9 - TRY TO KILL IT ALL AWAY

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POV STEFF
Regungslos stand ich da, die Tränen liefen mir eine nach der anderen über die Wange und ich wusste nicht wohin mit mir.
Yve hatte noch nicht mal ihre Garderobentür geschlossen, so eilig war sie davon gerannt. Ich zog die Tür zu und nachdem ich meine restlichen Sachen zusammen hatte trat ich den Weg ins Hotel an.
Ca. 10 Minuten trennen das Hotel vom Studio und so lief ich durch die Dunkelheit. Immerhin hatte ich aufgehört zu weinen, doch ob das so gut war wie ich dachte ist fragwürdig, denn nun fühlte ich überhaupt nichts mehr.
'Ich hätt's ihr nicht sagen sollen... warum hab ich das gemacht... ich hab gewusst das das nicht gut ausgeht, ich habs gewusst... obwohl ich hätte schwören können, dass Yve den Kuss auch gewollt hat... warum bin ich so blöd“
Ich könnte mich ohrfeigen für das alles.
Je länger ich durch die Nacht lief desto klarer wurden meine Gedanken. Die frische Luft tat gut.
'Es war richtig dass ich's ihr gesagt hab. Sie verdient die Wahrheit. Und ich trage kein Geheimnis mehr mit mir rum. Sie wird damit klar kommen... und ich auch.'

Der nächste Tag lief wie erwartet ab. Yvonne ignoriert mich gekonnt, lässt sich aber sobald andere anwesend sind nicht das geringste anmerken. Profi halt. Ganz so leicht wie ich dachte fällt mir das alles dann doch nicht und auch wenn ich versuche es nicht an mich ran zu lassen trifft mich Yvonne's Verhalten mehr als ich mir eingestehen will.
Heute Nachmittag werden wieder die Einspieler gedreht, diesmal für die Sing-Offs, und während ich mich langsam fertig mache schweifen meine Gedanken immer wieder ab, zu Yve.
'Wir sollten uns vorher aussprechen. Ich will wenigstens hier einigermaßen normal mit ihr umgehen können. Für die Talente. Und für die Zuschauer da draußen die sich auf eine tolle Staffel freuen'
„Yvonne? Bist du da?“ frage ich und klopfe an ihre Tür.
Als ich keine Antwort erhalte drücke ich die Klinke nach unten und muss feststellen dass Yve gar nicht da ist. Ich nehme mir einen Stuhl und beschließe auf sie zu warten.
'Ich muss sie hier abfangen, anders würde sie nicht mit mir reden'
Die Zeit verging quälend langsam bis sich irgendwann die Tür öffnet und Yvonne im Raum stand, sichtlich überfordert mit meiner Anwesenheit.

POV YVONNE
'Steff?? Was macht die denn hier... sie will bestimmt reden... über gestern... und über mein Verhalten... aber was sag ich ihr? Soll ich ehrlich sein? Nein... ich kann's ihr nicht sagen'
„Was willst du?“ frage ich, bemüht dabei möglichst gelassen zu klingen.
„Mit dir reden.“
„Worüber?“
„Ach komm du weißt genau worüber. Ich will das nicht so stehen lassen und wir können das auch nicht so stehen lassen...“
„Also gut, was willst du von mir hören?“
„Keine Ahnung, erstmal ne Erklärung für dein Verhalten vielleicht? Warum du mich ignorierst?“
'Nicht schwach werden Yve... bleib dabei... dass du es nicht wolltest... nicht willst...'
„Erinnerst du dich nicht an gestern? Was da fast passiert wäre? Und da fragst du noch...“ knallte ich ihr mit energischem Ton ins Gesicht.
„Ich... ich dachte dass du auch... also dass das auf Gegenseitigkeit beruht... du bereust es? Alles? Und was war das mit dem Tanzen damals? Das war ganz nebenbei deine Idee, wenn ich dich dran erinnern darf!“
„Ja und? Wir haben damals getanzt, mehr nicht! Haben die Jungs ja auch, und die steigen auch nicht gleich ins Bett!“
Steff wurde laut.
„Yve? Geht's noch? Was soll das denn jetzt? Für die Jungs war das doch nur ein bisschen Spaß, ein Spiel und von ins Bett steigen war ja wohl nie die Rede!“
Aufgebracht lief Steff hin und her.
Und obwohl mein Herz mir sagte dass eigentlich genau das Gegenteil der Fall war, gewann mein Kopf.
„Ich weiß ja nicht was das alles für dich war, aber was das angeht schließe ich mich den Jungs an... es war nur ein Spiel. Mehr nicht. Damals wie gestern. Es tut mir leid.“

the closest to heaven that i'll ever be - [catterkloß]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt