Ich warte fieberhaft darauf, dass meine Vorlesung endlich zu Ende ist, damit ich mich mit Cole treffen kann. Als der Professor die Vorlesung dann endlich beendet, beeile ich mich aus dem Saal zu kommen. Als ich an unserem Treffpunkt ankomme, ist Cole noch nicht da.
Ich will mich gerade auf die Bank unter dem Baum setzen als plötzlich eine, mir nur all zu bekannte Stimme ertönt. Ich drehe mich um und sehe, mein Gehör hat mich nicht getrügt. Mein ganzer Körper spannt sich an und beginnt zu zittern. Vor mir steht Liam. Er ist zwar erst vor kurzem an unsere Universität gewechselt, doch er ist schon einer der beliebtesten Stunden. Und wie sollte es auch anders sein, ist er groß, muskulös und homophob. Bei jeder Gelegenheit macht er mich aufgrund meiner Sexualität nieder und er schreckt auch nicht davor zurück seine Fäuste zu benutzen.
»Na wen haben wir denn da? Unsere kleine Schwuchtel! Na, wie viele Typen hattest du am Wochenende?«, Liam lacht dreckig und wird von seinen drei Anhängern abgeklatscht. Ich sehe nur gedemütigt zu Boden und sage nichts. Etwas gegen ihn zu unternehmen wäre nur schlecht für mich und meine Gesundheit. Wenn ich etwas gegen seine Kommentare sagen würde, würde er mich Postwendend verprügeln. Und auch wenn ich es den Professoren mitteilen würde, bekäme er vielleicht eine Strafe, doch danach wäre ich auch grün und blau geschlagen. Also halte ich lieber den Mund und hoffe, dass er einen guten Tag hat.
»Ich habe dich was gefragt Schwuchtel!«, schreit Liam mich an und packt mich am Kragen meines Pullovers. Ich sehe ihn ängstlich an und stotterte mit viel zu hoher Stimme: »W-was war...n-nochmal..d-die Frage?« Liam lacht hämisch. »Nicht mal richtig sprechen kann er.« Ich sehe im Augenwinkel, wie er die Hand hebt und kneife die Augen zusammen. Und dann trifft auch schon der erste Schlag ins Gesicht. Noch einer ins Gesicht und dann in den Magen. Ich stöhne schmerzerfüllt auf und Sacke zusammen. »Du hässliche kleine Schwuchtel!« Liam will zum nächsten Schlag ausholen, doch er wird von mir weggezogen. »Finger weg von Jordan!« Das ist Coles Stimme. Ich hebe meinen Kopf und sehe, dass Cole Liam am Kragen gepackt hat. »Du wirst ihn nie wieder anfassen! Verstanden? Nur weil du ein Problem mit mir hast und ich zufällig auch Schwul bin heißt das nicht, dass du das an anderen auslassen kannst!«, Cole knurrt Liam an, sein Gesichtsausdruck ist mörderisch. Bei diesem Blick bekomme sogar ich Angst vor Cole. Weil Liam nicht antwortet schüttelt mein Retter ihn. »Verstanden?!«, brüllt Cole ihn an, woraufhin Liam, nun ganz kleinlaut, nickt. Damit ist Cole wohl zufrieden, denn er stößt Liam von sich eilt auf mich zu. »Jordan! Geht es dir gut? Bist du verletzt?«, Cole hat sich vor mir auf den Boden fallen lassen und umfasst sanft mein Gesicht. Ich versuche ihn anzulächeln, doch das muss wohl eher wie eine Grimasse aussehen. »Keine Sorge, mir geht's gut.«, versuche ich ihn zu beruhigen.
Ich atme scharf ein, als ich einen scharfen Schmerz in meinem Bauch fühle. Cole hat mir gerade aufgeholfen und stützt mich, indem er einem Arm um meine Taille schlingt. Als ich dann jedoch bei jedem Schritt zusammenzucke und schmerzerfüllte Laute von mir gebe, hebt er mich kurzerhand hoch. Einen Arm um meinen Rücken geschlungen, den anderen unter den Kniekehlen, trägt er mich wie eine Braut ins Krankenzimmer.
. . .
Es wurde festgestellt, dass ich am Bauch keine inneren Verletzungen habe sondern nur eine Prellung. Für mein angeschwollenes Gesicht habe ich etwas zum Kühlen bekommen. Ich bekomme noch eine Schmerztablette und dann darf ich wieder gehen.
Cole hat mich nach Hause begleitet und verfrachtet mich gerade in mein Bett, mit den Worten: »Du bist verletzt und musst dich ausruhen.« Ich habe mich dagegen gewehrt, doch gegen Cole habe ich keine Chance, also liege ich jetzt in meinem Bett, während Cole in der Küche ist, um uns Essen zu machen.
Jetzt wo ich alleine bin, denke ich nochmal über diese kleine Auseinandersetzung nach. Ich gehe es nochmal Stück für Stück durch, da ich das Gefühl habe etwas wichtiges vergessen zu haben. Und dann fällt es mir wieder ein. Cole hatte zu Liam etwas gesagt: »Nur weil du ein Problem mit mir hast und ich zufällig auch Schwul bin heißt das nicht, dass du das an anderen auslassen kannst!« Was hat das zu bedeuten? Das muss doch heißen, dass die beiden sich kennen. Aber Liam ist doch erst vor kurzem hierher gezogen. Aus einem anderen Land! Ich glaube es war sogar ein anderer Kontinent. Heißt das, dass Cole auch erst hergezogen ist? Ich muss ihn unbedingt danach fragen.
DU LIEST GERADE
Love the Royal (boyxboy)
RomanceEines Abends trifft Jordan in einer Bar auf Cole. Sie verstehen sich auf Anhieb blendend und treffen sich von da an öffter. Zwischen ihnen entwickeln sich Gefühle, doch Cole hat ein Geheimnis, das alles verändern kann. Wird Jordan trotzdem eine Bezi...