Chapter 20

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Jungkook P.O.V

Es dauerte nicht lange, bis wir wieder in unserem Territorium waren. Die anderen Wölfe liefen vor uns und unterhielten sich munter. Jimin und ich liefen jedoch einfach schweigende nebeneinander her. 

Die Spannung hatte meine Muskeln noch nicht verlassen, denn noch immer klebte das Bild von Jimin und Namjoon, die von den fremden Wölfen umzingelt wurden, vor meinem inneren Auge. Das hätte auch schief gehen können und es hatte mir wieder deutlich vor Augen geführt, in was ich mein Rudel da mit reinzog. 

Natürlich, ich versuchte die Höllenhunde wieder zu verbannen, doch nur wegen mir musste mein Rudel gegen die anderen Rudel ankämpfen. Wer weiß, vielleicht hätten sie ja noch weitere Unterstützung, wenn uns nicht alle wegen mir verurteilen würden. 

Mit jedem Schritt wurden meine Gedanken trüber, nur ein leichter Druck an meiner Hand riss mich aus dieser Abwärtsspirale. Jimin schaute besorgt zu mir auf und drückte meine Hand ganz sachte. 

,,Was ist denn los Jungkook? Du sieht so aus, als würdest du gleich weinen." Seufzend erwiderte ich den Druck an meiner Hand. ,,Ich habe nur daran gedacht, dass ich euch ständig in Gefahr bringe. Euch hätte da hinten etwas passieren können, wären wir nicht rechtzeitig aufgetaucht und ich habe um ehrlich zu sein Angst, dass ich euch, vor allem dich, eines Tages verliere.

Ich meine wenn ich nicht bei euch wäre, würden die anderen Rudel euch wahrscheinlich nicht so bekämpfen", murmelte ich. 

Es dauerte noch zwei Schritte bis ich bemerkte, dass Jimin stehen geblieben war. Fragend drehte ich mich zu ihm um. Er fing an, sanft zu lächeln und stellte sich dicht vor mich. ,,Jetzt rede dir nicht so einen Mist ein. Ich weiß, du willst uns nur beschützen, aber du darfst nicht so an dir zweifeln. 

Ohne dich wären wir alle nicht hier, sondern würden uns in unseren ehemaligen Rudeln verkriechen und hoffen, dass uns ja nie ein Höllenhund begegnen würde. Du gibst uns den Mut, das nicht einfach auf uns sitzen zu lassen, den Mut, etwas an unserer Situation zu ändern. Wir alle wussten, worauf wir uns eingelassen haben und wir vertrauen dir. 

Also hör auf, sich selbst anzuzweifeln, denn wir alle wissen schon längst, dass du das kannst!", meinte Jimin am Ende energisch. Meine Mundwinkel fingen an, sich anzuheben. Gerührt zog ich meinen Gefährten in meine Arme. 

,,Ich muss in meinem letzten Leben echt ein Engel gewesen sein, um dich jetzt an meiner Seite zu haben und dich meine Luna nennen zu können", murmelte ich in seine Halsbeuge. 

,,Ich liebe dich auch Kook", meinte Jimin leise. Nach ein paar Sekunden lösten wir uns dann wieder und der Kleinere meinte grinsend :,,Wir sollten jetzt vielleicht mal wieder weiterlaufen, die Anderen fragen sich sicher schon wo wir abgeblieben sind."

Lachend stimmte ich ihm zu und gemeinsam gingen wir bis zum Dorf, wo jedoch die nächste Überraschung auf uns wartete. Denn dort standen auf einmal Namjoons Eltern, die seit ein paar Monaten auf Reisen waren und deshalb noch gar nichts von Jimin wussten. 

Überrascht weiteten sich meine Augen. Namjoons Mutter bemerkte mich als erstes und kam mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf mich zu. ,,Da bist du, Jungkook, ich hab schon gehört uns fehlt nur noch ein Schlüsselteil. Ich bin so stolz auf dich!", begrüßte sie mich mit einer Umarmung. 

Lachend erwiderte ich sie, und sah auch schon Siwon auf mich zukommen, mit Namjoon direkt hinter sich. Auch dieser nahm mich in dem Arm. ,,Willkommen zurück, ich hoffe ihr konntet euch etwas entspannen", begrüßte ich sie dann richtig. Die beiden waren wie Eltern für mich,  da sie für mich da waren, als ich aufgewachsen bin. 

Da bemerkte Siwon dann auch Jimin. ,,Und wer bist du? Hast du dich auch dem Rudel angeschlossen?", fragte er an Jimin gewandt. Dieser sah hilfesuchend zu mir, weswegen ich ihm meine Hand reichte und ihn zu mir zog. Dann legte ich meine Hand auf seine Hüfte und schaute ihm lächelnd in die Augen.

,,Das ist Jimin. Er ist vor etwa zwei Monaten dem Rudel beigetreten, nicht nur als Mitglied sondern auch als Luna." Damit wandte ich mich wieder an die beiden. 

,,Er ist mein Gefährte."

Mate - Warum ist alles so kompliziert?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt