Jimin P.O.V
Ich musste mir bei den Blicken von Siwon und Sora verkneifen, unruhig hin und her zu rutschen. ,,W-wie meinst du das?", fragte Sora schockiert. Ich musste mich kurz sammeln, doch dann setzte ich wieder an:,, Meine innere Wölfin ist weiblich, wir wissen nicht wie das geht und ich weiß auch, dass es nur ein paar bekannte Fälle in der Geschichte der Werwölfe gibt, aber Fakt ist, Morgan ist weiblich."
Für eine Weile war es still und ich konnte spüren, wie mein Herz in meiner Brust raste. Jungkook schien das auch wahrzunehmen, denn er drückte meinen Rücken sanft gegen seine Brust und strich mir sanft über den Bauch, um mich zu beruhigen.
Langsam ließ ich mich gegen ihn sinken und dankte der Mondgöttin, dass ich so einen rücksichtsvollen und akzeptierenden Gefährten bekommen hatte. Dennoch wollte ich endlich wissen, was in den Köpfen von Namjoons Eltern vorging, denn so wie ich das mitbekommen hatte, waren sie fast schon wie Jungkooks Eltern und ich wollte keine Unruhen hervorrufen.
Denn nicht alle hatten mich in der Vergangenheit akzeptiert. Die ersten Freunde, die ich hatte, hatten sich von mir abgewandt und mich als ekelhaft betitelt, nachdem ich ihnen von Morgan erzählt hatte. Damals haben wir uns geschworen, wir vertrauen niemandem mehr so schnell.
Doch Jungkook hatte dieses Misstrauen mit Leichtigkeit niedergerissen und auch die Akzeptanz der anderen Rudelmitglieder hatte mir sehr viel geholfen.
Nach gefühten Ewigkeiten räusperte Siwon sich endlich und riss mich aus meinem Monolog. Erst jetzt fiel mir mein leichtes Zittern und meine verkrampften Muskeln auf. ,,Nun, das kam ... wie soll ich es sagen...", nun bemerkte ich auch, wie Jungkook sich hinter mir anspannte, ,, unerwartet. Ich habe tatsächlich schon davon gehört, allerdings noch nie jemanden getroffen, der einen andersgeschlechtlichen Wolf in sich trägt."
Nervös fing ich an, auf meiner Unterlippe herumzubeißen. Ich hielt die Spannung langsam nicht mehr aus, was auch Sora zu bemerken schien, denn sie stand auf und lief auf uns zu. Aus Reflex sprang ich auf, denn eine unschöne Erinnerung spielte sich vor meinem inneren Auge ab.
Damals hatte ich es meinem ehemaligen besten Freund erzählt, er war mit drei Freunden mit mir im Wald. Als ich ihm von Morgan erzählt hatte, hatte er mich ekelhaft genannt und nur wenig später hatten die vier angefangen, mich zu verprügeln. Yoongi war damals derjenige, der sie verscheucht hatte und mich nach Hause gebracht hatte.
Selbst Morgan wurde unruhig. Sora war nur noch zwei Schritte entfernt von mir, als ein dunkles und lautes Knurren den Raum erfüllte. Auch ohne mich umzudrehen wusste ich, dass Jungkook ebenfalls aufgestanden war, bereit mich zu verteidigen, sollte es nötig sein, denn ich war mir sicher, er hatte meine Unruhe und Angst definitiv bemerkt.
Meine Sorgen waren jedoch umsonst, denn bei mir angekommen, nahm Sora mich in den Arm und meinte :,,Tut mir Leid, was Siwon eigentlich sagen wollte ist, dass es uns nichts ausmacht, wir sind nur ein wenig überrascht, das ist alles. Entschuldigung, dass wir euch mit unserer Reaktion so verunsichert haben." Dann löste sie sich von mir und meinte dann empört :,, Jungkook, wirst du schon aufhören mich anzuknurren, ich werde Jimin schon kein Haar krümmen!"
Mein Gefährte schlang seine Arme von hinten um meinen Bauch und warf ihr einen bösen Blick zu. Erst jetzt bemerkte ich, dass es nicht Jungkook war, der die Kontrolle hatte. Schnell drehte ich mich um und nahm sein Gesicht in meine Hände.
,,Hey sieh mich an, mir geht es gut, keiner versucht mir weh zu tun." Unwillig knurrte der Wolf vor mir. ,,Seth, ich danke dir dafür, dass du mich schützen möchtest, aber gib mir bitte Jungkook wieder, ja?", beruhigend fuhr ich ihm mit einer Hand durch die Haare, die andere Hand ließ ich an seiner Wange. Seth schmiegte sich dagegen, dann sah ich auch schon, wie seine Augen sich wieder aufhellten und ich stellte zufrieden fest, dass Seth sich zurückgezogen hatte und Jungkook aufhörte zu knurren.
Hinter uns quietschte Sora :,, Mein Gott ihr seid echt viel zu süß zusammen." Jungkook ignorierte diesen Kommentar großzügig und schenkte mir einen liebevollen Kuss, welchen ich nur zu gerne erwiderte.
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Mate - Warum ist alles so kompliziert?
WerwolfViele freuen sich sich auf ihren 18. Geburtstag, denn das ist der Tag, an dem sie ihren sogenannten Mate, ihren Gefährten finden. Doch natürlich gibt es für mich einen Haken an der Sache. Wann ist mein Leben schon leicht oder etwas anderes als kompl...