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Der Mond schien hell auf mich herab, als ich durch die Wiese schlenderte.
Die Nächte waren meistens still, ein Grund mehr wieso ich sie so mochte.
Hier in der Nähe befand sich ein langer Fluss, indem ich damals immer versucht hatte Fische zu fangen.
In der Hand trug ich zwei große Glasflaschen, die aneinander klimperten, und das einzige Geräusch zu sein schienen.
Beim Bach angekommen, kniete ich mich davor und warf einen Blick auf die Reflektion meinerseits.
Müde, blassgrüne Augen schimmerten mir entgegen, und meine Haare standen von allen Seiten ab.
Seufzend griff ich nach hinten zu der ersten Glasflasche, und tauchte sie ins Wasser.
Als ich sie heraus hiefte, entdeckte ich auf der anderen Seite des Flusses eine Gestalt.
Ich hielt in der Bewegung inne, unfähig mich zu bewegen, als ich den Yiga entdeckte.
Er saß nur dort und starrte mich an.
Langsam legte ich die Flasche zur Seite, und ließ ihn dabei nicht aus dem Augen.
"Was willst du von mir?!"
Fragte ich eindringlich, sodass er ein wenig zurück zuckte.
"Du kannst deinen Meister sagen, dass wir nicht noch einmal in euren Bereich eindringen werden, wenn es dir darum geht."
Fing ich an, und stand auf.
Er kopierte meine Bewegungen, und stand ebenfalls auf.
Ich war verzweifelt. Wie wurde ich einen Yiga los, der mich nicht angriff?
"Weißt du, du gehst mir ziemlich auf die Nerven. Was hat das hier eigentlich zu bedeuten, hm?"
Ich holte die Kette hervor, und ließ den Anhänger baumeln. Das Silber glänzte im Mondlicht.
"Hast du die verloren?"
Fragte ich weiter und ging nach rechts. Er folgte mir abermals, in der Hand seinen Säbel.
Ich zog die Brauen zusammen, und nahm die Kette in einer Hand.
"Ich werfe sie dir zu, ja? Und dann lässt du mich in Ruhe, wenn du schon nicht mit mir reden willst..."
Fing ich an, doch der Yiga hob die Hand und schüttelte den Kopf. Wenn Link mir Handzeichen gab, dann war das in Ordnung für mich. Aber nicht wenn es ein verdammter Yiga tat! 
"Na schön..."
Ich steckte die Kette ein, und zog meinen Bogen hervor.
"Wenn du nicht verschwindest, dann jage ich dir einen Pfeil in den Bauch!"
Drohend spannte ich einen Pfeil, und ging weiter nach rechts.
Ich wollte ihn nur los werden, aber ich wusste nicht wie. Zumahl ich ihn doch eigentlich fragen wollte was er von mir wollte.
Der Yiga steckte seinen Säbel zurück. Er wollte nicht kämpfen.
"Okay, jetzt reicht es mir- geh weg!"
Ich spannte den Bogen und schoss einen Pfeil auf ihn ab. Er sprang zur Seite, als der Pfeil beinahe seinen Fuß berührte.
Wütend starrte ich ihn an.
"Der nächste geht nach oben!"
Drohte ich. Er wich nach hinten, und verpuffte plötzlich.
Trotzdem blieb ich immer noch in Angriffsposition, und wartete ein paar Sekunden ab.
Erst als ich mir sicher war das er wirklich weg war, ließ ich den Bogen sinken. 
"Verdammt noch mal, sich am Abend mit einem Yiga rum zu schlagen..."
Murrte ich und schöpfte auf in die zweite große Flasche Wasser ein.
Ich nahm diese an den Henkeln, und lief im Schnellschritt zurück.
Ich hätte doch nicht hier her kommen sollen. Jetzt kamen nur noch mehr Fragen in mir auf.

Den restlichen Weg über, wurde ich in ruhe gelassen- doch diese Nacht tat ich trotzdem kein Auge zu.
Stattdessen wachte ich erst auf, als Laaly mich weckte.
"Was zum..."
Ich sah aus dem Fenster, und bemerkte das es schon hell war. Ich wollte mich doch mit Daruk treffen!
Zum Glück war ich bereits angezogen, denn am gestrigen Abend hatte ich mich mit anderen Dingen beschäftigt- in der Hoffnung einzuschlafen.
"Zum Glück hast du mich geweckt!"
Sagte ich zu ihr, und lief sofort aus dem kleinen Zimmer.
Meine Mutter gähnte herzhaft, und wollte gerade nach der Suppe greifen, die ich ihr aufgehoben hatte.
"Du hast gekocht?"
Fragte sie mich.
"Ja, ist noch von gestern übrig- kannst du dir einfach warm machen wenn du magst..."
Ich gab ihr nur schnell einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor ich mich doch noch einmal zu ihr wandte.
"Ach Mama?"
"Ja?"
"...ich muss dich nachher etwas fragen, in Ordnung?"
Fing ich an.
"Okay...sicher."
Sie stütze sich am Tresen ab, und grinste ein wenig.
"Okay dann...bis später!"
Damit verließ ich unsere Hütte, nur um dann prompt in Baal hinein zu laufen.
"Oh! Entschuldigt!"
Ich sah ihn flüchtig an und lief an ihn vorbei. Was wollte er denn so früh bei uns?
Ich nahm mir vor meine Mutter auch danach zu fragen. Aber das mit dem Yiga war wichtiger. Doch jetzt sollte ich mich beeilen, wenn ich noch pünktlich ankommen wollte...

ℌ𝔢𝔞𝔯𝔱 𝔣𝔬𝔯 𝔞𝔫 ℌ𝔢𝔞𝔯𝔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt