05

410 22 2
                                    


"Vetchka!!"
Ich sah zur Seite, nur um meine kleine Schwester zu sehen, wie sie neben mir in der Hängematte lag. Sie kicherte und kitzelte mich mit ihren kleinen Federn, sodass ich Lachen musste.
"Hmm Laaly was machts du denn?"
Fragte ich und rieb mir die Augen. Ich bin erst sehr spät eingeschlafen, und das obwohl ich nach meinen Nächtlichen Ausflug so müde gewesen war.
"Steh au-uf!"
"Ja ja ist ja gut ich steh auf..."
Ich hob sie mit einen Ruck hoch, und brachte sie damit zum kichern. Sie war so leicht.
Ich stellte sie auf dem Boden ab, während ich mich streckte. Die kälte kroch meine Füße empor und brachte mich zum zittern. So wurde ich wenigstens wach.
Laaly sah mir zu wie ich meine Sachen zusammen suchte und alles auf meiner Hängematte schmiss.
Ich zog mir das dünne Nachtkleid über den Kopf, und seufzte als ich die dunkelbraune Hose überzog. Das braune Shirt mit der dunkelroten Weste war eng, aber dafür hielt es mich schön warm. Ich zog mir meine Stiefel an, und kämmte mir die Haare mit der Bürste die auf dem Boden lag. Ich mochte sie, da ich diese Bürste schon seit ich denken konnte, besaß. Meine hellbraunen Haare ließen sich nur schwer entknoten, aber das war ich schon gewohnt- und zog die Prozedur deswegen schnell durch. Danach flechtete ich sie, wie immer. Ich hatte mir schon lange angewöhnt genauso wie die Ornis die verschiedensten Sachen im Haar zu tragen, weswegen einige Strähnen leiden mussten, da ich diese mit bunten Perlen oder sogar ein paar silberringen verziert hatte. Zwischendurch sind ein paar Strähnen geflochten, da Laaly manchmal an meinen Kopf übte wie diese Sachen gingen. Meistens beließ ich es einfach dabei, und ersparte mir den Knoten Kampf.
Ein Blick in den schmalen Spiegel, zeigte mir das ich ganz ansehbar aussah, und ließ mich meinen Weg fort führen. Unterwegs griff ich nach meinem Bogen und den Köcher, und band mir alles im laufen um.
In der Küche traf ich meine Mutter.
"Da bist du ja, ich dachte schon du stehst gar nicht mehr auf..."
"Wieso wie spät ist es- oh  nein."
Plötzlich war ich hellwach und schaute aus dem Fenster. Die Sonne war schon aufgegangen!
"Mist ich muss doch zu Revali!"
Rief ich, und sah mich um als ob dort die Antwort stünde wieso ich so spät aufgewacht war.
"Zu Revali?"
Fragte Laaly verwirrt.
"Ich muss los, sonst bekomme ich von den Häuptling noch ärger!"
Ich lief ohne weiteres aus der Hütte, über den Platz während mir die Kälte durch die Glider fuhr.
Ohne auf die anderen zu achten, lief ich weiter bis ich zu dem Platz angekommen war, andem ich Revali und seine eigentliche Partnerin immer zugesehen hatte.
Dort traf ich beriets den Häuptling an, und auch Revali der bereits schon dort stand.
"Es, es tut mir echt leid ich wollte nicht verschlafen wirklich-"
"Ist okay, der junge Mann wollte auch kneifen."
Unterbrach mich der Häuptling.
Ich wollte ansetzten, doch er ließ mich gar nicht ausreden.
"Ich weiß ihr zwei tut euch schwer miteinander, deswegen habe ich eine Wache ausgewählt."
Ich zog die Brauen hoch, als plötzlich Kashiwa hervor kam.
"Du?"
Ich lächelte, froh darüber das es Kashiwa war.
"Na klar, ich will euch zwei nur zusehen wie ihr euch dauernd auf die Füße tretet."
Sagte er kichernd.
Ich schüttelte nur den Kopf.
"Na dann, ich bin gespannt wie euer Tanz aussehen wird. Bis später!"
Kaneli ging davon und ließ uns alleine.

"Okay dann... wollen wir?"
Fragte ich jetzt Revali, sichtlich unwohl darüber. 
"Hm, ja in eine millionen Jahren vielleicht!"
"Hey, hast du Kaneli nicht gehört? Er wird euch kontrollieren, und wenn du abhaust bin ich verpflichtet es ihn zu sagen."
Fing Kashiwa an, dabei grinste er heimlich.
Revali murrte nur, die Arme ausschwenkend.
"Das war ja klar, na schön gut- kannst du deinen Verräter Freund dann sagen das er platz machen soll?"
Ich war verwundert über den plötzlichen Sinneswandel von ihn, doch lächelte nur und zog Kashiwa zur Seite.
"Wehe du lachst."
Raunte ich ihn zu.
"Ich kann's nicht versprechen."
Kashiwa ging zur Seite.
Ich atmete durch, und sah Revali an.
"Okay gut, dann zeig mal wie der erste Schritt geht..."
Sagte ich, und versuchte möglichst neutral zu wirken. Das ich jemals mit meinem Feind Tanzen würde, hätte ich auch nicht für möglich gehalten.
"Na schön, wie bringe ich dir das bei das auch du es verstehst...."
Er dachte nach, während ich nur die Augen verdrehte.
Er zeigte mir die Pose, die ich nachahnte und versuchte mir bereits zu merken wo ich meine Hände halten musste. 
Es war komisch ihn so nahe zu sein, wenn ich ihn doch am liebsten so fern wie möglich haben wollte.
Aber ich zog es durch. Ich hatte schließlich keine andere Wahl.
Ich musste mir einfach nur so schnell es ging die Schritte merken, dann musste ich weniger mit Revali Zeit verbringen.
Ich ließ meine linke Hand auf seiner Schulter ruhen, während er seinen rechten Flügel ausstreckte.
Was, sollte ich jetzt Händchen halten mit ihn?
Er schien ebenso zu rätseln wie wir beide es schaffen sollten Händchen zu halten, da sein Flügel um einiges größer war als meine Hand. Doch ich entschloss mich einfach kurzerhand nur seine Fingerspitzen fest zu halten.
Er sah mich kurz an, während ich nur die Schultern zuckte.

"Okay, eigentlich ist das Prinzip immer das gleiche: man geht vor und zurück, dabei macht man meistens nur etwas anderes mit den Flü- Hände..."
Erklärte er.
Ich nickte, und folgte seinen Bewegungen so gut wie möglich. Zum glück war der Tanz generell so langsam, so hatte ich noch Zeit zum denken, falls ich mal nicht weiter wusste.
Mein Blick schweifte zu Kashiwa, der nur grinsend dort saß, und sein Akkordeon  hervor holte. Er hatte es so gut wie immer dabei. Er war für die Musik geschaffen, nicht für das Bogenschießen...
Dafür konnte er wirklich wunderbar spielen.
Als die gewohnte Melodie erklang, musste ich lächeln.
Den ganzen Tanz lang schien das erste mal zu sein das Revali keine gehässigen Bemerkungen machte. Wahrscheinlich lag es daran das er selber keinen Ärger von Kaneli wollte. Mir sollte es recht sein.
Und nach einiger Zeit merkte ich, dass es mir sogar Spaß machte. Einige male trat ich ihn noch auf die Füße, und murrte hin und wieder eine Entschuldigung.
Eine Stelle gefiel mir besonders, nur wenn es nicht gerade mit Revali war.
Denn ich sollte mich an seiner Seite stützen, während er sich bog. Ich lag also quasi fast auf ihn drauf, während er mich hielt.
Ich merkte wie ich rot anlief, und hoffet das er es nicht bemerken würde.
Aber Kashiwa tat es natürlich und kicherte leise vor sich hin. Ich warf ihn einen Blick zu, und konzentrierte mich auf die Bewegungen.
Er kam wieder hoch, und wirbelte mich herum.
Eine weitere Pose ziemlich zum Abschluss, ließ ihn kurz inne halten.
"Also... an dieser Stelle fliegt man eigentlich..."
"Ich hab eine Idee."
Kashiwa stand auf und kam zu uns.
"Wie wäre es wenn du Vetchka einfach hoch nimmst. So zu sagen eine Hebefigur."
"Wie soll ich sie denn bitte hoch heben? Du verstehst schon das Prinzip dieses Tanzes?"
Fragte Revali jetzt.
"Ja, ich weiß. Aber ihr könnte es auf einer anderen Art und Weise besonders machen. Schließlich ist alles nur Show stimmt's?"
Er sah zu mir.
"Darf ich?"
Fragte er mich.
"Klar."
Ich nickte ihn zu. Meinen Besten Freund vertraute ich um einiges mehr.
Ich musste lachen als Kashiwa mich hoch nahm und sich im Kreis drehte.
Als er mich wieder auf dem Boden ließ, sah ich wie Revali mich nur anstarrte.
"Na schön wenn's sein muss."
Er kam zu mir, und wusste wohl nicht so recht wie er mich nun hochheben sollte. 
Ich lächelte ihn zu.
"Keine Scheu du bist doch sonst immer so mutig, Recke."
Stachelte ich ihn an, und lächelte nur weiter.
Er murrte nur und hob mich dann unerwartet hoch.
Ich hielt mich an seinem Nacken fest, und musste wieder einmal gestehen das seine Federn verdammt weich waren.
Ich war froh als er mich wieder runterließ.
Wenn man mit seinen Feind tanzt, war das dann doch eine ganz andere Nummer.











~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

ℌ𝔢𝔞𝔯𝔱 𝔣𝔬𝔯 𝔞𝔫 ℌ𝔢𝔞𝔯𝔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt