Chapter 23

790 41 0
                                    

Jimin P.O.V

Nachdenklich lag ich nun am Ufer des Sees, im Schatten von einem der Bäume, die relativ nah am Ufer waren und schaute den Wolken beim Vorbeiziehen zu. Unser Gespräch mit Siwon und Sora war nun schon ein paar Stunden her. Ihre Akzeptanz mir gegenüber freute mich natürlich sehr, doch so richtig entspannen konnte ich mich noch nicht.

In letzter Zeit war einfach so viel passiert, ich wusste gar nicht, wie ich das alles sortieren sollte. Vor gar nicht allzu langer Zeit war ich ein Mitglied des Nightfall-Rudels und meine grüßte Sorge war es, meinen Mate zu finden und den Trainings- und Patrouillenplan einzuhalten. Vielleicht noch die ein oder andere Besprechung mit Yoongi und Taehyung aber das war es auch.

Dann kam Jungkook in mein Leben und dieser Alpha hatte es von Grund auf umgedreht. War ich vorher ein Beta, der manchmal stellvertretend für den Alpha ein paar Aufgaben übernahm, so war ich nun die Luna, die bei jeder wichtigen Entscheidung gefragt wurde. Ja, Jungkook ließ mich sehr viel mitreden und ich war ihm mehr als dankbar, denn ich wusste noch, wie sehr sich Yoongi und Taehyung deswegen gezofft hatten.

Damals hatten sie sich erst markiert und Yoongi war viel zu beschützerisch und hätte Taehyung am liebsten in ihrem Zimmer eingesperrt und nur für sich alleine gehabt. Außerdem wollte er ihn aus allem raushalten, da er dachte, dass er als Alpha das alles alleine machen sollte. Es hatte mehrere Monate gedauert, bis Taehyung sich irgendwann durchgesetzt hatte.

Diesen Kampf hatte ich nicht, da Jungkook und ich von Anfang an die gleiche Meinung zu dem Thema hatten. Jungkook.. Wie sehr man sich in einem Werwolf täuschen konnte. ,,Worüber zerbrichst du dir deinen hübschen Kopf?", erschrocken zuckte ich zusammen und drehte meinen Kopf nach links, wo Jungkook nun auf den Rücken lag und ebenfalls nach oben sah.

,,Ich habe dich gar nicht kommen hören", murmelte ich leise und schaute wieder nach oben. ,,Nunja, ich habe über uns nachgedacht. Nicht nur das, auch, wie sich mein Leben verändert hat. Dafür bin ich mehr als dankbar", dabei schaute ich wieder lächelnd zu ihm und er erwiderte meinen Blick mit funkelnden Augen.

,,Das freut mich zwar sehr, aber das ist nicht alles, oder? Was spukt noch in deinen Gedanken herum?" Seufzend rutschte ich näher an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust, während er seinen rechten Arm um mich schlang und mit seiner linken Hand nach meiner griff, um sie miteinander zu verschränken.

,,Ich bin am überlegen, wie es weitergehen soll. Uns fehlt nur noch ein Bruchstück, dann können wir den Schlüssel wieder zusammenfügen. Aber wie geht es weiter sobald wir den Schlüssel haben? Wie können wir es schaffen, die Höllenhunde wieder einzusperren. Das setzt natürlich voraus, dass wir das letzte Schlüsselteil überhaupt bekommen."

Auch Jungkook schien nun wieder in Gedanken abzutauchen, denn er sagte dazu erstmal nichts. Das war mir gerade in der Situation auch irgendwie lieber, denn ich wollte nicht, dass er mir irgendwas erzählte, nur damit ich mich besser fühlte.

,,Nächste Woche habe ich eine kleine Versammlung einberufen. Dort werden alle Mitglieder von höherer Stellung anwesend sein, um sich mit uns zu beraten, wie es weitergehen soll. Ich bezweifle stark, dass das Redsoul-Rudel uns das Bruchstück einfach aushändigen wird und sie werden nur immer vorsichtiger.

Außerdem befürchte ich, dass sie noch Unterstützung bekommen werden, denn sie sind die letzten Hüter eines Bruchstücks", teilte Jungkook mir mit. Ein leichtes Nicken meinerseits zeigte ihm, dass ich verstanden hatte. ,,Wie wäre es, wenn wir uns bis dahin etwas Zeit für uns nehmen?", murmelte er in meine Nackenbeuge, was bei mir eine Gänsehaut auslöste und Jungkook wohlig aufknurren ließ.

,,Jungkook", quengelte ich, was ihn zum kichern brachte und mich zum schmunzeln, denn Sora hatte recht, sein Kichern war wirklich zu süß für diese Welt. ,,Komm schon, wir sind die ganze Zeit nur im Stress, wir haben es auch verdient, uns ein paar schöne Tage zu machen", argumentierte er.

Erst wollte ich ihm widersprechen, doch als ich meinen Blick zu seinem Gesicht wandte und diese Welpenaugen anschaute, seinen kleinen Schmollmund und sein leises ,,Biiiiitteeeeee" gab ich mich geschlagen. ,,Na schön", stimmte ich zu und wurde direkt mit einem übers ganze Gesicht strahlenden Kookie belohnt.

Mate - Warum ist alles so kompliziert?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt