30 - PATIENCE

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POV STEFF
Als ich aufwachte sah ich mich um und erinnerte mich, ich war bei Yve.
'Wo ist die eigentlich?' dachte ich, nachdem ich feststellen musste, dass der Platz neben mir leer war.
Ich stand auf, zog meinen Pullover von gestern an und lief durch die Wohnung - die ganz nebenbei gesagt unglaublich schön und groß war, was ich gestern nicht ganz so bewusst wahrgenommen hatte - auf der Suche nach Yve. In der Küche wurde ich fündig.
Yve saß am Tisch und sang vor sich hin, irgendein Lied das ich nicht kannte.
„Morgen, du Schlafmütze! Ich wollte dich nicht wecken, du hast so tief geschlafen“
„Schon ok“
Ich gab ihr einen Kuss und setzte mich neben sie, an einen reichlich gedeckten Frühstückstisch.
„Auch Hunger?“ fragte Yve und schob mir einen Brotkorb hin.
„Und wie“
„Sag mal, was ist das eigentlich für ein Lied?“ fragte ich nach einer Weile.
„Was für ein Lied?“
„Na das, dass du seit Tagen ununterbrochen singst, selbst in deiner Garderobe im Studio. Ich find's nämlich mega!“
„Im Studio? Hast du etwa gelauscht?“ fragte Yve und kniff mir leicht in die Seite.
„Das war nicht nötig, glaub mir, die Wände sind dünn! Also?“ hakte ich nach.
„Ach... das ist nur... ich erzähl's dir später, wir sollten uns langsam fertig machen, wir müssen bald los“
Sie stand auf und ich sah ihr mit einem verwirrten Blick nach.

POV YVONNE
Ich wollte es ihr noch nicht sagen, noch nicht jetzt.
'Ich sag's ihr kurz vor dem Finale. Das wird ein guter Zeitpunkt sein'
Kurz darauf waren wir angezogen und fuhren in's Studio, mit einem kleinen Abstecher in Steff's Hotel um ihr Outfit für heute Abend zu holen.

Nun war es fast soweit, noch ca. zwei Stunden bis zum Finale, was soviel bedeutet wie: zwei Stunden warten. Ich war schon in der Maske, mein Outfit hatte ich auch schon an und so saß ich in meiner Garderobe und hatte im Bezug auf The Voice nichts mehr zutun.
Aber diese andere Sache, die musste noch erledigt werden und so wartete ich auf Steff, bis sie aus der Maske kam.
„Komm rein!“ antwortete ich auf das Klopfen an der Tür und Steff kam rein.
„Wow! Du siehst umwerfend aus!“
„Danke, gleichfalls“ sagte ich während ich meine Arme um sie legte.
„Du, wegen heute morgen... ich hab dir doch gesagt ich erzähl's dir später... und ich dachte jetzt wär ein guter Moment“
„Das hört sich ja ganz so an als wär's was schlimmes“
„Hm. Das musst du dann entscheiden.“
Wir setzen uns auf die Couch und ich zog einen Zettel hervor.
„Der lag gestern Abend auf deinem Tisch, ist das-“
„Der Song... ja. Es ist nicht nur irgendein Song... ich hab ihn geschrieben in den letzten Wochen... und irgendwie handelt er schon so ein bisschen von dir und mir und... uns“
Steff schaute mich ungläubig an und hielt nun das Blatt in der Hand.
„Du hast ein Lied geschrieben? Über uns? Wie krass schön ist das?“
„Jetzt les' doch erstmal, vielleicht findest du's ja gar nicht so toll“
Sie sah mich an mit einem Blick der soviel sagte wie „als ob du jemals was schlechtes geschrieben hättest“ und begann dann zu lesen.

[ give me time, give me faith
cause all i need right now is space
i know it's hard to explain
but something's in me changed
i can't give you much, but i'll give you my word
we're not out of touch just 'cause i seem insecure
know it's hard to explain
but all I need right now is some space

so if i ask you to be patient, be patient with me
and when the walls around me break in, you're the one that i need
so take me into your arms and give me your loving
let me say nothing if that's what i need
so if i ask you to be patient, be patient with me

when i'm lost in the dark
and i can't find my way back home
there's a light in my heart
all it needs is time to grow
there's a shadow on my soul following me where i go
i know you wanna help, but gotta shake it on my own
know i'm lost in the dark
but i will find my way back home

so if i ask you to be patient, be patient with me
and when the walls around me break in, you're the one that i see
do take me into your arms and give me your loving
let me say nothing if that's what i need
so if i ask you to be patient, be patient with me

so if i ask you to be patient, be patient with me
and when the walls around me break in, you'll be the one that i need ]

Gespannt beobachte ich ihr Gesicht um daraus irgendwas erahnen zu können wie sie es tatsächlich findet, doch es wollte mir nicht gelingen.
Nach einer Weile hob Steff ihren Kopf und sah mir in die Augen. Eine Träne lief ihr die Wange hinunter.
„Also... auch wenn ich bis jetzt nur den Text kenne... Yve... das ist...“
Anstatt den Satz zu beenden fiel sie mir um den Hals und gab mir einen sanften Kuss.
„Dir gefällt's?“
Sie nickte.
„Yve du bist ein Genie!“ fügte sie mit einem Lachen hinzu.

the closest to heaven that i'll ever be - [catterkloß]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt