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Meine Mutter freute sich für mich, obwohl ich in ihren Augen sah das sie innerlich trotzdem nicht völlig begeistert darüber war.
Baal hingegen war stolz auf mich, so lange lächeln hatte ich ihn noch nie gesehen. 
Ich war ebenso glücklich am Anfang zu sein, von dem was ich schon immer wollte.
Heute würde ich los ziehen und mich anstrengen ein paar neue Kampfeinlagen einzuspielen. Ich wollte unbedingt besser werden, damit ich den vier kein Klotz am Bein werden würde.
Also ging ich schon früh auf dem Flugplatz um zu üben. Wir hatten erst vor kurzem neue Ziele in Monsterform erhalten. Ehrlich gesagt haben die Kinder die Ziele bemalt, aber sie sahen den Original schon ähnlich.
Ich spannte meine Pfeile und ließ sie durch die Lüfte fliegen. Die kalte Luft wehte mir durch die Haare, und ließ meine Wangen brennen. Der Himmel hing grau über mir, und die Sonne würde sich noch etwas Zeit lassen um sich zu zeigen. Doch mir war es recht, schließlich musste ich sobald die Sonne sich zeigte auch schon wieder zurück. Revali würde dort auf mich warten und wir müssten wieder unseren Tanz einstudieren. Obwohl ich im Moment zwar andere Sorgen hatte, doch das war mal dahin gestellt. Es war ja nicht so als könnte ich mich gar nicht verteidigen.
Kashiwa war genau so begeistert gewesen wie ich. Ehrlich gesagt war er auch der einzige dem ich erzählt hatte das ich erst eine zweite Chance brauchte um anerkannt zu werden. Ich hatte jedoch bei den anderen nicht verschwiegen das ich all das nur Link zu verdanken hatte.
Ich atmete durch und nutze die Zeit um mir mein Werk genaustens anzusehen. Ich hatte die Zeile getroffen alle in unmittelbarer Nähe vom Herz. Wenn dies ein echtes Monster wäre, hätte es dieses jetzt nicht mehr gegeben.
Aber das konnte ich trotzdem besser. Mir kam es kurz in den Sinne, ob ich es nicht doch etwas übertrieb, doch verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Wenn ich mit dem Recken mithalten wollte, dann musste ich mich anstrengen...



R.


Ich sah sie von weit oben. Sie konnte gut ausweichen und traf jedes der Ziele mit einer Leichtigkeit die ich nicht oft sah.
Am liebsten wäre ich zu ihr gegangen um sie aus der Nähe zu beobachten. Ihren Gesichtsausdruck zu sehen, wie sie konzentriert eines der Holz Ziele fixierte. Ihr dabei zu zu sehen wie sie auf dem nächsten Berg sprang, und sich mühelos hoch zog. Doch ich konnte nicht. Nicht weil ich nicht wollte, sondern weil mich mein Kopf davon abhielt. Ich wusste selber nicht so genau wieso ich plötzlich anders über sie dachte. Sie war immer das Hylianer Mädchen gewesen, was in meinem Augen am falschen Ort gewesen war. 
Und ich hatte keinen Hehl darum gemacht um es ihr nicht in jeder Sekunde zu zeigen. Dabei war ich nur zu verbissen gewesen, um es zu sehen. Zu sehen das sie eben nicht das war was ich mir Jahrelang eingeredet hatte. Sie war viel mehr als das. Ich sah sie noch vor mir, als kleines Mädchen wie sie mit ihren Bogen umher gerannt war. Ich war in dem gleichen Alter gewesen, und wollte nicht eingestehen das ich mit ihr befreundet sein wollte. Anstatt einfach auf sie zu zu gehen, habe ich sie geärgert- sie an den Haaren gezogen- oder ihren Bogen gestohlen und bin damit weg geflogen weil ich genau wusste das sie mich nicht erreichen könnte.
Jetzt, all die Jahre später schämte ich mich sogar etwas dafür. Um nicht zu sagen- ich hasste mich dafür ihr das angetan zu haben. Das war also der Grund warum ich damals nicht der beste Freund jedermanns gewesen war. Ich war wohl schon damals einfach zu Stolz gewesen.
Und jetzt stand ich hier mit meinem Talent. Alleine auf einem verschneiten Berg des Dorfes, und sah dem Mädchen was ich Jahrelang gehänselt hatte beim kämpfen zu. Sie konnte gut mit dem Bogen umgehen. Viel besser als ich es konnte, als ich es versucht hatte...
Wie konnte ich es wieder gut machen? Wie konnte ich mich entschuldigen? Sie hasste mich immer noch, dass brauchte sie mir gar nicht zu sagen. Ich wusste es auch schon so.
Ob sie mir verzeihen würde, wenn ich jetzt in diesem Moment zu ihr gehen würde und mich entschuldigen würde? Wie würde sie reagieren?
Aber ich konnte es nicht über mich bringen es zu versuchen. Das war der Punkt an dem ich Feige war. Zum ersten mal seit Jahren verspürte ich die Angst mit jemanden zu reden. In Gefühle zeigen war ich nicht der beste...
Und das schlimmste war, dass ich nicht einmal wusste wie ich mit ihr umgehen sollte. Bis vor kurzem hatte ich sie noch gehasst, doch seit unserem Tanz, hatte ich sie plötzlich mit anderen Augen gesehen. Wie sie versucht hat das Lachen zu verheimlichen, als ich sie um ihrer eigene Achse herum gewirbelt hatte...
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich einen dumpfen aufprall vernahm.
Meine Augen wanderten wieder zu Vetchka, die dieses mal zwei Pfeile in eines der Ziele geschossen hatte.
Sie ließ den Bogen sinken, und ging herum. Ich beobachtete sie wie sie die Arme ausstreckte und sich streckte.
Ein paar Schneeflocken fielen vom Himmel herab und setzten sich auf ihr Haar ab. Seufzend ging ich einige Schritte zurück, bereit um zurück zu fliegen. 
Besser ging ich zurück, eher sie mich noch entdeckte.
Heute würden wir uns auf die Suche nach einigen Antiken Teilen machen. Zelda hatte etwas davon gesagt das sie es Pura und Robelo geben wollte- diese dann wiederum eine neue Technik entwickeln wollen...
Vielleicht sollte ich ihr sagen das wir uns heute auf dem Weg machen. Nicht nur weil ich ihr unseren kleinen Ausflug nicht vorenthalten wollte, und zum anderen weil ich ansonsten von der Prinzessin gelyncht wurde.
Ich beobachtet sie noch zwischen den Ästen eines Baumes hindurch, eher ich mich davon machte. Ich werde es ihr sagen sobald wir unsere Tanzstunde hatten.

Da war sie auch schon- pünktlich wie immer. Na gut fast.
Sie saß mit Kashiwa auf dem Holzboden, und unterhielt sich angeregt mit ihn. Dabei nutze sie ihre Hände und Arme und schwenkte damit herum.  Kashiwa hörte interessiert zu und nickte einige male. Ich blieb stehen und verharrte in meiner Position. Ich wollte ihren Moment nicht ruinieren oder stören, und wusste in diesem Moment nicht was ich machen sollte. 
Reiß dich zusammen Revali! Sei einfach so wie immer...
Reif ich mir in Gedanken zurück und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Mit erhobenen Schnabel ging ich voran, und tat so als wäre ich gerader erst gekommen.
"Wie ich sehe bist du schon da. Ich dachte du lässt dir wieder Zeit."
Fing ich jetzt an, und schwenkte mit dem linken Flügel herum.
Ich bereute meine Wortwahl sofort wieder, aber da Kashiwa noch dabei war, konnte ich es nicht über mich bringen anders mit ihr umzugehen. Ich musste mir einfach Link vorstellen, denn mit ihn konnte ich viel besser umgehen als mit Vetchka.
"Allerdings. Wollen wir dann anfangen?"
Fragte sie und stand auf. Ihr Blick schweifte zu Kashiwa, dieser aufstand und sein Akkordeon einstellte.
"Von mir aus."
Ich ging mit ihr mit, und hätte am liebsten den Kopf geschüttelt. 
Ich musste meine Gedanken wieder klar strukturieren, also war es vielleicht gut das ich in dieser Zeit nicht reden musste...
Wir begannen also mit unseren Tanzschritten, als mir etwas einfiel um die stille zu brechen.
"Übrigens, die Prinzessin wollte mit uns auf die Suche nach Antiken Teilen begeben. Wenn du willst kannst du mitkommen, um Eindruck zu schinden."
Ich sah ihr nicht in die Augen, sondern konzentrierte mich auf das kleine Kind was gerade aus einer der Hütten gelaufen kam.
"Ähm ja klar liebend gern!"
Sagte sie so fröhlich, dass ich am liebsten gelächelt hätte.
Ihre Art war schon... angenehm zu ertragen...








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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡


ℌ𝔢𝔞𝔯𝔱 𝔣𝔬𝔯 𝔞𝔫 ℌ𝔢𝔞𝔯𝔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt