Isengard

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Willkommen im neuen Jahr!!!
Ich hoffe, ihr seid alle gut rüber gerutscht.
Ich will euch gar nicht allzu lange aufhalten, sondern wünsche euch direkt viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels!
Ich freue mich von euch zu lesen.
LG Bibi


Langsam bahnten sich die Reiter ihren Weg durch den Wald, der vor Helms Klamm erschienen war. Die Bäume standen so dicht, dass sie die Pferde lediglich im Schritttempo hindurchlenken konnten und immer wieder mussten sie tiefhängenden Zweigen ausweichen.

„Die Luft ist stickig in diesem Wald", stellte Gimli missmutig fest. „Und die Bäume könnten etwas mehr Sonne hereinlassen."

„Diese Bäume sind alt, Gimli", belehrte Elerína den Zwerg. „Zeige etwas mehr Respekt."

„Wie können die Bäume alt sein, wenn sie doch scheinbar über Nacht gewachsen sind?", wollte Éomer wissen und erschien auf der linken Seite von Elerína.

„Sie sind von Fangorn aus in die Schlacht gezogen, da sie Orks mehr als alles andere in der Welt verabscheuen. Allerdings solltet Ihr nun nicht davon ausgehen, dass diese Bäume Eure Freunde sind. Sie können die Menschen und Zwerge fast genauso wenig leiden wie die Orks. Es sind Huorns, Baumgeister, und wenn Ihr still seid, könnt Ihr das Gemurmel von ihnen in den Ästen hören."

Für einen Moment legte sich Schweigen über die Gruppe und jeder lauschte auf ihre Umgebung. Sogar die Pferde schienen plötzlich besonders leise aufzutreten.

Elerína schloss die Augen und nahm die Sprache der Huorns als leises Rascheln in den Blättern wahr. Die Bäume waren erregt durch die Vernichtung der Orks und misstrauisch, was die Gruppe anbelangte, die nun unter ihren Ästen entlang zog.

„Wir sollten froh sein, dass wir einen Elben und eine Nachfahrin der Valar bei uns haben", stellte Gandalf fest und durchbrach damit die Stille. „Ansonsten würden die Huorns uns nicht so leicht passieren lassen, wenn wir überhaupt jemals wieder aus dem Wald gekommen wären."

Legolas lächelte Elerína an, doch diese war zu sehr in ihren Gedanken versunken, um es zu bemerken. Nach wie vor war dachte sie daran, dass Legolas sie in einem ihrer dunkelsten Augenblicke gesehen hatte.

~*~

Schließlich ließ die Reisegruppe die dunklen Huorns hinter sich und bewegte sich über offene Wiesen. Als die Sonne am höchsten Stand, erreichten sie die Nord- und Südstraße, die sie zur Pforte von Rohan und Isengard führen würde.

War Elerína schon vorher stiller gewesen, so lag nun wieder sichtbar ein schwerer Schatten auf ihrem Gemüt. Der Abschied war gekommen.

König Théoden, Éomer, Gamling und sein Begleiter entfernten sich einige Meter von den Gefährten. Elerína glitt von Vaiwas Rücken und schritt langsam zu dem kleinen Karren, auf dem Haldir gebettet worden war. Sanft zog sie das Tuch von seinem Gesicht und atmete tief ein und aus. Noch hatte sie sich unter Kontrolle und sie flehte stumm, dass es so bleiben würde. Mitgenommen dachte Elerína an die letzten Worte, die sie mit Haldir getauscht hatte, während die Schlacht um Helms Klamm um sie gewütet war.

„Ich werde weiterkämpfen", flüsterte sie leise, sodass die anderen Gefährten, die als emotionale Stütze hinter ihr standen, sie nicht hören konnten. „Für dich, für Mittelerde, für unsere Heimat. Ich werde alles dafür tun, um diesen Krieg zu überleben, denn ich trage dich bei mir. In meinem Gedächtnis und in meinem Herzen wirst du weiterleben, Gwador, und solange ich lebe wirst du nicht in Vergessenheit geraten."

Elerína schloss die Augen und gab Haldir einen letzten Abschiedskuss auf die Stirn. „Hiro hyn hîdh ab wanath (Finde Frieden nach dem Tod)."

SternengekröntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt