

Jetzt kommt auch langsam die Angst wieder. Ich schnappe mir Coles Hand und kralle mich an ihr fest. Dieser sieht mich besorgt an. »Hey, was ist denn los?«, fragt er zärtlich. »Flugangst.«, ist meine knappe Antwort. Mein Freund sieht mich schockiert an. »Du hast Flugangst?« Ich nicke. »Ja, aber das ist nicht so schlimm, ich bin schon öfter geflogen, sogar nach Kanada.« »Ach ja?«, fragt Cole überrascht nach. »Meine Großeltern lebten in Kanada bevor sie gestorben sind. Wir waren oft dort um sie zu besuchen.« Cole sieht mich an, aber ich kann nicht sagen was sein Blick bedeutet. Er mustert mich eine Weile, entscheidet sich aber dann dazu weiter nachzufragen. »Also, bist du ursprünglich aus Deutschland oder Kanada?« »Aus Kanada, meine Mutter ist ausgewandert, als sie meinen Vater in einem Auslandsjahr getroffen hat.« Mein Freund sieht mich interessiert an. »Was haben ihre Eltern dazu gesagt?« »Als sie erfahren haben, dass meine Mutter in Deutschland jemanden kennengelernt hat waren sie zuerst skeptisch. Als sie darauf bestanden hat, dass er der eine ist, haben sie gesagt, dass sie ihn kennenlernen wollen. Also haben meine Großeltern meinen Vater kennengelernt, und zwei Jahre nachdem meine Mutter und mein Vater sich kennengelernt haben ist sie zu ihm nach Deutschland gezogen. Und... naja, dann haben sie geheiratet, mein Bruder und ich sind gekommen, schließlich ist alles den Bach runter gegangen und meine Eltern haben sich geschieden.« Cole nickt. »Den Teil der Geschichte kenne ich ja schon.«

Love the Royal (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt