Kapitel 16 (Jordans Sicht)

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Cole steht vor mir und drückt mich gegen eine Wand. Sein Körper schmiegt sich an meinen, während unsere Zungen miteinander ringen. Dann wandern seine Lippen über meinen Hals und saugen sich dort fest. Ich gebe ein ersticktes keuchen von mir. Coles Hände fahren unter mein T-Shirt, streichen über meinen Bauch und meine Brust. Derweil legt er seine Lippen wieder auf meine und verwickelt mich in einen leidenschaftlichen Kuss. Doch als er sich von mir löst, steht plötzlich nicht mehr Cole vor mir, sondern Konstantin. Sofort wehre ich mich gegen ihn, doch er ist zu stark und pinnt mich an der Wand fest. »Hilfe! Cole, bitte! COLE!!«, ich rufe nach meinem Freund, doch er scheint mich nicht zu hören.

Ich wache schweißgebadet auf. Wo bin ich? Ich sehe mich um. Es ist dunkel, die Umgebung kann ich nur schemenhaft erkennen. »Jordan! Jordan!!« Ich nehme eine gedämpfte Stimme wahr, die immer lauter wird und meinen Namen ruft. Auch, bemerke ich erst jetzt, dass jemand an meiner Schulter rüttelt. Und dann erkennen ich auf einmal alles. Ich bin in Coles Schlafzimmer. Das muss ein Albtraum gewesen sein. Und derjenige der meinen Namen ruft und mich durchschüttelt ist Cole.

»Jordan, was ist passiert, du hast auf einmal laut geschrien?«, fragt Cole panisch. »I-ich... hatte e-einen... Albtraum.«, bringe ich mit stockender und zittriger Stimme hervor. Cole beugt sich über mich und dann erstrahlt das leichte Licht der Lampe, die auf dem Nachttisch steht.

»Willst du mir erzählen um was es in dem Traum ging?«, fragt er leise, während er mich in seine Arme zieht. Ich klammere mich an ihn fest und lasse den Tränen, die ich zuvor noch krampfhaft zurückgehalten habe, freien Lauf. Soll ich ihm davon erzählen? Er ist immer ein guter Zuhörer und meistens macht es die Dinge für mich einfacher, wenn ich mit ihm darüber rede.

»Oh Gott, Jordan! Ich verspreche dir, dass er nie wieder eine Hand an dich legen wird, ohne dass es ernsthafte Konsequenzen für ihn geben wird. Ich werde dich beschützen und nicht zulassen, dass dich jemand außer mir berührt.«, versichert mir mein Freund, nachdem ich den Bericht meines Albtraums beendet habe. Ich drücke mich fester an ihn. Mittlerweile bin ich an auf seinen Schoß geklettert, damit ich mich besser an ihm festhalten kann. Gerade, so wie eigentlich schon immer seit ich ihn kenne, ist er mein Fels in der Brandung. Auch wenn dieses Thema jetzt noch schwierig ist, bin ich mir sicher, dass ich es mit Cole gemeinsam überwinden kann.

Nach langen Minuten in denen mein Freund mich einfach nur festgehalten und mir beruhigende Worte ins Ohr geflüstert hat, löse ich mich ein wenig von ihm. »Danke.«, sage ich leise. Cole drückt mich etwas von sich weg und sieht mich überrascht an. »Für was denn?« Ich stöße ein Fassungsloses lachen aus. Er fragt mich wirklich für was ich mich bei ihm bedanke??

»Dafür, dass du immer für mich da bist und mir zu Seite stehst.«, sage ich mit fester Stimme, er soll wissen dass ich es zu hundert Prozent ernst meine. »Das ist doch selbstverständlich, du würdest das gleiche für mich tun.«

Nachdem wir das dann auch geklärt haben, legen wir uns wieder hin, um zu schlafen. Morgen müssen wir nämlich wieder zur Uni, jippie! Eng an Cole gekuschelt, schließe ich meine Augen. Durch seine starken Arme, die um mich geschlungen sind fühle ich mich sicher und geborgen, so kann ich relativ schnell wieder in den Schlaf finden.

Ich habe den Rest der letzte Nacht erstaunlicherweise durchgeschlafen. Jetzt sitze ich gerade in der letzten Vorlesung des Tages und warte sehnsüchtig darauf, dass diese zuende ist und ich meinen Freund wieder sehen kann. Und ja, ich weiß, dass wir uns nur ein paar Stunden nicht gesehen, aber wenn man den ganzen Vormittag und einen Teil des Nachmittags in langweiligen Kursen sitzt kann einem die Wartezeit wie Tage vorkommen.

Als der Dozent die Vorlesung endlich beendet, packe ich eilig meine Sachen zusammen und stürme aus dem Saal. Als ich um eine Ecke biege, sehe ich nur noch etwas großes vor mir, dann stoße ich auch schon dagegen. Ich taumle rückwärts und kämpfe mit meinem Gleichgewicht. Und tatsächlich stehe ich zum Schluss immer noch, halte mir meinen brummenden Kopf und sehe auf. »Hey, dich kenn ich doch!« Mit dem bin ich schon Mal zusammengestoßen. »Ach, du bist der Typ von letztens! Wir sind schon mal ineinander gerannt.«, lacht der Muskelprotz vor mir. »Jap, stimmt genau.«, bestätige ich lachend seine Aussage.

Love the Royal (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt