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Meine Hände zitterten, als ich mich am morgen zwang aus dem Bett zu steigen, und mich mit Revali auf dem Weg machte.
Obwohl meine Mutter mir immer wieder gesagt hatte, dass ich damit auch ein paar Tage warten könnte, wollte ich die Sache lieber doch so schnell wie möglich hinter mir bringen.
Auch Revali zog die Brauen hoch, doch ich ignorierte ihn. Ich wusste das ich vermutlich heute meine Chance als Kämpfer der Recken verlieren würde, und schluckte den Kloß der sich in meinem Hals bildete.
Revali ging neben mir her, während der Himmel über mir in einen ruhigen orange Ton schimmerte. Wäre die Lage nicht so ernst, hätte ich diesen Spaziergang sogar genossen.
Wir waren währendessen still, doch ich war dankbar das ich keine Fragen beantworten musste. Ich glaubte Revali merkte das, und ließ mich deshalb in Ruhe.
Von weitem sah ich schon das Schloss, von dem plötzlich eine große Macht auszugehen schien- die mich beinahe unterdrückte.
Ich schluckte und merkte wie mein Herz zu rasen begann. Jetzt oder nie.
Revali hatte mir gesagt das wir heute unsere Besprechungsrunde hätten. Doch ich musste vorher noch mein Geständnis los werden...
Vor dem Schloss, nickten uns die Wachen zu und ließen uns hinein. durch die leeren Hallen gingen wir , bis uns Zelda entgegen kam.
"Oh, da seit ihr ja. Die anderen sind schon da- wir können also gleich..."
Sie stoppte als sie die Treppe hinunter ging, und ihr Blick auf mich fiel.
"Vetchka, ist alles in Ordnung?"
Fragte sie jetzt.
Plötzlich fühlte ich mich ertappt, und wusste nicht recht was ich sagen sollte. Nein, es war gar nichts okay, rein gar nichts. doch ich wollte nicht alles zwei mal erzählen, also drängte ich mich dazu ihr eine Antwort zu geben.
"Nein...ist es nicht. Aber lasst uns doch zu den anderen gehen- damit ich nicht alles zwei mal erzählen muss..."
Sagte ich jetzt mit rauer Stimme.
Zelda sah mich mit durchdringenden Blick an, eher sie zustimmte und mit dem Arm voraus zeigte.
Ich ging voran, bis zu der Tür die zu den anderen Recken führte.
Am liebsten wäre ich umgekehrt, als ich die anderen dort stehen sah. Besonders als ich Daruk sah, merkte ich den Stich in der Brust. Ich musste an unsere gemeinsame Trainingsstunde denken. Er müsste mich hassen, wenn er gleich erfuhr das er die ganze Zeit mit einem Yiga trainiert hat...
"Hey Vetchka...ist etwas passiert?"
Urbosa sah mich an, als ich näher kam.
Ich presste die Lippen aufeinander.
"Nicht wirklich..."
Antwortete ich, und sah mich um.
Revali stellte sich zu den anderen Recken. Zelda blieb außen vor.
"Ich...ich wollte euch etwas mitteilen... es ist sehr wichtig."
Fing ich an, und stellte mich in einem mäßigen Abstand vor ihnen.
Mein Blick wanderte durch die Gesichter die mich allesamt ratlos ansahen.
"Was ist passiert? Du siehst echt fertig aus."
Fragte Daruk jetzt.
Ich merkte wie ich mich verkrampfte.

"Ich habe gestern etwas erfahren, was ich selber immer noch nicht ganz glauben kann... aber- ich habe meinen Vater getroffen und- und er ist ein Yiga."
Ich machte eine Pause, und sah die Recken an- doch ihre Blicke ließen mich nicht erraten was gerade in ihren Köpfen vorgehen könnte.
"Ich, ich weiß das ihr enttäuscht seit, und ich kann verstehen das ihr mich nicht mehr in eurem Team haben wollt. Ihr müsst aber wissen, dass ich nie etwas böses im Sinn hatte. Es tut mir leid..."
Fügte ich noch hinzu.
Ich senkte den Blick, und fühlte mich wie ein Schulkind das von den Lehrer vor der ganzen Klasse zurecht gestutzt wurde.
Mein Magen drehte sich um, und ich bereitete mich innerlich schon auf die Predigt und den abfälligen Kommentaren vor- als Zelda plötzlich vor mir stand.
Ich wagte es nicht den Kopf zu heben, und tat es erst als ,mich Zelda am Arm tätschelte.
Erst dann sah ich nach oben, in ihre hellen blauen Augen.
Ich musste das zittern meiner Arme unterdrücken, als ich sie ansah, und nur darauf wartete was jetzt kam.
"Was macht dich so sicher?"
Fragte sie jetzt.
"Die Kette die mir der Yiga gegeben hat... ich bin in ihren Versteck eingedrungen- und dort hat er gestanden das er mein Vater ist... er hat mir den Grund erzählt warum er mich ausgesetzt hat..."
"Du bist einfach so in das Yiga Versteck eingedrungen? Dir hätte sonst was passieren können!"
Fing Zelda jetzt an.
Ich war verwirrt davon, das sie sich immer noch um mich sorgte. Hatte sie nicht verstanden wa sich ihr gerade gesagt hatte?
"Ich war nicht allein...Revali war bei mir. Aber- ich verstehe nicht... Ich hatte erwartet das ihr mich aus der Gruppe verbannt."
Sagte ich jetzt, und sah zu den anderen Recken, die uns beobachteten.
"Ich muss gestehen das es sehr unerwartete Nachrichten sind, mit dem du uns überraschst. Aber ich bin der Meinung das man jemanden nicht danach verurteilen sollte welche Rasse er angehört. Du bist nicht wie ein Yiga, das haben wir alle gesehen. Ich werde dich nicht aus dem Team verbannen. Du bist auf unserer Seite. Und es ist egal ob du ein halber Yiga bist oder nicht."
Ich hätte Zelda am liebsten umarmt, so glücklich war ich in diesem Moment. Doch sofort verflog dieser Glücksmoment, denn ich sah zu den Recken. Was würden die dazu sagen?
"Ich danke euch Prinzessin...aber was sagen die anderen dazu?"
Fing ich jetzt an.
Sie drehte sich um, und ließ ihren Blick durch die Menge schweifen.
"Was ist eure Meinung? Ihr dürft frei eure Meinung vertreten."
Mein Herz raste, als sich Revali zuerst aus der Menge löste.
"Ich weiß es zwar schon, aber ich sage es gerne noch einmal. Mir ist egal welcher Spezies Vetchka angehört. Es geht um den Charakter, und ich denke das wir uns alle einmal einig sein können, dass Vetchka alles andere als Skrupellos ist."
Ich warf ihn einen dankbaren Blick zu, als er sich neben mir stellte- die Arme verschränkt und mit seinem gewöhnlichen arroganten Blick.
Der nächste der sich aus der Reihe löste, war Daruk. Vor seiner Meinung hatte ich am meisten Angst. Er war von all den Recken die ich neu getroffen hatte- am sympathischsten gewesen.

"Ein Yiga also, ja?"
Er kam zu uns angeschlendert.
Er stand nun vor mir, und sah auf mich herab.
"Ach ist doch egal welche Spezies du  angehörst. Ich glaube das was ich gesehen habe."
Er lächelte mich an.
"Du denkst nicht schlecht über mich?"
Fragte ich.
"Ach was, das würde ich niemals sein- versprochen Schwester!"
Er tätschelte mir den Kopf, als ich merkte wie mir ein Stein vom Herzen fiel.
"Ich schließe mich dem an."
Urbosa kam hinzu, und lächelte mich an.
"Ich auch."
Mipha kam auch zu mir.
Ich sah durch die Menge, und musste lächeln.
"Danke das ihr mich so akzeptiert wie ich bin.. ich hatte Angst das ihr mich alle hasst."
Sagte ich jetzt.
"Ach was, wir haben dich kennengelernt wie du wirklich bist.  Und wenn man es genau nehmen will, bist du eigentlich eine halbe Sheikah."
Sagte Urbosa jetzt.
Ich sah zu Zelda, diese plötzlich mit großen Augen uns ansah.
"Hey, das ist super! Vielleicht hast du ja auch Kräfte von denen du nichts weißt!"
Ich sah sie veriwrrt an. Ich und Kräfte? Niemals.
"Ich kann Impa bescheid sagen, vielleicht kann sie dir helfen..."
"Moment, wer ist Impa?"
Fragte ich jetzt.
"Oh stimmt, du kennst sie ja noch gar nicht. Impa ist unsere Königliche Beraterin, und auch eine Sheikah. Sie wird bestimmt wissen was zu tun ist."
Erklärte Zelda mir.
"Ich glaube nicht das ich irgendwelche Kräfte habe... ich meine mir wäre doch sonst etwas aufgefallen, oder?"
Fragte ich verwirrt. Ehrlich gesagt glaubte ich nicht das mir ein Sheikah weiterhelfen konnte, zumahl ich garantiert nicht mit dem Titel: Yiga gut bei jeden ankommen würde...
Doch Zelda beharrte darauf, und was sollte ich anderes tun als nicht zu zustimmen?
Einer Prinzessin widerspricht man nicht...
"Ich konnte meine Kräfte auch erst nicht zuordnen, irgendwann kamen sie einfach. Das braucht Zeit."
Sagte Mipha jetzt-
"Ja, dass kann ich nur zu gut bestätigen. Meine Kräfte wollen auch nicht erscheinen..."
Zelda legte die Hand an ihre Brust. Plötzlich sah sie sehr traurig aus, fing sich dann aber wieder.

Und so geschah es, dass Zelda mich mit ihrer Königlichen Beraterin alleine ließ. Impa war die hübscheste Sheikah die ich je gesehen hatte. Sie hatte weißes, langes Haar, was zur Hälfte als eine art Rolle an ihren Hinterkopf befestigt war. An ihrer Haarspitze hang eine rote Schleife. Auf ihrer Stirn war das sheikah Symbol gemalt. Ihre Kleidung war in weiß- blau gehalten.
Sie sah äußerlich zwar lieb aus, und ich glaubte das sie das auch war- doch ihre Tonlage ließ mich zusammen zucken. Sie sah mich mit einem Blick an, den ich nicht zuordnen konnte.
Ich wusste nicht ob sie mich innerlich verabscheute, oder mich doch akzeptierte. Jedenfalls stand ich jetzt hier, auf dem Platz mit ihr alleine, während die anderen Recken dazu beauftragt wurden mit ihren Titanen zu üben. 
Das hieß ich war ganz allein, nicht einmal Revali oder Zelda waren wir um mir gesellschaft zu leisten. 
"So, du bist also ein Yiga ja?"
Fragte sie mich jetzt.
"Ähm...ja aber nur zur hälfte..."
Sagte ich jetzt.
"Hm, naja da Zelda dich ja so in Schutz nimmt, bleibt mir wohl nichts anderes übrig als ihr zu glauben..."
Sagte sie jetzt.
Ich sah ihr dabei zu wie sie hin und her lief.
"Also ich glaube ich habe keine Kräfte.. ich komme sehr nach meiner Mutter, und sie war eine einfache Hylianerin..."
Fing ich abwehrend an.
"Das muss nichts heißen. Du bist nicht die einzige die halb Sheikah, halb Hylianerin ist. Nur das bei allen Fällen es immer so gewesen ist, das das Kind ein Hylianer war."
Sie drehte den Kopf zu mir.
"Doch ich glaube bei dir steckt mehr dahinter. Wer weiß, vielleicht bist du der erste halb Sheikah der doch unentdeckte Kräfte in sich führt."
Sie sah mich jetzt an, und faltete die Hände.
"Also finden wir es einfach heraus!"










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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

ℌ𝔢𝔞𝔯𝔱 𝔣𝔬𝔯 𝔞𝔫 ℌ𝔢𝔞𝔯𝔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt