29 - SOMEBODY'S GOODNIGHT KISSES

741 48 7
                                    

POV YVONNE
Immer noch schwer atmend von meiner Ansage sah ich zu Steff, die nun zusammengekauert vor mir saß und vor lauter Tränen kaum noch Luft bekam.
Ich wollte so gerne etwas sagen doch mein Kopf war wie leer gefegt und ich war mir nicht sicher ob sie es wollte, wenn ich sie in den Arm nehmen würde, also kniete ich mich hin und sah sie einfach nur an.
Sie so zu sehen versetzte mir einen Stich in's Herz und die Tatsache dass es ganz allein meine Schuld war machte es nicht besser.
„Steff?“ fragte ich leise.
Sie sagte nichts. Nur ihre Tränen liefen weiter und schienen so schnell kein Ende zu finden.
„E-es tut mir so leid...“ schluchzte sie nach einer Weile. „Verzeih mir, Yve...“ brachte sie noch heraus, bevor sie weiter weinte.
„Steff... hey... rede mit mir! Bitte! Du bist heute Nachmittag gegangen weil du dachtest ich hab wieder was mit Oli?“
Sie nickte.
„Dann kann ich dich beruhigen, da ist nichts!“
„Weiß ich doch... ich hab einfach Panik bekommen weil... weil ich dachte es wiederholt sich alles“
„Dich hat jemand betrogen?“
„Mhm. Sie ist zu ihrem Ex zurück... eine Woche nachdem sie mir gesagt hat das sie mich liebt... und sie war die erste Frau in die ich... verliebt war... und...“
Und wieder wusste ich nicht was ich sagen sollte. Ich tippte ihr leicht auf's Knie. Sie sah auf und ich öffnete meine Arme. Ich lehnte mich am Türrahmen an und Steff lehnte sich an mich, nachdem sie sich umgedreht hatte. Meine Hände ruhten auf ihrem Bauch bis Steff ihre unter meine schob.
„Yve? Es tut mir alles so leid. Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Ich hab einfach voreilig irgendwelche Schlüsse gezogen und das war richtig scheiße. Das war mal wieder so eine bescheuerte Kurzschlussreaktion... ich wollte dich nicht verletzen.“
„Ich weiß. Aber ich hätte dir sagen sollen dass ich mich mit ihm treffe... warum ich mich mit ihm getroffen habe. Aber es sollte eigentlich eine Überraschung werden.“
„Na die ist dir gelungen“ Steff musste grinsen.
„Ja... leider.“
„Und was war jetzt die eigentliche Überraschung?“
„Kommst du an die Tasche da drüben?“
Steff zog mit ihrem Fuß die Tasche in unsere Richtung und ich schob sie wieder zurück, nachdem ich das herausgeholt hatte was ich wollte.
„Was ist denn jetzt?“
„Jetzt sei doch nicht so ungeduldig!“
Ich hielt ihr das Ding vor's Gesicht.
„Was ist das?“
„Ein Schlüssel“
„Ja das seh' ich aber wofür?“
„Für hier. Die Wohnung gehört jetzt mir und deshalb hab ich mich mit Oli getroffen, um den Papierkram zu erledigen. Ich dachte es wär schön, wenn du hier her kommen kannst wann immer du willst. Außerdem ist es eh etwas groß für mich alleine. Hier müssen wir auch nicht extra leise sein so wie im Hotel, du weißt schon, wegen den Zimmernachbarn und so“ flüstere ich ihr ins Ohr.
„Ach mann, ich mach dir hier die schlimmsten Vorwürfe und dabei wolltest du mir nur so ein unfassbar süßes Geschenk machen...“
Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
„Ach, das ist alles schon vergessen, aber was ist jetzt, nimmst du den Schlüssel an?“
„Ja... ja natürlich!“
Ich drehte leicht ihren Kopf und zog sie in einen Kuss.
„Wir sollten in's Bett“
„In's Bett... klingt gut“
Und da war er wieder, dieser Unterton in Steff's Stimme, der mir jedes Mal eine Gänsehaut verpasste.
„Ja, und damit meine ich wirklich schlafen, es ist fast Mitternacht und morgen ist Finale! Außerdem hast du dir doch vorhin schon geholt was du wolltest“
„Sorry, das war...“
„Heiß“ raunte ich ihr ins Ohr bevor sie weiter reden konnte und ich aufstand und sie mit hoch zog.
„So, auf geht's ins Bett! Ich geh noch schnell ins Bad“
Als ich wieder kam saß Steff in Unterwäsche auf der Bettkante.
„Ich hab leider keine Schlafsachen dabei“
„Und ich würde dir ja jetzt wahnsinnig gerne was von mir anbieten... aber ich finde das da steht dir besser! Aber ist dir nicht doch ein bisschen kalt?“
„Du musst dich eben ganz eng an mich kuscheln und mich warmhalten...“ lächelte sie fast etwas schüchtern.
Ich schlang meine Arme um sie und zog sie in's Bett.
„Ich liebe dich. Und wir gewinnen morgen!“ flüstere ich ihr zu.
„Ich liebe dich auch. Also eigentlich ist es mir egal ob wir morgen gewinnen“
„Wieso dass denn?“
„Weil ich mit dir schon gewonnen hab“
Ich musste kichern und auch Steff grinste über das was sie gesagt hatte. Ich gab ihr einen sanften Kuss.
„Du bist süß“
„Ich weiß“

the closest to heaven that i'll ever be - [catterkloß]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt