Im Kino angekommen, sehen wir uns erst Mal das Programm an. Cole ist von so einem Horror-Streifen ganz begeistert. Ich eher weniger, denn ich muss gestehen, dass ich bei Horrorfilmen echt Angst habe. Und zwar so richtig. Naja, aber diese Blöße kann ich mir vor Cole nicht geben, deshalb Stimme ich kurzerhand zu. Und so passiert es, dass ich Popkorn kaufe und Cole sich in der Schlange vor dem Ticketverkauf anstellt.
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Die Entscheidung diesen Film anzusehen bereue ich eigentlich sofort als er startet. Nach ein paar Minuten kralle ich mich an den Armlehnen des Sitzes fest und bemühe mich einigermaßen ruhig zu atmen, um meinen Herzschlag zu beruhigen. Auf einmal legt sich eine Hand auf meine und ich sehe zu Cole hinüber. Er beugt sich zu mir und flüstert mir ins Ohr: »Jordan, geht's dir gut?« Als sein Atem auf die Haut meines Halses triff, breitet sich über meinen ganzen Körper eine Gänsehaut aus. Als ich bemerke, dass er immer noch auf eine Antwort von mir wartet, nicke ich schnell, um ihm zu versichern, dass bei mir alles in Ordnung ist. Doch Cole sieht nicht wirklich überzeugt aus. Er beäugt mich genauer und stellt dann fest: »Du hast Angst. Das hättest du mir doch sagen können. Mensch Jordan!« Ich sehe einfach nur beschämt zu Boden. »Jordan, sieh mich an.«, haucht er nah an meinem Ohr. Ich wende ihm langsam meinen Kopf zu. »Es ist nicht schlimm Angst zu haben. Das nächste Mal, wenn ich etwas vorschlage das dir Angst macht, sagst du mir das. Okay?« »Okay, werde ich machen.«, wie um meine Aussage zu bestätigen nicke ich zusätzlich mit dem Kopf. Als nächstes schlingt er einen Arm um mich und drückt mit der anderen Hand meinen Kopf an seine Schulter. Ich kuschle mich, soweit es die Armlehne zwischen uns zulässt, an Cole ran. In seinem Arm fühle ich mich geborgen und sicher und der Film kommt mir gleich gar nicht mehr soo gruselig vor. Und jedes Mal, wenn ich mich erschrecke und zusammenzucken, streichelt Cole mir über den Rücken und flüstert mir beruhigende Worte ins Ohr.
Nachdem der Film zuende ist, komme ich vollkommen verängstigt und an Coles Arm geklammert aus dem Kinosaal. »Ich sehe mir nie wieder einen Horrorfilm an, darauf kannst du Wetten.«, ich schüttle energisch den Kopf. Cole lacht amüsiert auf. »Oh, das glaub ich dir. Du bist da drin ja fast gestorben.« Ich ziehe beleidigt eine Schnute und boxe ihm leicht gegen die Schulter. »Mach dich nicht über mich lustig!« empöre ich mich über sein Lachen, doch das bringt ihn nur noch mehr zum Lachen.
Wir stehen vor dem Kinogebäude und wissen nicht was wir machen sollen. »Ok, wie wäre es wenn wir zu dir gehen, du ein paar Sachen packst, dann gehen wir zu mir, sehen uns noch einen Film an und anschließend Übernachtest du bei mir?«, schlägt Cole vor. Ich sehe ihn panisch an. »Aber kein Gruselfilm mehr!« Cole lacht gutmütig und wuschelt mir durch die Haare. »Keine Sorge, wir sehen uns was anderes an.« Ich atme erleichtert aus. »Ok gut, dann machen wir das so.« Heute ist Freitag, das heißt also, dass wir morgen keine Vorlesungen haben und somit dürfte das kein Problem darstellen.
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Wir waren in meiner Wohnung und ich habe alles zusammengepackt was ich brauche, danach sind wir noch in einen Supermarkt und haben Snacks für unseren Filmeabend gekauft. Jetzt machen wir es uns auf der Couch in Coles Wohnung gemütlich. Wir haben uns für einen Film entschieden und ihn in den DVD Player eingelegt, vor uns auf dem kleinen Couchtisch stehen unsere Snacks: Chips, Schokolade, Gummibärchen, Erdnüsse im Teigmantel und Salzstangen. Ja, ich weiß, vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wir konnten uns einfach nicht entscheiden was wir kaufen sollten, also haben wir kurzerhand einfach alles mitgenommen.
Wir sitzen relativ weit voneinander entfernt, doch mitten im Film steht Cole auf um auf die Toilette zu gehen, nachdem er zurück ist setzt er sich dicht neben mich. Er ist so nah bei mir, dass ich seine Wärme an meinem Arm spüren kann. Sein atemberaubender Duft steigt mir in die Nase und lässt mich meine Konzentration verlieren. Ich bekomme nicht mehr mit was in dem Film passiert und bin nur noch auf seine Nähe fixiert. Mein Puls ist unnormal schnell und laut in meinen Ohren. Cole scheint nichts von meinem inneren Zustand zu bemerken denn er rutscht noch ein Stück näher an mich heran, so dass unsere Arme und Oberschenkel sich berühren. Und nach ein paar Minuten legt er auch noch den Arm um mich. Ich weiß gerade gar nicht was ich mit mir Anfangen soll und mein Körper spielt verrückt.
Ich sitze einfach nur stocksteif da und hoffe, dass ich nicht an einem Herzinfarkt sterbe. »Hey, entspann dich Jordan.«, ich höre seine leise, raue und tiefe Stimme nah an meinem Ohr. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Ich atme tief durch. OK Jordan, du schaffst das. Das ist nichts neues, das haben wir im Kino schon gemacht. Da war zwar ne Armlehne zwischen uns, ist aber im Prinzip das gleiche. Als ich mich soweit beruhigt habe, entspannt sich mein Körper und ich schmiege mich an Coles Seite.
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Aus dem einen geplanten Film wurden drei. Als der letzte Film zuende ist, Gähne ich herzhaft. Ich kuschle mich noch stärker in Coles Arme und schließe die Augen, doch daraus wird nichts. »Jordan. Jordan!« Cole rüttelt an meiner Schulter. Ich Brumme unwillig, öffne aber dann doch die Augen und richte mich ein Wenig auf um den schwarzhaarigen ansehen zu können. »Was ist?«, grummle ich. »Du kannst noch nicht schlafen. Erst Mal gehst du ins Bad und machst dich Bettfertig. Ich richte inzwischen das Sofa her, damit du darauf schlafen kannst.« Ich nicke geschlagen und erhebe mich schwerfällig. Ich tapse ins Bad und nehme meine Zahnbürste, die ich zuvor schon her gebracht habe. Ich benutze Coles Zahnpasta und putze mir die Zähne. Dann wasche ich mir noch das Gesicht und gehe auf die Toilette. Als ich ins Wohnzimmer zurück komme breitet mein Gastgeber gerade die Decke auf dem Sofa aus. Cole sieht zu mir auf und klatscht in die Hände. »So fertig. Na dann, gute Nacht.« Ich dachte er geht jetzt doch stattdessen kommt er auf mich zu, umarmt mich und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. »Süße träume, Jordan.« Ich erwidere nach einem kurzen Schockmoment die Umarmung. »Ja, gute Nacht. Träum schön.« »Falls irgendetwas sein sollte, du weist wo mein Zimmer ist.« Cole hatte mir eine kleine Führung durch die Wohnung gegeben, bevor wie uns auf die Couch gesetzt und den ersten Film angesehen haben. Dann löst sich Cole von mir und geht in Richtung Badezimmer. Ich ziehe mich bis auf die Boxershorts aus und schlüpfe dann unter die Decke und schließe sie Augen. Ich schlafe schnell ein wäührend mein letzter Gedanke Cole gilt.
Ich wache schweißgebadet auf. Ich hatte einen Albtraum, natürlich wegen dem Kinofilm. Um mich herum ist es stockdunkel. Ich kann nur schemenhaft die Möbel von Coles Wohnzimmer erkennen. Ich schließe meine Augen und versuche weiter zu schlafen, doch sobald ich meine Augen schließe, sehe ich gruselige Bilder und Szenarien vor meinem inneren Auge. Und als dann, in dem Raum auch noch was knackt ist es vollkommen vorbei. Ich springe wie von der Tarantel gestochen auf und eile zum Lichtschalter. Das Licht flammt auf und ich muss wegen der plötzlichen Helligkeit im Zimmer blinseln. Als ich mich daran gewöhnt habe sehe ich mich im Raum um. Alles noch genau so wie es war bevor ich eingeschlafen bin. Trotzdem habe ich zu viel Angst um wieder zu schlafen... Nein! Nein! Ich kann nicht einfach zu Cole ins Bett gehen. Ich lasse den Gedanken in meinem Kopf kreisen. Und je länger ich darüber nachdenke desto besser wird es. Ich kann weiter schlafen und ich kann mit Cole kuscheln. OK! Gut, ich gehe ja schon.
Also mache ich mich auf den zu Coles Zimmer. Ich klopfe zaghaft gegen die dunkle Holztüre. Keine Antwort. Ich klopfe nochmal, diesmal ein bisschen stärker. Eine verschlafene, durch die Tür gedämpfte Stimme erklingt: »Ja? Herein.« Ich öffne die Tür einen Spalt und Strecke den Kopf in das Zimmer. »Jordan? Was ist los?« »Ähm... Ich... Ich hatte einen Albtraum und kann jetzt nicht mehr schlafen.«, sage ich stockend. Er hebt die Bettdecke hoch. »Komm her.« Ich schalte das Licht im Gang ab, schließe die Tür hinter mir und lege mich zu Cole ins Bett. Dieser schlingt die Arme um mich und zieht mich an sich. »Wenn ich gewusst hätte, dass du solche Angst wegen diesem Film bekommst, hätte ich ihn niemals vorgeschlagen.« Cole gibt mir wieder einen Kuss auf die Stirn. »Ist nicht deine Schuld. Ich hätte einfach etwas sagen sollen.« murmle ich und bette meinen Kopf auf Coles Brust. Es ist Wahnsinn wie wohl ich mich in seinen Armen fühle. Ich rücke noch ein wenig näher an ihn heran, woraufhin er seine Arme enger um mich legt. »Wir sollten jetzt schlafen, sonst kommen wir morgen gar nicht mehr aus den Federn.«, sagt er mit einem Gähnen. Ich nicke nur und bin auch fast schon wieder eingeschlafen.
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Das 3 Kapitel! Was haltet ihr davon, dass die beiden jetzt schon so vertraut miteinander umgehen? Soll das in Zukunft so bleiben oder soll ich das ändern?
Viel Spaß beim lesen und bis zum nächsten Kapitel.
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Love the Royal (boyxboy)
RomanceEines Abends trifft Jordan in einer Bar auf Cole. Sie verstehen sich auf Anhieb blendend und treffen sich von da an öffter. Zwischen ihnen entwickeln sich Gefühle, doch Cole hat ein Geheimnis, das alles verändern kann. Wird Jordan trotzdem eine Bezi...