Kapitel 28 (Jordans Sicht / Coles Sicht)

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Jordans Sicht:

Ich bin immer noch ein wenig wackelig auf den Beinen und mein Herz schlägt schnell in meiner Brust. Ich werde gleich in die Empfangshalle müssen um den Täter zu identifizieren. Ich bemerke wie mir die Aufregung wieder Kopfschmerzen bereitet. Einzig und allein Coles Hand, die mit meiner verschränkt ist, hält mich davon ab komplett durchzudrehen.

»Bist du bereit?«, ertönt die Stimme meines Freundes neben mir. Ich werfe ihm einen Blick zu, atme noch einmal tief durch und nicke dann zögernd. Jetzt ist es so weit. Und schon wird für riesige Flügeltür von zwei Bediensteten geöffnet. Ich erblicke sofort die Männer, die aufgereiht nebeneinander in dem Raum stehen. Polizisten sind im ganzen Raum verteilt, wahrscheinlich damit niemand die Flucht ergreifen kann.

Ich gehe, mit Cole an meiner Seite, zögernd weiter auf die Männer zu. Langsam lasse ich meinen Blick über die verschiedenen Gesichter wandern. Es sind ungefähr 30 Personen. Ich würde sagen sie sind alle etwa um die 20 Jahre alt. Circa zwei Meter vor ihnen bleibe ich stehen und betrachte sie genauer. Sie tragen alle teure Klamotten, die auf ihren hohen Stand hinweisen. Einige von ihnen haben ihre Haare glatt am Kopf nach hinten gegelt, diese schließe ich von vornherein schon mal aus, denn so hat der Angreifer definitiv nicht ausgesehen. Ich habe die Hoffnung schon verloren ihn zu finden als mein Blick den letzten Mann in der Reihe streift. Mir stockt der Atem und ich kralle mich sofort stärker an Coles Hand fest. Ich hole mehrmals tief Luft, aber es fühlt sich so an als würde die Luft nicht in meinen Lungen ankommen. Meine Sicht beschränkt sich auf den jungen Mann, der mich die Treppe hinunter gestoßen hat. Als dieser den Kopf hebt und sein Blick auf meinen trifft, bin ich überrascht in seinen Augen Tränen schimmern zu sehen.

Durch jemanden, der an meiner Schulter rüttelt kehre ich in die Realität zurück und nehme wieder wahr was um mich herum passiert. Zwei Polizisten haben sich mir und meinem Freund genähert und sehen mich abwartend an. Ich wende meinen Kopf zu meinem Freund, der seine Hand immer noch auf meiner Schulter liegen hat und mich besorgt anblickt. »Was ist los Jordan? Hast du ihn erkannt?«, fragt Cole sogleich, als ich ihn ansehe. Ich nicke leicht und bewege mich langsam auf den jungen Mann zu. Ich sehe ihn noch mal genauer an, damit ich niemanden zu unrecht beschuldige, doch diese hellbraunen Haare und diese grünen Augen kommen mir unabstreitbar bekannt vor, auch wenn diese jetzt nicht mehr von Wut getränkt sind sondern mich eher schuldbewusst anblicken.

Coles Sicht:

Als ich ausmachen kann auf wen Jordan zusteuert gefriert mir das Blut in den Adern, denn er geht direkt auf Marc zu, meinen ehemaligen besten Freund, der in mich verliebt war. Soll es wirklich Marc gewesen sein der meinen Jordan von der Treppe gestoßen hat? Aber wieso sollte er das tun? Er wird dich wohl nicht eifersüchtig gewesen sein, das kann ich mir nicht vorstellen, es ist immerhin schon fast zwei Jahre her, dass er mir seine Liebe gestanden hat.

Ich kehre wieder in die Realität zurück als ich mit meiner Schulter leicht gegen meinen Freund stoße, da dieser stehen geblieben ist und ich es nicht bemerkt habe. Wir stehen jetzt vor Marc und sehe ihn mit gemischten Gefühlen an. Einerseits bin ich traurig, dass unsere Freundschaft vor knapp zwei Jahren so aprubt geendet hat, andererseits bin ich wütend über seine Anwesenheit hier, er war schließlich derjenige der sofort abgehauen ist und komplett den Kontakt abgebrochen hat nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich seine Gefühle nicht erwidere.

»Er war es «, reißt mich Jordans leise Stimme aus meinen Gedanken. Ich sehe Marc durchdringend an, dieser senkt sofort den Blick und murmelt leise: »Es tut mir leid.« Ich kann mich nur schwer davon abhalten sofort los brüllen. »Was tut dir leid?«, Frage ich ihn, meine Stimme ist ein leises, gefährliches Knurren, das meinen Gegenüber zusammenzucken lässt. »E-es tut mir leid! I-ich w-wollte das eigentlich gar nicht, es w-war eine K-kurzschlussreaktion!«, Marcs Stimme klingt abgehackt und ihm laufen Tränen über die Wangen. Ich kralle mich an Jorands Hand fest um meinen ehemaligen besten Freund nicht am Kragen zu packen. »Eine Kurzschlussreaktion?! Du hast meinen Freund die Treppe runter gestoßen und sagst es war ein Kurzschlussreaktion?!«, schreie ich nun doch. Sofort schaltet sich einer der Polizisten neben mir und Jordan ein. »Bitte beruhigen Sie sich wieder Prinz Cole.«, sagt er zu mir, dann wendet er sich mit lauter Stimme an alle Menschen die sich in der Eingangshalle befinden: »Da wir den Täter identifizieren konnten, und dieser auch gleich seine Tat zugegeben hat, können alle das Schloss wieder verlassen. Wir entschuldigen uns für alle Unannehmlichkeiten die wir Ihnen bereitet haben und danken Ihnen dafür, dass sie diese in Kauf genommen haben!«

Love the Royal (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt