Chapter 17

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Jungkook P.O.V

Ungläubig starrte ich den Alpha vor mir an. Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, ihn so schnell wiederzusehen. ,,Wieso sollten wir ihn gehen lassen?", fragte ich verwirrt. Der Werwolf vor mir schnaubte.

,,Ich kann es nicht glauben wie tief ihr gesunken seid. Einen Beta eines anderen Rudels zu entführen und ihn festzuhalten. Nicht mit mir Jeon Jungkook!", schrie er. Überrascht sah ich ihn an. Dachte er ernsthaft, dass ich meinen eigenen Mate entführen würde.

,,Jimin geht es dir gut? Haben sie dir etwas angetan?", fragte auf einmal ein anderer Mann, der sich neben den Alpha stellte und nach seiner Hand griff. Ich nahm mal an, dass dies die Luna des Rudels war.

Verwirrt sah ich zu Jimin, da er mir nie erzählt hatte, dass er der Beta des Nightfall-Rudels war. Dieser jedoch sah immer noch zu den beiden jungen Männern. Yoongi setzte gerade wieder zum sprechen an, als Jimin sich räusperte.

,,Taehyung, sie haben mir nichts getan. Mir geht es gut, keine Sorge", versuchte er die Anderen zu beruhigen. Dieser Taehyung schien erleichtert zu sein und wollte zu meinem Gefährten, doch sowohl Hyungwon als auch Shownu stellten sich ihm knurrend in den Weg.

Dies veranlasste nun allerdings den Alpha, seinen Mate beschützerisch an sich zu ziehen und auch die anderen Wölfe des Rudels spannten sich an. So würden wir es nicht schaffen, die Situation zu entschärfen, was ich auch den Mitgliedern meines Rudels mitteilte.

Kihyun hatte sich neben Jimin gestellt und schaute auf seinen ehemaligen Alpha und dessen Luna. Dieser schien ihn nun auch bemerkt zu haben, denn er meinte nun abfällig:,,Ich hätte nicht damit gerechnet, dich wiederzusehen. Na, wie ist es so als Verräter? Ich muss ehrlich sagen, ich hätte das niemals von dir erwartet Kihyun. Ich bin maßlos enttäuscht von dir."

Wonho gefiel das gar nicht, denn er schob Kihyun nun leicht hinter sich und schenkte Yoongi einen Todesblick. Würde Kihyun ihn nicht beruhigen, hätte er sich vermutlich schon auf den Werwolf gestürzt.

Taehyung ging wieder ein paar Schritte nach vorne und dieses Mal hielten sich die anderen zurück, wofür ich ihnen dankbar war. Allerdings war ich auch froh, dass Wonho und Kihyun beide direkt neben Jimin standen und Hoseok nur eineinhalb Meter weiter weg.

,,Jimin, wir sind hier um dich zu befreien. Komm wieder mit uns nach Hause, da wo du hingehörst. Wir werden dafür Sorgen, dass du von Jeon in Ruhe gelassen wirst. Und ich werde noch herausfinden, warum er es so auf dich abgesehen hat", meinte er sanft.

Bestürzt hielt ich inne. Sie wussten noch nicht einmal, dass Jimin mein Mate war. Er hatte es ihnen nie erzählt. Und sie dachten ich hätte ihm etwas angetan. Auch die anderen Rudelmitglieder sahen sich erschrocken an, da sie verstanden, worum es hier ging.

Mit aller Macht hielt ich mich zurück und wartete auf Jimins Reaktion. Dieser blieb ein paar Sekunden reglos stehen, bis er sich in Bewegung setzte und auf Taehyung zulief. Mein Herz zog sich zusammen. Ging er jetzt tatsächlich mit ihnen mit?

Ich meine die letzten vier Wochen waren echt schön und wir sind uns auch näher gekommen. Doch es war eher auf freundschaftlicher Basis. Wer weiß, was Jimin überhaupt wollte.

Verkrampft sah ich mit an, wie Taehyung von Jimin umarmt wurde und bemerkte so nicht einmal, dass sie feindlichen Wölfe sich ein bisschen zurückzogen, und sich nun zu einer Front hinter ihrem Alpha aufbauten.

Jimin ließ Taehyung wieder los und lächelte ihn an. ,,Danke für deine Sorge Taehyung." Damit machte er wieder ein paar Schritte zurück, was Taehyung dazu brachte, meinen Gefährten verwirrt anzuschauen.

Dann drehte sich der Kleinere zu mir um und schaute mir in die Augen. ,,Aber mir geht es gut hier, Ich möchte nicht mehr weggehen." Dann lief er bis zu mir und griff nach meiner Hand. Mein Herz setzte für einen Schlag aus, nur um dann in doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen.

,,Ich verstehe nicht ganz Jimin? Was machst du da?", fragte der andere Alpha verwirrt, doch es schien so, als hätte seine Luna bereits verstanden, worum es ging. Ich jedoch hatte fast nur Augen für den Mann neben mir, der mich nun anlächelte und sich dann wieder umdrehte.

,,Er ist mein Mate Yoongi. Und er hat mir bewiesen, dass er nicht wie sein Vater ist. Ich vertraue ihm und möchte bei ihm bleiben." Nach seinen Worten blieb es erstmal still und auch ich brachte kein Wort heraus, obwohl die Schmetterlinge in meinem Bauch gerade eine kleine Party feierten.

Er hatte sich tatsächlich für mich entschieden. Yoongi schaute ihn sprachlos an. ,,Das ist nicht dein Ernst oder?", fragte er entsetzt. Jimin jedoch blieb gelassen. ,,Doch das ist es. Bitte geh nach Hause Yoongi. Denn meines ist hier." Der Gesichtsausdruck meines Gegenübers fiel und er schaute uns kalt an.

,,Wenn es das ist was du willst", murmelte Taehyung, griff nach Yoongis Hand und ohne einen weiteren Kommentar drehten sie sich um und verschwanden. Namjoon und Leedo folgten ihnen, um sicherzugehen, dass sie unser Territorium tatsächlich verließen.

Und sobald sie außer Sichtweite waren, konnte ich nicht mehr anders. Ich zog Jimin zu mir, schlang meine Arme um seine Taille und küsste ihn.

Mate - Warum ist alles so kompliziert?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt