Hallo meine lieben Leser,
heute habe ich ein wirklich langes Kapitel für euch und ich kann euch garantieren, dass es nichts für schwache Nerven sein wird.
Bevor ihr euch in den Text stürzt, lasst mich euch noch einmal auf den Discord-Server einladen. Dort wird nämlich am 10.05. eine Live-Lesung einer befreundeten Schreiberin stattfinden. Es lohnt sich auf jeden Fall vorbeizukommen!!! Nähre Infos zu dem Termin findet ihr auf meiner Instagram-Seite und im Discord-Server selbst.
LG BibiElerínas Hand lag angespannt auf dem Heft ihres Schwertes. Unruhig schweifte ihr Blick hin und her, während sie durch die Ork-Armee von Mordor ritt. Die dunklen Geschöpfe riefen ihr mit schnarrenden Stimmen Dinge in der Schwarzen Sprache zu. Ihre Schwerter rasselten und die Aufseher ließen ihre Peitschen knallen. Doch niemand griff die Kriegerin auf der weißen Mearas-Stute an.
Vorsichtig lenkte Elerína Vaiwa durch die Masse an Orks, die sich plötzlich in Bewegung setzte und in Richtung des Schwarzen Tores strömte. Die Schlacht hatte begonnen.
Kaum, dass die Kriegerin den letzten Ork hinter sich gelassen hatte, trieb sie Vaiwa in den Galopp und flog über die kahlen Ebenen von Mordor. Vor ihr ragte groß und mächtig Barad-dûr auf.
Der Dunkle Turm war aus schwarzen Steinen erbaut worden. Die einzelnen Türme, Balustraden und Mauern waren mit tödlichen Zacken besetzt. Elerína spürte die böse Aura, die aus jeder Ritze im Gestein zu dringen schien.
Vor einem eisenbeschlagenen Tor hielt sie Vaiwa an und glitt vom Rücken der Mearas-Stute. Sanft strich Elerína dem edlen Tier über die Nüstern und über den weichen Hals.
„Nun müssen wir uns verabschieden", sagte sie leise. „Wir sind einen so weiten Weg gemeinsam gegangen, doch jetzt kannst du mich nicht länger begleiten. Es tut mir leid, dass ich dich überhaupt in diese karge, unfreundliche Landschaft mitgenommen habe, Vaiwa. Doch ich weiß, dass du deinen Weg hinausfinden wirst. Lebe wohl, meine Freundin."
Elerína löste sich von der Schimmelstute und wandte sich ab. Einen Moment lang war nichts zu hören, dann erklang Hufgetrappel in ihrem Rücken, welches sich schnell entfernte. Mit Tränen in den Augen sah Elerína über ihre Schulter und beobachtete wie Vaiwa in der Einöde Mordors verschwand. Der Abschied von ihrer jahrelangen Gefährtin und Freundin fiel der Kriegerin schwer. Trotzdem straffte Elerína die Schultern und unterdrückte ihre Trauer. Sie musste nun einen kühlen Kopf bewahren und sich auf das konzentrieren, was vor ihr lag.
Langsam nährte Elerína sich der hohen Pforte und hob die Hand. Doch, bevor sie das dunkle Holz berühren konnte, schwangen die Torflügel von selbst auf und offenbarten Elerína einen leeren Festungshof. Überall lagen schwarze Gesteinsbrocken herum, offensichtlich waren die Orks noch immer mit dem Aufbau des Turms beschäftigt und nur von der Schlacht unterbrochen worden. Obwohl der Hof verlassen wirkte, nahm Elerína ihren Bogen in die Hand und legte einen Pfeil an die Sehne. Lautlos, den ganzen Körper angespannt und die Sinne bis aufs Höchste geschärft, trat die Kriegerin in den Hof. Nicht einmal ein Windhauch bewegte die Luft. Elerína fühlte sich als wäre sie geradewegs unter Tage in eine Grabkammer getreten, wo jegliches Lebenszeichen fehl am Platz war.
Sie suchte sich ihren Weg über den Hof. Immer an der hohen Mauer entlang, um nicht plötzlich angegriffen werden zu können.
Schließlich erreichte sie eine schmale Tür, hinter der einige grobgehauene Stufen lagen, die ins Innere des Turmes führten. Kleine Laternen erhellten mit ihrem flackernden Licht die Dunkelheit. Elerína kam auf der Treppe, die sich in einer engen Biegung nach oben schraubte, nur langsam voran. Jede Stufe schien eine andere Höhe zu haben und ließ einen schnell stolpern.
Elerína erreichte einen breiten Treppenabsatz und hielt inne. Neben ihr öffnete sich ein kleiner Torbogen in einen Gang. Der Gang war mit Fackeln erhellt, die zwar Licht spendeten, doch keine Wärme schien von ihnen auszugehen. Unsicher sah Elerína die Treppe nach oben, die sich dort in der Dunkelheit verlor. Es war offensichtlich, dass jemand Elerínas Weg bestimmen wollte. Und die Kriegerin folgte dieser Aufforderung.
![](https://img.wattpad.com/cover/219601167-288-k749179.jpg)
DU LIEST GERADE
Sternengekrönt
AcakLelyaël hatte sich sehr gefreut, als sie eine Einladung von ihrem alten Freund Bilbo zu dessen 111. Geburtstag erhielt. Dass sie dort auf den Zauberer Gandalf treffen würde, hatte sie jedoch nicht erwartet und auch nicht, dass sie Zeuge davon werden...