37 - TO BE SO LONELY

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POV YVONNE
Meine Hand griff nach meinem Handy. 14:30 Uhr. Seufzend ließ ich meinen Kopf wieder auf mein Kissen fallen. Nachdem ich die ganze Nacht kein Auge zu getan hatte und stattdessen fast ununterbrochen geweint hatte, war ich dementsprechend müde.
Es kam mir vor wie ein unsichtbares Gewicht das an mir hing und jede meiner Bewegungen erschwerte. Ich zwang mich dazu aufzustehen und etwas zu essen, stellte mich anschließend unter die Dusche in der Hoffnung diese würde mich etwas mehr wie ekn Mensch aussehen lassen, bei den Augenringen und der Blässe in meinem Gesicht. Ich saß den ganzen Tag auf der Couch, der Fernseher lief und wenn man mich so gesehen hätte, hätte man denken können ich sei komplett gestört, warum würde auch jemand bei einer TerraX-ähnlichen Dokumentation anfangen zu weinen. Dabei bekam ich das Geschehen im Fernsehen nicht mal richtig mit, ich starrte ihn bloß an, mit meinen Gedanken bei Steff. Ich machte mir Vorwürfe und war der festen Überzeugung dass sie sich so schnell nicht mehr melden würde.
Als ich am nächsten Tag aufwachte, wiederholte sich die Prozedur, mit einem kleinen Unterschied.
Es war Silvester. Eigentlich hatte ich mich schon darauf gefreut, mit Steff den Abend zu verbringen und mich ganz klischeehaft um Mitternacht in ihrem Kuss zu verlieren. Nichts davon würde passieren.

POV STEFF
„Jetzt sag schon was los ist! Du hast seit du vorgestern Nacht wieder da warst kein Wort gesagt! Steff!"
Ich starrte in die Leere. Und wenn ich das nicht tat lief ich rastlos im Raum hin und her. Und so überhaupt nichts reden war normalerweise nicht meine Art. Es war kein Wunder das Nowi, mit dem ich mein geplatztes Treffen nachholte, merkte wie es mir ging.
„Jetzt setz dich doch mal hin!"
Etwas genervt sah ich ihn an, folgte aber seiner Aufforderung.
„Es hat mit Yvonne zutun, stimmt's? Was war denn überhaupt los? Warum bist du überhaupt zu ihr gefahren?"
„Sie hat auf meine Nachrichten nicht reagiert und ich dachte vielleicht geht's ihr nicht gut und sie braucht mich"
„Aha. Aber das war doch mega süß von dir dich da Stunden ins Auto zu setzen!"
„Schon. Ich dachte sie freut sich..."
„Hat sie nicht? Wieso?"
"Erinnerst du dich an den Mann von dem ich erzählt hab? Der sich mir nach dem Joggen so aufgedrängt hat?"
Er nickte.
„Jemand hat das beobachtet und fotografiert. Und an Yve geschickt."
„Okay... und wo ist jetzt das Problem?"
„Sie dachte dass ich sie betrüge..."
„Nicht ihr Ernst oder?!"
„Doch... naja aber das Foto sah schon sehr eindeutig aus irgendwie... da hätte man halt echt was rein interpretieren können..."
Er fuhr sich durch die Haare und sah mich sprachlos an.
„Der Mann war nicht zufällig da. Der wurde engagiert um es so aussehen zu lassen als ob..."
„Nee oder... das wird ja immer besser!"
„Rate mal wer dieser jemand war, der das alles eingefädelt hat?"
„Sag jetzt nicht Yvonne selbst, um deine Treue zu testen!"
„Nein, sowas würde sie nie tun... es war Oliver..."
„Oliver? DER Oliver?"
Ich nickte.
„Scheiße"
Wieder ein Nicken meinerseits.
„Und dann?"
„Sie hat sich entschuldigt, mehrmals... und ich weiß ja dass sie weiß das ich ihr das niemals antun würde und dass ich sie liebe aber..."
„Aber?"
„Ich hab ganz doofe Sachen gesagt..."
„Die da wären? ... Ach komm, Steff jetzt sag schon!"
„Das es vorbei ist wenn es ihr nicht reicht dass ich sie liebe und sie mir nicht vertraut... und dass ich erstmal Zeit für mich brauche... obwohl das alles ja gar nicht stimmt!"
Nowi vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schlug sich dann selbst gegen die Stirn.
„Mann Steeeeff! Du stehst dir immer selbst im Weg!"
Ich lächelte kurz, er hatte Recht.
„Pass mal auf, da sitzt jetzt eine wundervolle Frau, auf die die ganze Welt neidisch ist, ganz alleine an Silvester rum, die dich liebt und nur darauf wartet dass du kommst und du sitzt hier und bemitleidest dich selbst! Du fährst jetzt zu ihr und bringst das in Ordnung!"
„Aber-"
„Jetzt, Steff! Jetzt!"

the closest to heaven that i'll ever be - [catterkloß]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt