Abschied von Lothlorien

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Elerína genoss die Zeit in ihrer alten Heimat Lothlorien. Tagsüber wanderte sie oft durch Caras Galadhon, suchte ihre alten Lieblingsorte auf und erinnerte sich an die unbeschwerte Zeit, bevor sie in ihrer ersten großen Schlacht gekämpft hatte.

Oft wurde Elerína bei ihren Streifzügen von Legolas begleitet und auch Gimli schloss sich ihnen hin und wieder an.

Der Zwerg zeigte eine gewisse Faszination die elbische Kultur, auch wenn er es jedes Mal lautstark bestritt, wenn jemand ihn jemand darauf ansprach. Gimli behauptete dann immer mit einem Augenzwinkern, dass er nur auf Elerína und Legolas aufpassen wollte.

Deren Verhältnis hatte sich nach ihrer kurzen Aussprache deutlich verbessert. Während ihrer gemeinsamen Streifzüge kamen sie immer schnell ins Gespräch.

Elerína interessierte sich sehr für Legolas Berichte über den Düsterwald im Allgemeinen und über die Hallen von König Thranduil, Legolas Vater, im Besonderen. Die Kriegerin war bereits im Waldlandreich gewesen, doch diese Zeiten lagen lange zurück.

Legolas wollte im Gegenzug alles über Lothlorien und seine Bräuche hören. Er bewunderte die geschickte Bauweise, mit der die Elben ihre Behausungen in die Baumkronen hineingearbeitet hatten, ohne das natürliche Wachstum der Pflanzen zu stören.

Die Zeit in Lothlorien hätte für die Gemeinschaft kaum erholsamer sein können und doch lag ein Schatten auf der Gemeinschaft.

Der Streit zwischen Boromir und Elerína drückte auf das Gemüt der Gruppe. Der Krieger aus Gondor war noch immer sauer auf Elerína und seine düsteren Gedanken nisteten sich immer tiefer in seinen Kopf ein.

Außerdem spürten sie noch immer das Loch, welches Gandalfs Tod in ihrer Mitte hinterlassen hatte. Die Frage blieb, wie ihre Reise verlaufen würde, sobald sie den sicheren Wald hinter sich ließen und so kam der Tag des Abschieds schneller als die meisten von ihnen gehofft hatten.

Die Gefährten packten ihre Sachen bereits vor dem Morgengrauen und als sich das erste Licht des Tages durch den Wald kämpfte, erschienen einige Elben, um die Gemeinschaft aus der Stadt hinaus zu führen.

Zu Elerínas Freude hatte Haldir sein Versprechen gehalten und war unter den Elben, die sie führten. Anfangs war das Gespräch zwischen ihnen noch gelöst und fröhlich und immer wieder erklang das Lachen von einem von ihnen. Schließlich jedoch wurde Haldir ernster und Elerína spürte die veränderte Stimmung ihres Ziehbruders augenblicklich.

„Ist etwas an der Grenze passiert?", wollte sie daher wissen.

„Wir haben vor drei Nächten etwas gehört", erklärte Haldir leise. „Eine hohe schnarrende Stimme, aber wir verstanden die Worte nicht. Es klang so als ob sie mit sich selbst sprach, deswegen haben wir den Wald durchsucht. Nur einmal haben Rumil und ich etwas gesehen. Eine kleine Gestalt. Sie sah merkwürdig aus. Abgemagert und schmutzig. Den Spuren nach, die wir gefunden haben, ging diese Kreatur auf Händen und Füßen."

Elerína spürte einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen. „Und ihr habt es nicht gefunden?"

„Nein. Wir konnten seine Spur bis zum Nimrodel verfolgen, aber dann war es plötzlich wie vom Erdboden verschluckt."

„Und ihr konntet nichts von dem ausmachen, was es zu sich selbst gesagt hat?"

„Nur ein Wort: Gollum."

Überrascht sah Elerína Haldir an.

„Gollum?", hakte sie nach.

„Ja. Kennst du diesen Namen?"

Die Kriegerin nickte und dachte nach. Gollum hatte sich also an ihre Fersen geheftet. Vermutlich hatte er sie in Moria bemerkt und den Einen Ring gespürt. Dass er es geschafft hatte den Elben zu entkommen, war sicher kein gutes Zeichen, trotzdem konnte Elerína nicht einschätzen, inwieweit die alte Kreatur eine Gefahr für die Gemeinschaft darstellte. Vermutlich mussten sie einfach wachsam sein und abwarten.

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